Gefahren
Bedrohung für Delfine wächst
Seit der Gründung der GRD im Jahr 1991 sind gravierende Bedrohungen für Delfine, wie der weltweite Einsatz der alles Leben in den Meeren vernichtenden Treibnetze, glücklicherweise deutlich zurückgegangen.
Dennoch hat sich die industrielle Fischerei zur mit Abstand gefährlichsten Bedrohung für das Leben in den Meeren entwickelt. Sie droht unsere Ozeane in leblose Wasserwüsten zu verwandeln.
Zusätzlich sind Gefahren hinzugekommen, an die 1991 noch nicht zu denken war…
AKUSTISCHE MEERESVERSCHMUTZUNG
Lärmende Ozeane
Delfine leben in einer Welt des Schalls. Für sie ist die in den letzten 20 Jahren stark gestiegene akustische Meeresverschmutzung eine große Gefahr. Militärs setzen Sonare zur U-Boot-Suche ein, Ölkonzerne gehen mit höllisch lauten Druckluftpulsern auf die Suche nach im Meeresboden verborgenen Lagerstätten. Es gibt immer größere, lautere und mehr Schiffe. Rammarbeiten für die Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen können Schalldrücke von 225 dB und mehr erzeugen.
FISCHEREI
Rücksichtslose Ausbeutung
Noch immer wird viel zu viel Fisch aus den Meeren geholt. Wir berauben uns dadurch nicht nur selbst einer wichtigen Nahrungsressource. Auch viele Meeressäuger und anderen Jägern der Ozeane finden nicht mehr genug Nahrung. Nach Schätzungen der IWC (Internationale Walfangkommission) sterben jedes Jahr etwa 300 000 Wale und Delfine als Beifang einen sinnlosen und grausamen Tod in den Netzen der industriellen Fischereiflotten.
JAGD AUF DELFINE
Globale Gefahr für Delfine
An den Küsten von Japan, auf den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln lauern tödliche Gefahren für Delfine. Sie werden gejagt, brutal getötet und ihr Fleisch als Nahrungsmittel genutzt (Färöer-Inseln und Japan). Einige wenige Tiere werden am Leben gelassen, um ihr weiteres Dasein in Gefangenschaft zu fristen (Japan). Die Zahl der Delfine, die weltweit jedes Jahr als „Bushmeat aus dem Meer“ sterben, liegt bei mehreren Zehntausend.
DELFINARIEN
Endloses Leid
Große Tümmler, Orcas und Belugawale können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Es handelt sich um intelligente Meeressäuger, die einen großen Lebensraum beanspruchen und in komplexen sozialen Bindungen leben. Sie leiden stark unter den künstlichen und beschränkten Bedingungen der Gefangenschaft. Sie degenerieren zu abgerichteten „Clowns“, die nur noch wenig mit ihren in freier Wildbahn lebenden Artgenossen gemein haben.
SCHWIMMEN MIT DELFINEN
Neue Gefahr für Delfine: Massentourismus
Das Schwimmen mit wild lebenden oder gefangenen Delfinen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Im Roten Meer, bei Hurghada und beim Sataya-Riff, ist das massenhafte touristische “Schwimmen mit Delfinen” mittlerweile zu einer ernsthaften Bedrohung für das Überleben der betroffenen Populationen geworden. Es besteht die unmittelbare Gefahr, dass die Tiere aus ihren Lebensräumen vertrieben werden.
MEERESVERSCHMUTZUNG
Müllkippe Meer
Die Belastung der Meere mit Pestiziden, Plastikmüll oder Schadstoffen wie PCBs, DDT oder Quecksilber nimmt eher zu denn ab. In unseren Meeren findet sich mittlerweile ein Cocktail aus weit über 100.000 industriell produzierter Chemikalien. Auf einen Quadratkilometer Ozean kommen heute auf 18.000 Teile Plastikmüll. Ein Jahr nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko (Deep Water Horizon) setzte dort ein großes Delfinsterben ein.
KLIMAWANDEL
Meeressäuger: Gewinner und Verlierer
Ob Robben, Wale oder Delfine: Die Artenvielfalt von Meeressäugetieren ist vor allem in der gemäßigten Zone der Südhalbkugel hoch – und daran wird auch der Klimawandel in den kommenden 40 Jahren wahrscheinlich wenig ändern.
In Hinblick auf die verschiedenen Arten ist das Bild uneinheitlich: Während es für knapp die Hälfte durch den Verlust von Lebensraum enger werden könnte, vergrößern sich die Verbreitungsgebiete der anderen Hälfte um bis zu 40 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die ein Forscherteam um die Meeresbiologin Dr. Kristin Kaschner, Gastwissenschaftlerin am Institut für Biologie I der Universität Freiburg, in dem Internet-Fachportal PlosOne veröffentlicht hat.
SCHIFFSKOLLISIONEN
Neue Gefahr für Delfine und Wale
Etwa 90 Prozent des globalen Warenverkehrs erfolgt auf dem Seeweg. Die weltweite Handelsflotte besteht heute aus rund 50000 Schiffen. Doch erst in jüngster Zeit hat man auch auf internationaler Ebene erkannt, dass der stark gestiegene Schiffsverkehr eine ernst zu nehmende Gefahr für Wale und Delfine in sich birgt: die meist tödliche Kollision mit einem Schiffskörper.
TIEFSEEBERGBAU
Verhängnisvoller Wettlauf zum Meeresgrund
Eines der größten Bergbauvorhaben, welches es je auf der Erde gegeben hat, nimmt Fahrt auf und zielt auf die gnadenlose Ausbeutung der Ozeane ab. Der Eingriff in den Lebensraum Meer ist erheblich, die Risiken kaum abschätzbar.
In Form von Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfiden sollen seltene Metalle am Meeresboden abgebaut werden. Geplant ist, gewaltige Kettenfahrzeuge und Bohrmaschinen auf den Meeresgrund abzulassen, die anschließend den Boden durchpflügen.
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