Die Finnwale zieht es zurück in den Atlantik

Finnwal-Projektbericht Juni 2023

An der katalanischen Küste ziehen jedes Jahr im Zeitraum von Februar bis Juni die zweitlängsten Meeressäuger unseres Planeten vorbei: Finnwale. Erforscht werden die Meeressäuger im Iberischen Meer von unseren Projektpartner:innen der gemeinnützigen NGO EDMAKTUB. Im vergangenen Monat konzentrierte das Team seine Arbeit unter anderem darauf, die Wanderung der Finnwale von der Ostküste Spaniens in den Atlantik zu verfolgen.

Finnwal-Wanderung entlang der spanischen Küste

Im vierten Monat des diesjährigen Finnwalprojekts hat das EDMAKTUB-Team an der Küste von Garraf, den Balearen und der Küste von Dénia nach Finnwalen gesucht und dabei über 1.300 Kilometer auf See zurückgelegt. Zwar konnten die Forscher zahlreiche Pottwale, Risso- und Streifendelfine beobachten, Sichtungen von Finnwalen blieben allerdings sowohl an der Küste von Garraf als auch auf dem Weg nach Dénia aus. Anschließend stellte sich der Sichtungserfolg ein.

Die Sichtungsfahrten des EDMAKTUB-Teams im Juni: von der Küste von Garraf bis nach nach Dénia

„An den Küsten von Dénia registrierten wir einige Finnwale, die auf dem Weg zurück in den Atlantik waren. Der Yachthafen bietet uns auch bei schlechtem Wetter einen guten Aussichtspunkt, da einige der Tiere der nordatlantischen Population während ihrer Wanderung sehr nahe an Dénia vorbeiziehen – in Tiefen von 20 und 50 Metern“, erklärt EDMAKTUB-Mitarbeiterin Beatriu Tort. In diesem Gebiet bewegen sich die Finnwale konstant in Richtung Süden mit einer Geschwindigkeit von fünf bis 13 km/h. Die Tiere setzten ihre Wanderung über Cabo de Palos, Cabo de Gata und die Straße von Gibraltar fort. Anschließend werden sie sich Richtung Nordatlantik bewegen. Im Frühjahr kommenden Jahres erwartet das EDMAKTUB-Team sie dann wieder an der katalanischen Küste.

Wale, Delfine, Haie, Mantas: Begegnungen unterschiedlichster Art

Im Juni sichtete das Forschungsteam insgesamt 13 Finnwale. Bei zwei der Sichtungen handelte es sich um ein Muttertier mit Kalb. Darüber hinaus wurden Jungtiere dokumentiert, die allein unterwegs waren, sowie Gruppen von zwei oder drei Tieren. Bei einer Sichtung wurde ein kleiner Finnwal beobachtet, der zusammen mit Großen Tümmlern unterwegs war, die in seinem Bugwasser schwammen.

Foto: Eine Finnwal-Mutter mit Kalb in den Gewässern von Dénia.

Neben Meeressäugern – die Forscher:innen dokumentierten auf dem Weg nach Dénia auch das Verhalten einer Gruppe von Pottwalen – wurde den Forscher:innen im Juni die ganze Artenvielfalt des Balearenmeeres geboten: Meeresschildkröten, Schwertfische, Haie, Mantas und viele weitere Tiere bekam das Team zu Gesicht.

Finnwal mit Großen Tümmlern

Ausstellung und Auszeichnung

Im Juni nahmen EDMAKTUB-Präsident Eduard Degollada und sein Team an einer viertägigen Ausstellung in Calafell teil. Für die Besucher:innen wurden an Bord des Forschungskatamarans Führungen organisiert, in deren Rahmen die Forschungsergebnisse des Finnwal-Projekts ebenso vorgestellt wurden wie die biologische Vielfalt der katalanischen Küste generell.

EDMAKTUB-Präsident Eduard Degollada und sein Team erhalten den „Roig Toqués“-Ehrenpreis

Darüber hinaus erhielt EDMAKTUB am 14. Juni den „Roig Toqués“-Ehrenpreis. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Forschungsarbeit, die der Verein in den letzten Jahren geleistet hat – insbesondere im Rahmen des 2013 gestarteten Finnwal-Projekts.

Text nach Informationen von Beatriu Tort (EDMAKTUB); Fotos EDMAKTUB

Sehenswertes Video der Arbeit von EDMAKTUB im Juni

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

l

Weitere Artikel

Loro Parque: Mit „Keto“ stirbt der vierte Orca binnen weniger Jahre

Zwei Tage nachdem das Management des Loro Parque auf Teneriffa über den kritischen Gesundheitszustand von „Keto“ informiert hatte, wurden die schlimmsten Befürchtungen traurige Realität: Der Orca-Bulle starb am 22. November im Alter von 29 Jahren. Die genaue Todesursache ist bisher unbekannt. Was wir aber wissen: Allein in den letzten drei Jahren verstarben vier Schwertwale in den Betonbecken des Delfinariums. Die Kritik an dem Park, der sich selbst als „Animal Embassy“ bezeichnet, wird zunehmend lauter.

weiterlesen

Welches ist euer schönstes Delfinfoto?

Seit über zwei Jahrzehnten setzen wir uns mit großer Leidenschaft an der Seite der Tierärztlichen Fakultät der Universität Zagreb dafür ein, einen der wertvollsten Schätze Kroatiens zu bewahren: die letzten „Adria-Delfine“. Diese faszinierenden Geschöpfe – eine kleine Population Großer Tümmler – durchstreifen das ganze Jahr hindurch die Gewässer vor der kroatischen Küste und rund um die malerischen Inseln. Viele Tiere werden vor allem während der Sommermonate fotografieren – das beste Bild aus 2023 wollen wir mit eurer Hilfe küren.

weiterlesen

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!