Stop Finning – Stop the Trade

Delfinschützer wollen Haie retten
Die EU Bürgerinitiative “Stop Finning – Stop the Trade” hat das Ziel, den Handel mit Haiflossen in der EU zu beenden. Seit dem 1. Februar können EU-Bürger ab 18 Jahren ihre Stimme für den Schutz der bedrohten Knorpelfische abgeben. Stop Finning – Stop the Trade wird von zahlreichen Umwelt- und Meeresschutzorganisationen getragen, darunter auch die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD). Hier finden Sie einen aktualisierten Beitrag zur Finning-Initiative.
Finning - grausam, barbarisch, zynisch
Beim sogenannten Finning trennen Fischer gefangenen Haien bei lebendigem Leib die Flossen ab. Anschließend entsorgen sie die zu einem langsamen, qualvollen Tod verurteilten Tiere im Meer.
Denn nur die Flossen sind von Wert. Sie gelten in Asien als Delikatesse. Dort kostet eine Portion Haiflossensuppe, in der nur wenige Gramm Flossen sind, gerne bis zu 90 € und mehr.

Foto: Nancy Boucha, www.scubasystems.org 2005/Marine Photobank.
Stop Finnning: Europäer führend im Handel mit Haiflossen
Nach Angaben von Shark Project exportiert die EU pro Jahr durchschnittlich knapp 3.500 Tonnen Haiflossen mit einem Gesamtwert von etwa 52 Millionen Euro. Spitzenreiter ist Spanien. Allein 2016 landeten spanische Fischer offiziell 29.000 Tonnen Blauhai an. Das entspricht etwa einer Million Tiere. Derartige Fangmengen lohnen sich nur wegen der Flossen. Denn ihr Fleisch ist weitgehend ungenießbar.
Trotz der zunehmenden Bedrohung der Art hat sich die gesamte Fangmenge an Blauhai im Atlantik gegenüber dem Anfang des Jahrtausends fast verdoppelt.

Anlandung von Haiflossen auf den Azoren. Foto: F. Kremer-Obrock
Stop Finnning: EU-Verordnung erweist sich als nutzlos
Seit 2013 verbietet die „Fins Naturally Attached“-Verordnung der EU ausnahmslos Aufbewahren, Umladen und Anlanden jeglicher Haiflossen in EU-Hoheitsgewässern und auf allen EU-Schiffen.
Vorgeschrieben ist, dass Haiflossen noch am Tierkörper sein müssen, wenn das Schiff im Hafen eines EU-Mitgliedlandes entladen wird. Erst danach dürfen die Flossen vom Hai abgetrennt werden. Soweit die Theorie.

Foto: F. Kremer-Obrock
Doch die Verordnung erweist sich nutzlos.Ein zahnloser Tiger im Kampf gegen die Vernichtung der Haibestände. Denn es gibt kaum Kontrollen. Weder der Fangschiffe auf See, noch bei der Anlandung im Hafen.

Abgetrennte Haiflossen auf einem offenen Karren. Foto: Rikke Færøvik Johannessen/Marine Photobank
Stop Finnning: Handel mit Haiflossen in der EU muss ein Ende haben!
Sind die Flossen einmal im Handel, lassen sie sich kaum mehr identifizieren. Daher trifft es auch immer wieder geschützte Haiarten.
Deswegen fordern die in der EU Bürgerinitiative Stop Finning – Stop the Trade zusammengeschlossenen Organisationen: Der Handel mit Haiflossen innerhalb oder über die EU muss eingestellt werden! Diese äußerst brutale und verschwenderische Ausbeutung unserer Meere muss ein Ende haben! Wir brauchen die Haie und ihre Rolle als Topräuber. Nur so lässt sich die Zukunft des Ökosystems Meer sichern.
Die Europäische Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“
Um die Politik zum Handeln zu bringen, müssen innerhalb eines Jahres 1 Million Stimmen in 7 EU Ländern von EU-Bürgern zusammenkommen.
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