Hurrikan Maria verwüstet Dominica

von | 19. September 2017 | News - Dominica

Weiterführung des Projekts gefährdet

“Maria” – der Name kommt unschuldig klingend daher, doch eine seiner Deutungsmöglichkeiten ist “die Widerspenstige; die Ungezähmte”. Das passt zu dem, was der “Maria” getaufte Hurrikan der Kategorie 5 am 19. September auf der Karibikinsel Dominica anrichtete: schwerste Zerstörungen – Hurrikan Maria verwüstet Dominica.

Mit dem blanken Leben davon gekommen – Insel zerstört

Wir waren in großer Sorge, ob Petra Charles und ihre Mitstreiter vom “Pottwalschutzprojekt Dominica” die gewaltige Naturkatastrophe heil überstanden hatten. Tagelang gab es keinerlei Kontakt. Ende September dann, die erste Nachricht: “Mir geht es dem Ausnahmezustand entsprechend gut, bin am Leben, das ist die Hauptsache. Von meinem geliebten Dominica ist nicht mehr viel übrig, der Anblick ist schwer zu ertragen”.

Hurrikan “Maria” hat die Insel fast vollständig zerstört. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, kaum noch Straßen und kaum etwas zu essen. Die meisten Lebensmittel sind verdorben, Gemüse- und Obstanbau wie auch die komplette Infrastruktur sind zerstört. Man kann das ganze Ausmaß der Katastrophe noch nicht mal einschätzen, jeden Tag gibt es neue Hiobsbotschaften, weil man erst jetzt so langsam mit schwerem Gefährt und Gerät in die entlegenen Ecken gelangt und davon gibt es viele. Die Müllentsorgung ist ein großes Problem, da es auch die Müllkippe nicht mehr gibt.

Laut Angaben der Regierung soll es für mindestens 6 Monate keinen Strom und 1 Jahr lang kein Wasser geben. Schulen sollen laut Regierung 1 Jahr geschlossen bleiben, sie müssen als Not-Unterkünfte für tausende Obdachlose dienen. Ausnahmezustand und Aussgangssperre wurden bis zum 31.Dezember verlängert. Mindestens 40 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, viele werden noch unter den Trümmern vermutet.

Wiederaufbauarbeiten kommen nur langsam voran

Nur an einem Ort in der Inselhauptstadt Roseau gibt es noch eine Internetverbindung. Mit ihrem Handy kann Petra sie aber nur kurz nutzen, da sie keine Möglichkeit hat, es wieder aufzuladen. “Wir arbeiten von morgens um 5 an und versuchen alle Wege frei zu räumen und zu Flüssen zu gelangen mit Geschirr und Dreckwäsche. Eine Insel voller Arbeitsloser jetzt, keine Ahnung wie es weiter geht, ein Tag nach dem anderen, es geht ums nackte Überleben hier und jetzt und nicht aufgeben. Zwei Supermärkte haben nun begonnen das nötigste stundenweise zu verkaufen und Lagerbestände mit Lkws in die Dörfer zu fahren. Hungern muss also keiner mehr “, schreibt Petra.

Schutzprojekt temporär nicht mehr aktiv

An eine Weiterführung der Projektarbeit auf Dominica ist jetzt nicht zu denken. Wir bitten alle, die eine Pottwalpatenschaft übernommen haben oder das Projekt mit einer Spende unterstützen, ganz herzlich darum, den Pottwalen treu zu bleiben und wie Petra Charles es vorlebt, nicht aufzugeben.

Die Pottwale und die Menschen aus Dominica werden diese Unterstützung brauchen – jetzt mehr denn je! “Zurück auf die Bäume will keiner, aber defakto leben wir derzeit wie vor 100 Jahren und Kinder lesen wieder Bücher, auch nicht das Schlechteste. Es gibt hier ein Sprichwort, was sicherlich irgendwann seine Wahrheit entfaltet: Every disappointment is a blessing!”, schrieb Petra in ihrer jüngsten Nachricht.

Aufgrund wiederholter Anfragen weisen wir der Vollständigkeit halber darauf hin, dass Dominica-Projektgelder nicht für den Wiederaufbau verwendet werden (dürfen). Finanziert werden ausschließlich Maßnahmen der Projektarbeit. Wir hoffen, dass es damit gegen Ende 2018 weitergehen kann.
nach Informationen von Petra Charles

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