Sea World San Diego verzeichnet einen weiteren Tod eines Orcas

von | 9. August 2022 | News - Delfinarien

Orca „Nakai“ stirbt im Alter von nur 20 Jahren

Am 5. August teilte Sea World San Diego, Kalifornien, mit, dass der junge Schwertwal namens „Nakai“ an einer Infektion verstorben sei: „Es wurde alles getan, um sein Leben zu retten. Tierärzte und Gesundheitsspezialisten hatten eine Infektion behandelt, aber therapeutische und diagnostische Bemühungen waren erfolglos“, erläutert Sea World. Der männliche Orca wurde in dem Vergnügungspark in Kalifornien geboren und lebte sein kurzes Leben lang in einem viel zu kleinen Becken, in dem er wenige Wochen vor seinem 21. Geburtstag verstarb.

Orca „Nakai“ erliegt einer Infektion: Ein weiterer von vielen

Aus einer Recherche von 2016, durchgeführt von „San Antonio Express-News“ geht hervor, dass in allen drei Parks von Sea World, in den letzten 30 Jahren insgesamt 150 Tiere einer Infektion erlagen. Ebenso auch „Nakais“ Eltern, seine Mutter „Kasatka“ ( 42) und sein Vater „Tilikum“ (36), der im Sea World Orlando lebte. „Tilikum“ war vermutlich der berühmteste Orca des Sea World-Imperiums, denn er war während seiner Gefangenschaft in den Tod von zwei TiertrainerInnen und einem Besucher verwickelt. Über „Tilikum“ wurde auch die sehenswerte Dokumentation „Blackfish“ gedreht, die über die zweifelhaften Praktiken des Parks berichtet hat.

Orca während einer Show im Loro Parque | Pixabay

Haltung von Orcas in Gefangenschaft muss enden

Nach vielen Protesten im Jahr 2016 verpflichtete sich Sea World dazu, die Zucht von Orcas in allen Einrichtungen einzustellen. Auch ein im gleichen Jahr in Kalifornien erlassenes Gesetz verbot die weitere Zucht von Orcas, welches den Druck auf den Konzern, endlich Veränderungen voranzutreiben, nochmals intensivierte. Die Delfin- und Orca-Shows jedoch blieben. Das letzte in Gefangenschaft geborenen Orcamädchen „Kyara“ von Sea World verstarb im Oktober 2017 im zarten Alter von nur drei Monaten – wie soll es auch anders sein – an einer Infektion.

Die bis heute in den Parks von Sea World verbleibenden Wale leben alle unter unnatürlichen, weder tier- noch artgerechten Bedingungen, die bei den sozialen Meeressäugern zu geschwächten Immunsystemen, Verhaltensstörungen und in der Folge sehr häufig zum Tod führen. Diese tierverachtende Haltung muss gestoppt werden, dazu braucht es dringend weitere Meeresrefugien, die den Tieren ein Leben in einer möglichst natürlichen Umgebung ermöglichen.

Kurze Zeit nach Tod von „Nakai“: Blutiger Orca-Kampf bei Sea World

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Einen Tag nach dem Tod von „Nakai“ wurde ein Video in den Sozialen Medien veröffentlicht, das einen gewalttätigen Angriff zwischen zwei anderen SeaWorld-Orcas zeigt. Mindestens eines der Tiere wurde dabei schwer verletzt, wie Bissspuren und blutgetränktes Wasser dokumentieren. Stressige Bedingungen in den beengten Tanks können zu derartigen Kämpfen zwischen Orcas führen. Wenn die Tiere im Ozean miteinander Stress haben, können die Orcas hingegen einander ausweichen und Distanz schaffen.

Tierschutzorganisationen haben das US-Landwirtschaftsministerium aufgefordert, gegen SeaWorld zu ermitteln.

l

Weitere Artikel

Manifest für die Plastikwende

Zum heutigen Start der vierten Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommenl im kanadischen Ottawa fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, darunter BUND, Greenpeace und Heinrich Böll Stiftung, ein starkes und global verbindliches Plastikabkommen. Festgehalten sind die Forderungen im „Manifest für eine #plastikwende. Jetzt!“, das die GRD vollumfänglich unterstützt und mitgezeichnet hat. Es enthält einen dringenden Appell an die Politik, die Weichenstellung für gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen zur Lösung der weltweiten Plastikkrise vorzunehmen.

weiterlesen

Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords

Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!

weiterlesen

Buckelwal in der Flensburger Förde

In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!