Japan: Die grausame Delfinjagd in Taiji beginnt wieder

Blutige Bilder bei der Delfinjagd in Taiji werden vermieden
Wie jedes Jahr hat die grausame Delfinjagd in Taiji am 31. August 2019 wieder angefangen. Von September bis April sind circa 1700 Delfine zur Jagd freigegeben. Früher färbte sich die Bucht durch das Blut der Meeressäuger rot. Dieses Jahr töten die Fischer anders. Sie wollen dadurch blutige Bilder vermeiden. Trotzdem sterben die Delfine einen grausamen, qualvollen und vor allem unnötigen Tod.
Grausame Delfinjagd in Taiji sorgt weltweit für Empörung
Die Treibjagd auf Delfine und Wale sorgt seit vielen Jahren weltweit für Empörung. Taiji erlangte mit dem Oscar-prämierten Dokumentarfilm “The Cove” (deutsch: “Die Bucht”) aus dem Jahr 2009 traurige Berühmtheit. Trotzdem hält Japan an der jährlichen Jagd fest. Dabei entstanden früher entsetzliche Bilder. So standen die Fischer im blutgetränkten Wasser. Die Bucht färbte sich rot, denn literweise floss das Blut der Tiere.

Die blutige Bucht von Taiji. Dieses Jahr wollen die Fischer solche Bilder vermeiden.
Neue Tötungsmethode ist nicht weniger grausam
Mittlerweile vermeiden die japanischen Fischer solch blutige Szenen, indem sie die Delfine anders töten. Die Meeressäuger erhalten einen Stoß mit einer Harpune. Anschließend wird die Klinge herausgezogen und die Wunde mit einem Korken verschlossen. Dabei verbluten die Delfine innerlich.
Delfinschützer um Ric O'Barry berichten live aus Taiji
Die Delfinschutzorganisation “The Dolphin Project” von Ric O’Barry, ehemaliger Delfintrainer und inzwischen passionierter Delfinschützer, berichtet täglich live aus Taiji. O’Barry erinnert jedes Jahr mit Kampagnen an die grausame, blutige Jagd.
Laut Berichten seiner Organisation wurden bislang 13 Große Tümmler für die Delfinarienindustrie gefangen. Sie sind nun von ihren Familien und ihrem Zuhause für immer getrennt. Fünf Rundkopfdelfine mussten sterben.

Die Fangquoten für die Jagdsaison in Taiji 2019/2020 © Dolphinproject

Delfinfamilien in Taiji werden für die Delfinarienindustrie für immer voneinander getrennt. © Ulrike Kirsch
Delfine aus Taiji landen in Delfinarien
Das Delfinfleisch wird in Japan zum Verzehr angeboten. Doch tatsächlich essen will es kaum jemand. Es gilt als gesundheitlich bedenklich, weil es mit Giftstoffen belastet ist.
Zudem sterben nicht alle Delfine. Einige verkauft man an Aquarien und Freizeitparks. Auch diese Praxis steht schon lange in der Kritik. “Durch das Geschäft mit den Delfinjägern halten Delfinarien und Meeresparks die Jagd nach Delfinen am Laufen”, schrieb “The Dolphin Project” auf Twitter.
Weitere Artikel
Technik und KI: Chancen zum Schutz der Delfine und Wale
Der Begriff der „Künstlichen Intelligenz“ (kurz: KI) ist spätestens seit „ChatGPT“ in aller Munde. Doch inwieweit kann man das Potenzial dieser mächtigen Technologie auch für den Schutz der Meeressäuger und damit ihres Lebensraumes Meer einsetzen?
weiterlesenDelfinarium Duisburg: Acht Monate altes Delfinkalb gestorben
Der Zoo Duisburg teilte via Social Media mit, dass der Jungdelfin „Domingo“ am Samstag überraschend verstorben ist. Ein Unfall im Spiel mit erwachsenen Artgenossen soll zum Tod geführt haben. Auch wenn dies versehentlich passierte, rückt einmal mehr die Haltung der hochentwickelten Tiere in den Mittelpunkt, die in Gefangenschaft nicht artgerecht erfolgen kann.
weiterlesenLas Vegas: Die letzten Delfine haben das Delfinarium im Hotel Mirage verlassen
Das Sterben der Delfine im Mirage Hotel Las Vegas hat ein Ende. Nachdem zwischen April 2022 und Januar 2023 insgesamt vier in Gefangenschaft lebende Große Tümmler ums Leben kamen, wurden die drei verbliebenen Großen Tümmler jetzt in ein Sanctuary umgesiedelt.
weiterlesen