Irawadi-Delfine kurz vor dem Aussterben

von | 8. August 2022 | News - Delfine

Ist die Rettung der letzten Delfine Thailands noch möglich?

Der Songkhla-See in Südthailand beherbergt einen ganz besonderen Naturschatz: Die letzten dort lebenden 14 Irawadi-Delfine, die – wenn die Regierung nicht sofort einen Schutzplan umsetzt – innerhalb der nächsten acht Jahre auszusterben drohen.

Irawadi-Delfine – Die Meeresdelfine der Flüsse

Irawadi-Delfine sind sehr küstennah lebende Meeresdelfine, die auch in Flüssen, Flussmündungen und Brackwasserbereichen gut zurechtkommen. Es gibt fünf isolierte Süßwasser-Populationen in Myanmar, in Kambodscha und Laos im Mekong, in Indien, Borneo und in Thailand. Sie gelten laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet, in manchen Regionen sind sie bereits stark vom Aussterben bedroht.

 

Irawadi-Delfine in Thailand stark vom Aussterben bedroht

Eine aktuelle Studie, die mittels Luftbilder und akustischen Methoden in der thailändischen Region durchgeführt wurde, ergab, dass nur noch 14 Überlebende dieser eher scheuen Meeressäugerart im Songkhla-See existieren. Der See ist die größte Süßwasserlagune des Landes und erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 1.000 Quadratkilometern.

Die Irawadi-Delfine im Songkhla-See sind die einzigen im Land, die in einem Süßgewässer leben. Es wird angenommen, dass vor langer Zeit eine Schule von Süßwasserdelfinen auf der Suche nach Nahrung vom Golf von Thailand in den Süßwassersee geschwommen ist. Da dieser seit Jahren geografischen Veränderungen unterlag, ist es den Delfinen nicht mehr möglich, ins Meer zurückzuschwimmen. Sie sind praktisch dort gefangen.

Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren aufgrund der hiesigen Fischerei und der Verwendung großer Fischernetze sehr stark zurückgegangen. Sie verenden in den Fischernetzen als Beifang. Man schätzt, dass mindestens drei Delfine pro Jahr in den Fischernetzen sterben.

Springender Irawadi-Delfin (Orcaella brevirostris) im Mekong, Kambodscha | Dan Koehl

Regierung plant Irawadi-Delfine unter Schutz zu stellen

Varawut Silpa-archa, der Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt hat angewiesen einen Schutzplan für die bedrohten Delfine zu erstellen. Man zieht in Betracht ein 100 Quadratkilometer großes Gebiet als Schutzgebiet für die bedrohten Meeressäuger auszuweisen. Man möchte auch die Fischer mit ins Boot holen, um illegale Fischereiaktivitäten in diesem Bereich zu verhindern und ein besseres Bewusstsein für die vom Aussterben bedrohten Irawadi-Delfine zu schaffen. Ein Patrouille-System soll dafür sorgen, dass alle Aktivitäten innerhalb des Schutzgebietes überwacht werden. Der Minister betont die Wichtigkeit seines Vorhabens: Wir gehen davon aus, dass die Delfine im See innerhalb von acht Jahren verschwinden, wenn wir keinen Plan haben, sie zu schützen.” Sollte das Vorhaben ein Schutzgebiet zu errichten scheitern, ist für den Minister auch die Umsiedlung der Delfine eine Option.

l

Weitere Artikel

In 2026: Leserreisen mit Tiefgang

2026 wirft seine Schatten voraus, auch auf die GRD-Projektpartner:innen: So lädt auf La Gomera Fabian Ritter und das Team von M.E.E.R.e.V. zusammen mit OCEANO zur inspirierenden „WIR WALE“-Erlebnisreise ein, während Angela Ziltener am Roten Meer bei der TAUCHEN-Leserreise „Let’s care for Dolphins“ faszinierende Begegnungen mit Delfinen ermöglicht. Beide Reisen verbinden intensives Naturerleben mit tiefem Respekt für die Meeressäuger und ihrem Schutz.

weiterlesen

Mysteriöses Orca-Massensterben vor Feuerland

26 Individuen einer äußerst seltenen Orca-Variante, dem sogenannten „Ökotyp D“, sind im September vor der südargentinischen Küste verstorben. Auch mehrere Wochen später herrscht noch Rätselraten über die Gründe ihrer Massenstrandung. Und darüber, weshalb sie hunderte Kilometer entfernt von ihrer Heimat in den subantarktischen Gewässern unvermittelt auftauchen. Forschende sprechen von einem außergewöhnlichen und rätselhaften Ereignis, das Fragen über Klimaveränderungen, Unterwasserlärm und die Veränderung mariner Lebensräume aufwirft.

weiterlesen

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!