SAFE – Auswirkungen auf Thunfischbestände
Weißer Thunfisch, Albacore, Germon, Bonito, Langflossenthun
SAFE: Auswirkungen auf Thunfischbestände
Weißer Thunfisch (Thunnus alalunga)
Eine mit einer Länge von bis zu 1,40 m und bis zu 60 kg Gewicht vergleichsweise kleine Art, die in den zirkumtropischen bis gemäßigten Gewässern aller Ozeane und im Mittelmeer lebt, bis zu 5 Jahre, nach manchen Angaben auch bis zu 8 Jahre, alt werden kann und schnell und extrem viel wandert.
Wird oft mit jungen Großaugenthunen verwechselt, die ebenfalls sehr lange allerdings am Ende gerundete Brustflossen haben. Andere Trivialnamen für diese Art sind: Albacore, Germon, Bonito, oder Langflossenthun.

Im Gegensatz zu anderen Thunen wandert der Weiße Thun mehr innerhalb der Wassersäule. Ihre Vertikalwanderungen sind eindrucksvoll: Die Tiere sollen dabei bis in Tiefen von 600 m vordringen. Für kurze Zeit können Weiße Thune Wassertemperaturen von unter 10 Grad tolerieren. Sie sind manchmal mit treibenden Objekten (auch Sargassum-Algen) oder Skipjack-Thunfischschwärmen assoziiert. Ab 90 cm Körperlänge sind die am Rücken dunkelblau und an den Flanken und am Bauch blaugrau gefärbten Weißen Thune geschlechtsreif.
Die Bestände im Nordatlantik und im Mittelmeer sind überfischt, die im Südatlantik (afrikanische Westküste) gelten als noch nicht überfischt bzw. befinden sich an der Grenze der Überfischung. Der Weiße Thun steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten der IUCN (Weltnaturschutzorganisation) mit dem Status: “Data Deficient” (nicht genügend Daten vorhanden, um den Bedrohungsgrad genau einzuordnen). Die Nordatlantische Population wird auf der Roten Liste allerdings als “Vulnerable” (mittelfristig hohes Risiko des Aussterbens) geführt und die Südatlantische Population steht auf der Roten Liste unter dem Status: “Critically Endangered” (extrem hohes Risiko des baldigen Aussterbens).
Im Nordpazifik, wo der meiste Weiße Thun gefangen wird, sollen die Bestände mittelmäßig und im Südpazik, dem zweitwichtigsten Fanggebiet, bis zum kritischen Punkt ausgeschöpft sein. Die Informationslage ist hier allerdings widersprüchlich, es finden sich auch Angaben, dass die Bestände im Pazifik intakt und nicht ausgeschöpft sind. Die jährliche Fangrate variiert stark, weil die Tiere kontinuierlich wandern und sich die Schwärme von Jahr zu Jahr in unterschiedlichen Gebieten aufhalten.
Hauptabsatzmärke sind die USA, Kanada, Japan und Spanien. Gefischt wird mit Langleinen, Angeln und Schleppangeln. Bei Langleinenfischereien z.T. hoher Beifang (Seevögel, Meeresschildkröten, Haie). In den USA ist Albacore-Dosenthunfisch als “chicken of the sea” oder “white tuna” populär, da das weiße Fleisch trocken ist und vom Geschmack an Hühnchen erinnert. Der Anteil am gesamten Thunfischfang soll bei etwa 7 % liegen.
Fotos oben: Østergaard, Thorke A.S.