Spanien: Finnwalschutz-Projekt Iberisches Meer

Barcelona und Küste von Garraf

Finnwalschutz-Projekt Iberisches Meer

Die Erforschung der Finnwale vor der Küste Barcelonas

Das Finnwalschutz-Projekt ist eine wissenschaftliche Studie, die die gemeinnützige Organisation EDMAKTUB in der Vergangenheit ins Leben rief, um das Wissen über Finnwale (Balaenoptera physalus) im Iberischen Meer vor Spanien zu vertiefen.

Darüber hinaus werden die Bedingungen und Gründe erforscht, die ihre Anwesenheit im Frühjahr an der katalanischen Küste und im Speziellen an der Küste von Garraf begünstigen. Es ist die erste Studie dieser Art in den Gewässern.

Finnwal | Tanja Hoffmann

Wissenschaftliche Erhebungen führte das EDMAKTUB-Team bereits 2011 durch, als zum ersten Mal Tiere gesichtet und katalogisiert wurden. Im weiteren Verlauf des Finnwalschutz-Projekts unternahm man ab dem Jahr 2014 umfangreichere Untersuchungen. Seitdem handelt es sich, neben der allgemeinen Erforschung der Meeressäuger, um ein wichtiges Langzeitprojekt.

Ein Gigant – unerforscht und bedroht

Der Finnwal ist nach dem Blauwal (Balaenoptera musculus) der zweitlängste lebende Meeressäuger auf unserem Planeten. Er ernährt sich hauptsächlich von Krill. Dies sind kleine Krebstiere, die in pelagischen Zonen, in milden bis kalten Wassertemperaturen, leben. Finnwale wandern saisonal, um sich zu ernähren und fortzupflanzen. Bis heute ist wenig über diese Walart bekannt, und sie gilt als gefährdet.

Untersuchungsgebiet vor der katalonischen Küste

Das Finnwalschutz-Projekt erstreckt sich grob auf das Küstengebiet zwischen Barcelona und Tarragona vor Spanien. Der Fokus liegt allerdings auf einem Untersuchungsgebiet von etwa 840 km2 zwischen den Städten Sitges und Cunit, das sich bis zu 14,5 km vor der Küste erstreckt. Ein Netzwerk von einigen Fischerinnen und SeglerInnen in der Region ermöglicht es den ProjektmitarbeiterInnen, Walsichtungen in einem noch größeren Gebiet zu erfassen.

Die Küste von Garraf ist Teil des Untersuchungsgebiets und erstreckt sich von Castelldefels bis Cunit. Dieses Gebiet ist von anerkannter ökologischer Bedeutung, da es zu einem Areal gehört, das als „Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung” und als „besonderes Schutzgebiet” ausgewiesen ist. In dieser Region kommen ganz besondere Umstände zusammen, die die Konzentration von Plankton in den relativ flachen, küstennahen Gewässern vermutlich fördern.

Forschungsgebiet | EDMAKTUB

Zum einen gibt es Unterwasserschluchten und zum anderen einen gut definierten und relativ kurzen Küstenschelf. Die Unterwasserschluchten stehen in engem Zusammenhang mit dem Auftrieb von kaltem Wasser und der daraus resultierenden Veränderung der Wassermassen und der Nährstoffzufuhr. Was die Nährstoffkonzentration betrifft, so gibt es Flusswasser aus zahlreichen Bächen, die sich bei starken Regenfällen bilden und dann organisches Material in das Meer transportieren.

Auch die Wasserströmungen begünstigen diese Bedingungen. All diese Faktoren erhöhen das Vorkommen von Krill im Frühjahr, dessen Existenz nicht nur von den Wissenschaftlern, sondern auch von lokalen FischerInnen bestätigt wurde. Darüber hinaus existieren Aufzeichnungen über Finnwale, die sich in diesen flachen Gewässern des Untersuchungsgebiets ernähren sowie die Kartierung einer reichen marinen Biodiversität.

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In Kooperation mit EDMAKTUB

Die spanische Organisation EDMAKTUB mit Sitz in Barcelona ist gemeinnützig und wurde 2000 von Eduard Degollada gegründet. Sie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der marinen Umwelt, insbesondere der Erforschung von Walen und Delfinen. Ihr Hauptziel ist es, das Wissen über Meer und Meeresfauna zu vertiefen, um deren Artenvielfalt langfristig zu erhalten.

Zu diesem Zweck verfügt der Verein EDMAKTUB über eine komplette Forschungsplattform, deren zentrale Achse ein Katamaran ist. Dieser ist mit einem ferngesteuerten Multicopter (Drohne), einem Hydrophon und verschiedenen Instrumenten für die Sammlung von Proben, Tönen und Bildern ausgestattet.

Eduard Degollada, Präsident EDMAKTUB

 

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