Kein neuer Mega-Hafen auf Teneriffa: Delfine und Wale sind vorerst sicher

von | 26. Oktober 2021 | News - Delfine

Schweinswal-Massenstreicheln in der Ostsee bei Grömitz

Durch eine Petition wurde die Gefährdung von geschützten Lebensräumen und Arten wie Walen und Delfinen auf der Kanareninsel abgewendet

Für kontroverse Diskussionen sorgt auf der Kanareninsel Teneriffa seit Jahren der geplante Bau eines neuen Mega-Hafens. Dieser soll den Hafen von Los Cristianos entlasten, befindet sich aber in einem Walschutzgebiet, in dem auch viele Delfine leben. Die Entscheidung zugunsten der Meeressäuger lässt aufatmen.

Der Hafen von Los Cristianos dient als Hauptverbindungsstelle zu den grünen Inseln La Gomera, El Hierro und La Palma – und ist chronisch überlastet. Aus diesem Grund gibt es bereits seit vielen Jahren Pläne, im nördlich gelegenen Fonsalía einen neuen Hafen zu bauen, der für die nötige Entlastung sorgt. Und nicht nur dies: Das 200-Millionen-Euro-Projekt würde auch 200 Plätze im Trockendock und 467 Anlegeplätze an der Küste von Guía de Isora umfassen. Und hier liegt das Problem: Der Fonsalía Port würde in einem von zwei Walschutzgebieten der Europäischen Union liegen und die Heimat von mehr als 75 geschützten Arten, darunter Wale, Delfine, Haie und Schildkröten, ernsthaft bedrohen.

Um dies zu verhindern, wurde im Sommer eine digitale Petition gestartet, die in nur wenigen Wochen von 422.000 Menschen unterstützt wurde. Dies erregte große Aufmerksamkeit. „Die Geschichte schaffte es in die spanischen Nachrichten, in Blätter wie National Geographic, aber auch in in Lokalzeitungen, Radio und Fernsehen auf den Kanaren“, informieren die Initiatoren der  Bürgerplattform „Nein zu Fonsalía Port“. Das führte zu einer plötzlichen Kehrtwende bei einem Großteil der politischen Kräfte, die für die Genehmigung des Hafens zuständig sind. „Sogar die Regionalregierung gab Erklärungen ab, dass die lokale Behörde den Hafen aufgeben solle. „Wir haben gewonnen“, freuen sich die Initiatoren.

Zum Schutz von Walen und Delfinen: Die Bürgerinitiative bleibt wachsam

Es ist nicht auszuschließen, dass der Bund der Bauunternehmer einen neuen Anlauf unternehmen wird, um den Megahafen zu bauen. Auch könnte es bei den Politikern erneut zu einem Umdenken kommen. Aus diesem Grund will die Bürgerplattform „Nein zu Fonsalía Port” die Geschehnisse rund um das Projekt weiter intensiv beobachten.

l

Weitere Artikel

GRD übergibt 24.144 Unterschriften gegen Delfinschlachtungen

Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day (Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen aufmerksam.

weiterlesen

Isar-Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer

Zum fünften Mal in Folge fand das Isar Clean-Up der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell statt. Am 7. September sammelten ca. 30 Freiwillige zwischen Wittelsbacher- und Corneliusbrücke Plastik, Kronkorken, Zigarettenkippen und weiteren Abfall. Seit 2021 wurden so bereits über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar entfernt, darunter mehr als 90.000 Zigarettenfilter, die potenziell rund 5,5 Millionen Liter Wasser hätten verunreinigen können.

weiterlesen

Adria: Mehrere tote Delfine binnen weniger Tage

Innerhalb weniger Tage wurden in der kroatischen Adria drei tote Delfine gefunden – in der Nähe der Pelješac-Brücke, südlich von Split bei Šolta und Brač sowie bei den Kornaten-Inseln. Die Fundorte liegen über 200 Kilometer auseinander, doch die zeitliche Häufung lässt uns aufhorchen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

weiterlesen

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!