Finnwal-Forschung vor der spanischen Mittelmeerküste

Neues Walschutzprojekt der GRD

An der katalanischen Küste ziehen jedes Jahr im Zeitraum von Februar bis Juni die zweitlängsten Meeressäuger unseres Planeten vorbei: Finnwale. Erforscht werden die Meeressäuger im Iberischen Meer von der gemeinnützigen NGO EDMAKTUB, mit der die Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. (GRD) seit diesem Jahr im Rahmen des „Finnwalschutz-Projekts Iberisches Meer“ zusammenarbeitet. Unterstützer:innen haben jetzt die Möglichkeit, sich mit der Übernahme einer Wal-Patenschaft für das Projekt und somit für den Schutz der Meeressäuger und ihrem Lebensraum zu engagieren.

Intensive Forschung zum Schutz der Finnwale

Der Finnwal kann bis zu 24 Meter lang werden und ist damit die größte Art, die im Mittelmeer vorkommt. Es handelt sich um ein faszinierendes, intelligentes Wesen, das in sozialen Gruppen lebt. Über das Verhalten der Meeressäuger ist bis dato nur wenig bekannt. Hier setzt die Organisation EDMAKTUB an: Seit 2014 führt die NGO das „Finnwal-Projekt“ als Langzeitstudie durch, um das Wissen über die Präsenz der vom Aussterben bedrohten Art vor der katalanischen Küste zu vergrößern und den Schutz dieser Meeressäuger zu fördern.

Zu den zentralen Fragen des Forschungsteams um Präsident Eduard Degollada gehört, welche Bedingungen und Gründe die Anwesenheit der Meeressäuger im Frühjahr an der katalanischen Küste und im Speziellen an der Küste von Garraf begünstigen. Um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, setzt EDMAKTUB eine komplette Forschungseinrichtung samt Drohne, Hydrophon und Wärmebildkameras ein. Alleine im März und April dieses Jahres legte das Team auf dem Forschungskatamaran „Maktub“ rund 3.400 Kilometer im Untersuchungsgebiet zurück, um mehr über die Finnwale, das Nahrungsangebot, die Wasserströmungen und vieles andere in Erfahrung zu bringen.

"Walschutz ist essentiell"

Zu den aktuellen Studienergebnissen gehört ein verändertes Bewegungsmuster der Finnwale infolge eines geringeren Nahrungsangebots. Krill und Ruderfußkrebse bilden eine wichtige Nahrungsquelle für die Finnwale, doch ihr Vorkommen war nach Aussage von EDMAKTUB durch fehlenden Regen in diesem Jahr sehr gering. 

„Wale sind zum einen bekanntermaßen Klimaschützer und zugleich Opfer der menschengemachten Klimaveränderungen, wie die aktuellen Ergebnisse unserer Kooperationspartner:innen zeigen. Das bedeutet in der Konsequenz: Walschutz ist essentiell, denn er ist Klimaschutz und damit auch notwendig für die Lebensgrundlage der Menschen.”
Verena Platt-Till, Diplom-Biologin der GRD

Achtes Schutzprojekt der GRD

Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt durch die Partnerschaft mit EDMAKTUB deren Hauptziel, das Wissen über Meer und Meeresfauna zu vertiefen, um die Artenvielfalt langfristig zu erhalten. Das neue Projekt vor der katalanischen Küste reiht sich als achtes Schutzprojekt ins Portfolio der GRD ein. Ebenso wie bei den Initiativen in Kroatien, Südafrika, auf La Gomera, in Peru, Mosambik, Ägypten und den Geisternetzbergungen in der Ostsee haben Unterstützer:innen die Möglichkeit, sich für den Schutz der Meeressäuger mit einer Spende oder einer symbolischen Patenschaft zu engagieren.

Zu den vier Patenwalen gehört „Epta“. Der Finnwal-Bulle ist der erste von EDMAKTUB dokumentierte Finnwal der Langzeitstudie und gehört mit insgesamt sieben Sichtungen zu den am häufigsten registrierten Tieren in der bisherigen Projektlaufzeit. Übertroffen wird er von „Bruixa”, der bis dato stolze 28 Mal gesichtet wurde. Das Quartett komplettieren die Finnwal-Damen „Clover” und „Phoenix”, die ihre Namen ihren auffälligen Pigmentierungsmustern auf dem Kopf zu verdanken haben. 

Fotos: EDMATUB

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