Update: Begegnungen von Orcas mit Segelbooten

von | 23. August 2023 | News - Delfine

Weshalb greifen Orcas Segelboote und Yachten an?

Bereits im vergangenen Sommer haben Orcas vor der spanischen und portugiesischen Süd-Küste mehrere Segelboote gerammt. Seit März 2021 wiederholt sich dieses Phänomen, allerdings mit einer deutlich höheren Intensität. Welche Gründe sind für dieses außergewöhnliche Verhalten der Schwertwale verantwortlich? Wir haben die möglichen Ursachen zusammengefasst.

Die Interaktionen der Orcas: Was wir bis dato wissen

Im Juli 2020 wurde vor der Küste von Cádiz die erste Begegnung von einem Orca mit einem Segelboot dokumentiert. Im weiteren Verlauf haben sich sechs Vorfälle in der Straße von Gibraltar ereignet, vier vor der Küste Portugals und weitere 16 im Nord-Westen der Iberischen Halbinsel. Seit März 2021 wiederholen sich die Vorgänge, allerdings in weitaus höherer Zahl. Am 5. August meldeten die spanischen Behörden 56 Angriffe, 25 Segelboote und Yachten wurden von den Orcas derart stark beschädigt, dass die Besatzungen Hilfe von der Küstenwache anfordern mussten. Teilweise werden die Boote mit einer solchen Wucht getroffen, dass sie sich um 180 Grad drehen.

Viele Zwischenfälle ereignen sich vor der Küste Portugals bzw. vor der Straße von Gibraltar

2022 sank die erste von bis dato vier Yachten – glücklicherweise kam dabei kein Besatzungsmitglied zu Schaden. Die Zahl der Interaktionen stieg abermals auf 207. Dokumentiert wird dies auf der eigens eingerichteten Website Orcaiberica.org, die unter anderem auch „Interaction Maps“ bereithält, auf denen Monat für Monat festgehalten wird, wo sich die Zwischenfälle ereigneten.

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Im Video: Die Bootsbesatzung filmt, wie Orcas um und unter das Segelboot schwimmen und dabei das Ruder ins Visier nehmen.

Bei ihren Angriffen auf die Boote haben es die Meeressäuger insbesondere auf die Ruder abgesehen. Diese werden sowohl gerammt als auch abgebissen. Darüber hinaus werden auch Rumpf und Kiel von den Orcas ins Visier genommen; die Angriffe auf ein einzelnes Boot dauern nicht selten über eine Stunde.

Die Segler berichten übereinstimmend, dass die Orcas dabei keinesfalls versuchen, Menschen anzugreifen oder das Boot zu versenken – durch ihre Größe und ihr Gewicht von bis zu 3,6 Tonnen ist es den Schwertwalen ohne weiteres möglich, das gesamte Boot zum Kentern zu bringen. Warum aber werden die Orcas von den Ruderanlagen derart getriggert? Das ist das große Rätsel, auf das es auch nach vier Jahren keine eindeutige Antwort gibt. Aber es existieren Lösungsansätze.

In den Wintermonaten wurden keine Zwischenfälle gemeldet. Dies liegt daran, dass sich die Orcas zu dieser Jahreszeit im Nord-Atlantik befinden und erst ab März zur Küste der Iberischen Halbinsel zurückkehren.

Sie sind auf der Jagd nach dem Roten Thunfisch (Thunnus thynnus) , der im Juli durch die Straße von Gibraltar zieht, um im Mittelmeer zu laichen (siehe untenstehenden Info-Kasten).

Was wir vermuten können:

Wissenschaftler:innen haben das ungewöhnliche und zerstörerische Verhalten der Orcas in einem Artikel im Journal „Marine Mammal Science“ analysiert. Dokumentiert sind bis heute über 500 Interaktionen seit 2020; in drei Fällen sind Segelboote gesunken. Zur Einordnung: Es wird geschätzt, dass die Orcas nur etwa jedes hundertste Schiff berühren, das die Gewässer vor der Iberischen Halbinsel kreuzt. Die Autor:innen der Studie vermuten, dass ein traumatisches Ereignis eines einzelnen Schwertwals ausschlaggebend ist und dass dieses Individuum anschließend den Rest der Gruppe in diesem Verhalten unterwiesen hat. Die Forscher:innen werden noch spezifischer: Eine traumatisierte Orca-Dame namens „White Gladis“ könnte das Opfer eines solchen Traumas gewesen sein, möglicherweise im Zusammenhang mit illegaler Fischerei. Wichtig ist an diesem Punkt zu verstehen, dass bei dieser Theorie keine Rache-Gedanken im Spiel sind. Die Forschenden sind der Meinung, dass die Orcas bei ihren Interaktionen nicht absichtlich Schaden anrichten wollen, sondern aus Neugier und Spieltrieb handeln.

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Dass dieses Verhalten von Tier zu Tier und von Generation zu Generation weitergegeben wird, kann auch mit dem Jagdverhalten der Orcas in Verbindung stehen. Verena Platt-Till von der GRD aus München vermutet, dass das Antrainieren eines speziellen Jagdverhaltens hinter den spielerischen Attacken auf die Ruder steckt. „Sie erkennen das Ruder, wissen, was es kann und was es nicht kann.“ Rache scheidet für die Diplom-Biologin als Motiv aus, gleichzeitig teilt sie mit zahlreichen Wissenschafter:innen und Cetaceen-Expert:innen, die ihre Expertise in dem Buch „Das Rätsel der Orcas“ zur Verfügung stellten, die Einschätzung, dass das Verhalten weitergegeben wird und die Interaktionen nicht abreißen.

  • Spieltrieb: Verschiedene Forscher haben Erklärungen dahingehend geäußert, dass speziell Jung-Tiere mit den Rudern der Boote spielen wollen. Das Ruder bewegt sich unter Wasser und könnte dadurch die Aufmerksamkeit der Orcas auf sich ziehen. Der Meeresbiologe und Delfinforscher Bruno Díaz sagte gegenüber der „AP“: „Die Schäden sind wahrscheinlich von ‚unreifen Teenager-Orcas‘ verursacht worden, die rüpelhaft werden. Vielleicht haben diese Orcas einfach Spaß daran, Schaden anzurichten.“

  • Jagdtechnik: Auf einige der betroffenen Segler machte es den Eindruck, als würden ältere Tiere den jüngeren etwas beibringen wollen. Diese Aussage passt zur Auffassung der Nichtregierungsorganisation „Wewhale“, die ebenfalls den Jagdtrieb als Ursache anführt. Demnach befinden sich die Schwertwale seit Jahrhunderten in der Bucht vor Cádiz auf der Suche nach dem Roten Thunfisch. Die jetzt erfolgten Kollisionen mit Booten seien „Wewhale“ zufolge nicht als Angriff zu verstehen, sondern eine Vorgehensweise der Schwertwale, ihre Jagdtechnik zu perfektionieren.
     
  • Folge der Pandemie: Die auf Meeressäuger spezialisierte Biologin María del Carmen Rodríguez vertritt die Ansicht, dass das ungewöhnliche Verhalten der Tiere eine Folge der Corona-Pandemie sein könnte. Demnach hätten sich die Tiere möglicherweise an die Ruhe in den Meeren gewöhnt, die der monatelange Lockdown mit sich brachte. Nach Ansicht der Biologin könnte der wieder zunehmende Schiffsverkehr und die damit verursachte Lärmentwicklung die Meeressäuger möglicherweise gestresst und aufgebracht haben.

  • Zwischenfall mit Boot: Dass eine Interaktion mit einem Segelboot Auslöser für das mysteriöse Verhalten der Orcas ist, daran glaubt die Meeresbiologin Eva Maria Carpinelli. Es könnte beispielsweise eine negative Situation mit einer Yacht gewesen sein, die den Orcas in Erinnerung geblieben ist. „Man muss bedenken, dass es sich um sehr soziale Tiere mit einem hohen Maß an Interaktion handelt. Diese Tiere lernen auf kultureller Ebene von einem Individuum zum anderen. Irgendetwas ist passiert – sie haben untereinander kommuniziert und gehen jetzt intensiv gegen die Segelboote vor“, so die Biologin gegenüber der „Welt“. 

Der galizische Meeres-Biologe Ezequiel Andréu unterstützt die Theorien zum Spieltrieb und zur Jagd, stellt aber gleichzeitig klar: „Wenn das, was sie tun, für die Orcas erfolgreich ist, werden sie es behalten.”

Hintergrund: Orcas ohne Leibspeise – der Raubbau der Fischindustrie am Roten Thunfisch

An der Straße von Gibraltar passen die Orcas alljährlich den Roten Thunfisch ab, der im Juli und August von seinen Laichplätzen im Mittelmeer zurück in den Atlantik schwimmt. Die Ausbeute der Schwertwale wird allerdings von Jahr zu Jahr geringer, da hocheffiziente Netzsysteme der spanischen Fischer den Populationsbestand kontinuierlich sinken lassen. Bereits 2018 berichtete die GRD auf Basis der Studie „Worldwide Distribution and Abundance of Killer Whales“ darüber, dass es vermutlich in wenigen Jahren keinen Roten Thuna mehr in der Straße von Gibraltar geben wird. Eine Folge, die schon vor drei Jahren festgehalten wurde: Das Jagdverhalten der Orcas in der Meerenge von Gibraltar wird sich zwangsläufig ändern. Weitere Infos finden Sie hier: Das Jagdverhalten der Orcas in der Straße von Gibraltar

Illegale Abwehrmaßnahmen der Crews

Die Suche nach belastbaren Antworten verläuft derzeit weiterhin unter Hochdruck, da das ungewöhnliche Verhalten der Orcas wichtige Fragen aufwirft, die untersucht werden müssen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Ursachen zumindest ansatzweise zu verstehen, um angemessene Maßnahmen zur Vermeidung von Zusammenstößen zwischen Orcas und Schiffen zu entwickeln und sowohl die Sicherheit der Schifffahrt als auch das Wohlergehen der Orcas zu gewährleisten. Denn gleichzweitig muss im Kontext der Orca-Segelschiff-Interaktionen Erwähnung finden beziehungsweise angeprangert werden: Einige Crews „bewaffnen“ sich vor ihrer Einfahrt in die betreffenden Gewässer, um gegebenenfalls Abwehrmaßnahmen gegen die Schwertwale ergreifen zu können.

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Dokumentiert ist ein Vorfall vom 17. August dieses Jahres, bei dem in der Straße von Gibraltar die Besatzung eines Segelschiffs mehrere Orcas beschossen hat, um Interaktionen gegen ihr Boot abzuwenden. Medienberichten zufolge soll mit Feuerwerkskörpern auf die Schwertwale gefeuert worden sein. Ob die Tiere bei dieser Aktion verletzt oder gar getötet wurden, ist nicht bekannt. Es ist aber zweifelsfrei ein Verbrechen, auf diese oder jede andere Art gegen geschützte Meereslebewesen aktiv zu werden. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte die Guardia Civil unmittelbar nach dem Vorfall Ermittlungen aufnehmen.

Aktualisierung vom 25.07.2023: Anzahl zerstörter Ruder bewegt sich „signifikant nach unten“

Der Meeresbiologe Renaud De Stephanis hat in einem aktuellen Interview mit dem Fachmagazin „Yacht“ mitgeteilt, dass sich die Zahl zerstörter Ruder von Segelschiffen vor der Iberischen Halbinsel „seit April signifikant nach unten bewegt“. Der Wissenschaftler erklärt sich diese positive Entwicklung durch die Tatsache, dass sich mittlerweile – bis auf wenige Ausnahmen – fast alle Yachten eng an der Küste bewegen.

In 70 Versuchen habe die Taktik, dicht an der Küste entlangzufahren, nur einmal mit einem zerstörten Ruder geendet. „Das spricht für sich“, sagt Renaud De Stephanis im Interview. Darüber hinaus werde unter Hochdruck daran gearbeitet, den Aufenthaltsort interagierender Schwertwale für die Besatzungen der Segelschiffe zu veröffentlichen. Dies erfolge aktuell bereits in Apps, auf Webseiten und in elektronischen Seekarten.

Aktualisierung vom 23.06.2023: Erneute Interaktionen während der Ocean Race Regatta

Eine Gruppe von Schwertwalen zwang auf der letzten Etappe der Segelregatta Ocean Race Boote zu einem Stopp, darunter die Jacht des niederländischen Teams Jajo. Die Ocean Race ist eine seit 1973 alle paar Jahre durchgeführte Segelregatta, die einmal um die ganze Welt verläuft und im Herbst 2022 in Europa startete. Die Regatta gilt als eine der härtesten Herausforderungen im Segelsport.

Im Atlantik, noch vor der Straße von Gibraltar, interessierte sich nach Angaben von Jelmer van Beek, Skipper des Teams Jajo, ein Orca besonders für das Ruder der Segelyacht. Sofort holte das Team die Segel ein, und das Boot wurde so schnell wie möglich eingebremst. Nach einigen Interaktionen schwammen die Meeressäuger weiter. Verletzte oder Schäden am Boot gab es glücklicherweise keine. Das Team kam mit einem Schrecken davon, die Begegnung sei „beeindruckend“ aber auch „beängstigend“ gewesen. Nur fiel Jajo durch die Orca-Interaktionen vom zweiten auf den vierten Platz zurück.

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Aktualisierung vom 22.06.2023: Satellitenüberwachung soll Orca-Begegnungen minimieren

In den vergangenen Wochen haben die Interaktionen von Schwertwalen mit Segelbooten vor der Küste Portugals und in der Nähe der Straße von Gibraltar kontinuierlich zugenommen. Nahezu täglich berichten Crews von Beschädigungen an ihren Yachten. Ein Segelschiff wurde im Mai durch die Tiere so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es gesunken ist. 

Im Rahmen einer Studie werden derzeit tagesaktuelle Karten (siehe Foto) erstellt, damit Segler die von den Orcas frequentierten Gebiete meiden können. Dazu wurden insgesamt sechs Schwertwalen Mikrochips implantiert, die jetzt per Satellit überwacht werden. Eines der markierten Tiere gehört nachweislich jener Gruppe von Orcas an, die bereits mit Segelbooten interagiert hatte. Weitere Satelliten-Tags an Schwertwalen sollen folgen.

Die Karten identifizieren jene Gebiete, in denen sich die Tiere mit größerer oder geringerer Wahrscheinlichkeit aufhalten werden. Auf diese Weise sollen Kapitäne in die Lage versetzt werden, die Risiken für Boot und Besatzung zu verringern.

Diese Vorgehensweise bietet eine reelle Chance, die Anzahl der Interaktionen zwischen Orcas und Segelbooten zu minimieren. Dies ist gerade vor dem Hintergrund relevant, dass in einschlägigen Segler-Foren immer intensiver über „Abwehrmaßnahmen“ diskutiert wird (zum Beispiel: Böller oder gar Dynamit im Wasser zu zünden). Jene, die derartige Aktionen planen, sollten sich folgendes vergegenwärtigen: Wir Menschen sind es, die in den Lebensraum der Orcas eindringen – nicht umgekehrt!

Aktualisierung vom 17.01.2023: Buch über Orca-Interaktionen erschienen

In seinem Anfang Januar erschienen Buch hat sich der Autor, Filmemacher und Segler Thomas Käsbohrer der Thematik um die Interaktionen der Orcas mit Segelbooten angenommen. In „Das Rätsel der Orcas“, das im Verlag Millemari erschienen ist, gibt Käsbohrer seine Gespräche mit betroffenen Seglern, Meeresbiologen, Naturschützern und Tierpsychologen wieder und geht der Frage nach dem „Warum“ nach: Verteidigen die Orcas ihren Lebensraum vor den Fischern, die ihre Nahrungsgrundlage, den Blauflossen-Thunfisch, an den Rand der Ausrottung gebracht haben? Wehren sie sich gegen die Verdrängung aus einem Lebensraum, der der ihre ist? Oder ist es für die Schwertwale vielleicht alles nur ein Spiel?

Das Buch ist ab 16,95 Euro als Hörbuch, E-Books oder Taschenbuch erhältlich. Weitere Infos und Bestellung beim Verlag. 

Aktualisierung vom 13.10.2022: Zahl der Zwischenfälle von Orcas auf Segelboote weiterhin auf hohem Niveau

Auf Nachfrage hat uns die Organisation Grupo de trabajo Orca Atlántica, die sich an der iberischen Küste für gefährdete Kleinwale einsetzt, mitgeteilt, dass es im Jahr 2022 insgesamt 170 Zwischenfälle von Orcas mit Segelbooten vor der spanischen und portugiesischen Atlantikküste gab. Im vergangenen Jahr wurden 185 Interaktionen gemeldet, 2020 waren es 51. Bei rund 20 Prozent dieser Zwischenfälle gab es einen schwerwiegenden Schaden wie beispielsweise die Zerstörung der Ruderblätter durch die Schwertwale.

Bei den aktuellen Zahlen handelt es sich noch nicht um die abschließenden Werte für 2022. Allerdings konnte in den vergangenen Jahren beobachtet werden, dass mit der Wanderung der Orcas in den Nordatlantik während der Herbst- und Wintermonate die Interaktionen spürbar abnehmen.

Aktualisierung vom 2.8.2022: Segelboot sinkt bei Orca-Begegnung

Seit 2020 werden auf Orcaiberica.org alle Zwischenfälle von Orcas mit Segelbooten an der iberischen Küste dokumentiert. Auf diesen „Interaction Maps“ ist ersichtlich, dass es auch in diesem Jahr wieder zu einigen Begegnungen gekommen ist. Letztere haben durch das Sinken eines Segelboots vor der portugiesischen Küste am 31. Juli, bei der fünf Personen aus Seenot gerettet werden mussten, eine neue Dimension erreicht. Einem Bericht der portugiesischen Marine zufolge haben Orcas, auch Schwertwale genannt, das Segelboot während der Nacht derart stark beschädigt, dass es elf Kilometer vor der Küste von Sines gesunken ist. Die Besatzungsmitglieder konnten sich rechtzeitig in ein Beiboot retten und wurden kurze Zeit später von einem Fischkutter an Bord genommen. Der Notruf ging kurz nach Mitternacht bei der Küstenwache ein, die den Einsatz koordinierte. Weitere Details zum Unfall wurden noch nicht bekanntgegeben.

Einem Statement der portugiesischen Marine zufolge seien die Zwischenfälle hauptsächlich auf das neugierige Verhalten der jungen Schwertwale zurückzuführen. Diese werden von den sich bewegenden Teilen der Schiffe sowie von Lärm angezogen. Aus diesem Grund sei im Falle einer Sichtung der Motor abzuschalten und die Ruderklappe zu verriegeln, um so die Interaktion der Orcas mit den beweglichen Strukturen der Boote zu verhindern.

Aktualisierung vom 5.Mai 2022: Was gegen die Interaktionen getan wird:

Bei Angriffen von Schwertwalen empfiehlt die spanische Küstenwache unter anderem den Motor abzuschalten, die Segel einzuholen und den Autopilot auszuschalten. Auch solle sich die Besatzung nicht der Reling nähern oder gar versuchen, die Tiere zu verscheuchen. Darüber hinaus hat die spanische Regierung Sperrzonen für besonders betroffene Gebiete eingerichtet. So beispielsweise für Boote unter einer Länge von 15 Metern Länge zwischen Cape Trafalgar und dem südspanischen Hafenort Barbate.

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