Petition gegen Delfin-Verkauf ins gefährliche Jeddah-Delfinarium
In den Betonbecken am Rand der saudi-arabischen Wüste sind bereits sechs Delfine gestorben
Eine auf Curaçao initiierte Petition soll den Verkauf von fünf Delfinen nach Jeddah stoppen. Hintergrund: Im Delfinarium der saudi-arabischen Stadt würde die Meeressäuger ein lebensfeindliches Klima erwarten, da dort vorkommende Sandstürme schwere Lungenerkrankungen hervorrufen. Eine Petition soll den Transfer stoppen – ihr könnt dabei helfen.
Derzeit befinden sich die fünf Delfine „Serena“, „Machu“, „Mosa“, „Sami“ und „Luna“ in den Lagunen der Dolphin Academy Curaçao. Hier leben sie in Gefangenschaft und können nicht – wie es für ihre wildlebenden Artgenossen üblich ist – 100 Kilometer am Tag durchs Wasser schwimmen oder bis zu 300 Meter tief tauchen. Vielmehr wurden und werden sie dafür trainiert, in den karibischen Gewässern mit Touristen zu schwimmen, zu schnorcheln oder zu tauchen. Um es auf den Punkt zu bringen: Ihre einzige Aufgabe ist es, Urlauber zu unterhalten, um die Kasse des Veranstalters Dolphin Academy Curaçao klingeln zu lassen. Letzterer beabsichtigt Medieninformationen zufolge nun, diese fünf Delfine in Kürze an das saudi-arabische Fakieh Aquarium in Jeddah zu verkaufen, um die Gesamtzahl seiner Tiere zu reduzieren. Auch in Saudi-Arabien wartet auf die Meeressäuger ein Leben in Gefangenschaft – dann in Form von Beton-Tanks mit gechlortem Wasser und Trainings mit bunten Bällen.
Das Fakieh Aquarium hatte bereits vor zehn Jahren sechs Delfine aus dem berühmt-berüchtigten japanischen Fischerdorf Taiji gekauft. In Taiji werden die Tiere entweder in der „Blutbucht“ abgeschlachtet, um das Fleisch auf Märkten zu verkaufen, oder die Delfine werden rücksichtslos gefangen und an Delfinarien verkauft. Alle sechs Delfine, die das Fakieh Aquarium 2012 erhalten hat, sind mittlerweile verstorben. Ursächlich waren Lungenerkrankungen infolge von Sandstürmen, die in der Wüste regelmäßig vorkommen.
Petition will Verkauf nach Jeddah stoppen
Damit den fünf Delfinen aus Curaçao dieses Schicksal erspart bleibt – vom 22-Stunden-Flug ganz zu schweigen – hat die Tierschützerin Christine De Vries eine Petition gestartet, die den Verkauf unterbinden soll. 25.000 Unterschriften werden benötigt, um das Vorgehen durch CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) prüfen zu lassen.
Die GRD verurteilt jegliche Art der Gefangenhaltung von Delfinen und Walen. Fakt ist in diesem Fall, dass den fünf Delfinen durch den Transport und die lebensfeindlichen Bedingungen in Saudi-Arabien große Strapazen und Gefahren bevorstehen würden. Mittels der Petition auf Change.org könnte dies verhindert werden.
Umfrage
Weitere Artikel
Neues Bündnis für den Schutz der Nordsee: Das Netzwerk Nordseeschutz (NeNo) nimmt Arbeit auf
Unsere Nordsee ist einzigartig! Doch Fischerei, Schiffsverkehr, Plastikmüll und Lärm von Offshore-Anlagen setzen ihr zu. Sie braucht dringend besseren Schutz – insbesondere für unsere heimischen Schweinswale, deren Bestände seit zwei Jahrzehnten zurückgehen. Am Beispiel dieser kleinen Wale wird deutlich, wie sehr die Artenvielfalt unter Druck gerät und wie notwendig effektive Schutzmaßnahmen sind.
weiterlesenSolarpanel, Stühle, WCs: Was macht dieser Müll in der Ostsee?
Tatort Flensburg, Yachthafen Sonwik: Beim jüngsten Flensburger Hafen-Clean-Up bargen rund 40 Freiwillige am vergangenen Sonntag erneut erschütternde Funde vom Meeresboden: E-Scooter, Sitzmöbel, ein Solarpanel, ein Außenborder und sogar WC-Elemente. Diese Aktion zeigt eindrücklich, wie wichtig Unterwasser-Clean-Ups sind und weshalb die GRD solche Einsätze unterstützt und fördert. Denn: Ohne engagierte Taucher:innen und Meeresschützer:innen würde dieser Müll unbemerkt weiter das Ökosystem der Förde gefährden.
weiterlesenEndlich: DERTOUR beendet Zusammenarbeit mit Loro Parque & Co.
Die DERTOUR Group, einer der führenden Reisekonzerne Europas, hat angekündigt, alle Angebote zu streichen, die Meeressäuger in ihrer natürlichen Lebensweise beeinträchtigen. Explizit nennt DERTOUR das Schwimmen mit Delfinen und das sogenannte „Beaching“, das im Loro Parque auf Teneriffa zum Alltag gehört.
weiterlesen
