Skrupellose Delfinjagd in Taiji

Saison brachte den Tod unzähliger Delfinmütter und ihrer Jungtiere
Spätestens seit der Ausstrahlung des preisgekrönten Films „Die Bucht“ stehen die alljährlichen Delfinschlachtungen in der kleinen Bucht in der Nähe des Ortes Taiji, der japanischen Präfektur Wakayama, unter internationaler Kritik. Von September bis März treiben örtliche Fischer die Meeressäuger in diese Bucht und töten sie grausam. Nun gibt es weitere Anschuldigungen aus Taiji: Nach Angaben von UmweltschützerInnen wurden auch Muttertiere und deren Jungtiere getötet.
Treibjagden in Taiji
Das Verhalten der Fischer ist schrecklich: Mit Metallstangen erzeugen sie laute Geräusche und veranstalten eine regelrechte Treibjagd der Delfine, die in die berühmt berüchtigte Bucht mündet. Sobald die Meeressäuger in ihr gefangen sind, werden sie auf grausame Art und Weise getötet: Den Delfinen wird ein Metalldorn in die Wirbelsäule getrieben, wodurch sie langsam und schmerzhaft verenden. Die Bucht färbt sich blutgetränkt rot.

Foto: Delfine werden in der Bucht zusammengetrieben
Fangquote der Delfinjagd in Taiji
Die Zahl der in Taiji getöteten Delfine ist in den letzten Jahren etwas zurückgegangen, was zum Teil auf den Druck weltweiter Tier- und Naturschutzgruppen zurückzuführen ist. Darüber hinaus sank die Nachfrage nach Delfinfleisch. Gut so, da es sich um mit Giftstoffen belastetes Fleisch handelt, welches nicht verzehrt werden sollte. Das deutlich lukrativere Geschäft ist es außerdem, einen Teil der in der Bucht zusammengetriebenen Delfine an Aquarien und Meeresparks in aller Welt zu verkaufen. Bevorzugt werden dabei junge Weibchen. Pro Delfin erhält man rund 50.000 US-Dollar, teils mehr. Die erlaubte Fangquote lag für die Saison 2022/23 bei 1.849 Tieren. Die traurige Bilanz der DelfinschützerInnen von Dolphin Project ergab: 527 Tiere wurden zum Verkauf ihres Fleisches getötet und 33 Delfine an Delfinarien verkauft.

Fangquote der Saison 2022/2023 © Dolphin Project

BIlanz Taiji © Dolphin Project
Delfinmütter und ihre Jungtiere
Nach Angaben von UmweltschützerInnen der japanischen NGO Life Investigation Agency (LIA) habe man beobachtet, wie auch Delfinmütter getötet wurden. Die Delfinkälber überließ man anschließend ihrem Schicksal. Bittere Realität: Ein Delfinkalb hat ohne die mütterliche Fürsorge in freier Wildbahn keine Überlebenschance.
Wir versuchen seit Jahren, die Treibjagden zu stoppen und uns für ihr Ende einzusetzen, denn die Jagd ist grausam, unnötig und trägt zum Rückgang der Delfinpopulationen in freier Wildbahn bei. Des Weiteren ist die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft weder tier- noch artgerecht und aufgrund der Bedingungen moralisch nicht vertretbar. Trotz aller Kritik verteidigt die japanische Regierung die Jagd als traditionellen kulturellen Brauch und lässt sie weiterhin zu.

Delfinmama Rykie mit ihrem neugeborenen Baby in Mosambik | DolphinEncountoursResearchCenter
Protestschreiben an den japanischen Botschafter
Unser Appel an euch: Bitte verleiht eurem Protest gegen die Delfinschlachtungen in Taiji Ausdruck. Dazu haben wir ein Protestschreiben vorbereitet, das ihr unter diesem Link findet. Bitte leitet diesen Protestaufruf nach dem Absenden auch an eure Familie, Freunde und Bekannte weiter. Jede Stimme, jeder Protest, jede Info-Mail zählt!
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