EDMAKTUB wartet auf das Eintreffen der Finnwale

Start des Finnwal-Projekts 2024

Das Finnwal-Projekt im Iberischen Meer geht in die nächste Runde. Aktuell warten unsere Projektpartner:innen von EDMAKTUB vor der katalanischen Küste auf die Ankunft der zweitgrößten Meeressäuger unseres Planeten. In der Zwischenzeit hat das Team zusammen mit weiteren Forscher:innen eine Studie veröffentlicht, in der die Notwendigkeit verstärkter zeit- und ortsgebundener Schutzmaßnahmen untermauert wird. Es gilt, die Auswirkungen von menschengemachten Einflüssen auf die Mittelmeer-Finnwale zu mindern – insbesondere, um das Risiko von Schiffskollisionen zu minimieren.

Wann kommen die Finnwale an?

„Wir haben bereits mit den Untersuchungen des Finnwal-Projekts 2024 begonnen. Derzeit organisieren wir die Logistik und bereiten das Team vor“, informiert EDMAKTUB momentan auf Instagram und Facebook. Und mit einem Verweis auf das beigefügte Video erfahren die Finnwal-Freund:innen zusätzlich, dass scheinbar auch zahlreiche gestreifte Delfine auf die Ankunft der Finnwale warten, um in den kommenden Wochen in deren Bugwellen zu schwimmen. Seit 2013 führt die NGO das „Finnwal-Projekt“ als Langzeitstudie durch, um das Wissen über die Präsenz der vom Aussterben bedrohten Art vor der katalanischen Küste zu vergrößern und den Schutz dieser Meeressäuger zu fördern.

Während ihrer Wanderung durch das Mittelmeer und entlang der spanischen Küste steuern die Finnwale unter anderem das küstennahe Gebiet zwischen den ostspanischen Städten Sitges und Cunit an. In dieser Region kommen besondere Umstände zusammen, die die Konzentration von Plankton in den relativ flachen, küstennahen Gewässern begünstigen und so für Krill und Ruderfußkrebse sorgen. Sie dienen den Meeressäugern als wichtige Nahrungsquelle und ermöglichen es EDMAKTUB, darüber Forschungsergebnisse über die Finnwale zu erlangen.

Im vergangenen Jahr war das Vorkommen ihrer Hauptnahrung allerdings aufgrund von unzureichenden Niederschlägen deutlich geringer als in den Vorjahren. Eine Folge: Die Finnwale bewegten sich unkoordiniert und verstärkt außerhalb des Untersuchungsgebiets und damit auch außerhalb der Schutzgebiete. Dies geht aus einer Studie hervor, die unsere Projektpartner:innen im März zusammen mit weiteren Forschenden veröffentlichten.

Vorbereitungen: Noch sind die Finnwale nicht vor Ort, doch das EDMAKTUB-Team ist bereits dabei, Analysen zum Krill-Vorkommen zu bearbeiten.
Video: EDMAKTUB

Schiffskollisionen müssen um jeden Preis verhindert werden

Die Anwesenheit der Bartenwale in Gebieten ohne expliziten Schutzstatus birgt Gefahren, da das Risiko von Schiffskollisionen und Lärmbelästigungen stark zunimmt, insbesondere in Regionen mit einer hohen Frequenz von Frachtschiffen. Die wertvollen Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die spanischen Behörden davon zu überzeugen, kritische Lebensräume und wichtige Gebiete der Finnwale kontinuierlich neu zu bewerten, um gezielte Schutz- und Managementmaßnahmen einzuleiten.

Schon in den kommenden Wochen werden wir beobachten können, ob die Finnwale vor der Küste genügend Nahrung in Form von Krill finden oder ob sich die Trockenheit auf dem spanischen Festland – im Februar wurde Wassernotstand in Katalonien gemeldet – auf ihre Bewegungsmuster auswirkt. Mit Informationen, Bildern und Videos vom EDMAKTUB-Forschungskatamaran „Maktub“ halten wir euch auf dem Laufenden.

So könnt ihr helfen

Ihr möchtet das Finnwal-Projekt im Iberischen Meer unterstützen? Dann könnt ihr hier eine Finnwal-Patenschaft übernehmen oder für das Projekt spenden.

l

Weitere Artikel

Geisternetzbergungen: GRD-Workshops an neuem Standort und in höherer Frequenz

Das nötige Fachwissen für Bergungsaktionen von Fischerei-Altlasten vermittelt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) seit 2022 in einem zweitägigen Workshop. Künftig wird diese Tauchausbildung in Theorie und Praxis nicht mehr nur auf Rügen, sondern auch an einem zentraleren Standort in Deutschland angeboten. Darüber hinaus steigert die GRD aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Taucher:innen die Frequenz der angebotenen Workshops.

weiterlesen

Vor Mallorca: Delfinmutter trauert um verstorbenes Jungtier

Zu Wochenanfang sind mehrere Videos in den sozialen Medien aufgetaucht, die ein offensichtlich totes Jungtier in der Bucht von Santa Ponça zeigen. In diesen Aufnahmen ist zu sehen, wie ein erwachsener Delfin das tote Jungtier immer wieder mit seiner Schnauze anstupst. Diese Geste wurde zunächst als Versuch einer Wiederbelebung gedeutet, ist aber vielmehr Bestandteil eines ausgeprägten Trauerverhaltens. Derartige Verhaltensweisen, die an menschliche Trauerreaktionen erinnern, wurden bei Delfinen schon mehrfach dokumentiert.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!