UPDATE zur EU-Bürgerinitiative: Stop Finning hat das Ziel von 1 Million Stimmen erreicht!

Ein Ende des Handels mit Haiflossen rückt näher
Update zur Stop-Finning-Initiative: ES IST GESCHAFFT!!! Eine Million Menschen in der EU haben ihre Stimme abgegeben, damit ein sofortiges Ende des Handels mit Haiflossen eintreten kann. Eine fantastische Leistung!!! Für ein Ende des barbarischen Tötens der Haie setzen sich über 70 Umwelt- und Tierschutzorganisationen ein, darunter auch die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD).
Wie geht es jetzt weiter?
In den letzten Tagen vor dem Abstimmungsende am 31.01.2022 baut sich eine Welle der Unterstützung in Europa auf. In Deutschland hat mit Robert Marc Lehmann ein bekannter Meeresbiologe und Youtuber das Thema aufgegriffen und viele folgten seinem Aufruf. In Frankreich hat unter anderem der bekannte Naturfilmer Hugo Clement sich für die Forderung eingesetzt. Aus dem Sport haben sich Größen wie Dominic Thiem (Tennis) oder Kai Havertz (Fußball-Nationalspieler) zu dem Thema bekannt.
Mit dem Erreichend der erforderlichen Zahl von 1 Million Stimmen wurde die Basis geschaffen, dass sich die EU-Kommission mit der Forderung von “Stop Finning – Stop the Trade” auseinandersetzen muss. Nils Kluger, Sprecher der EU-Bürgerinitiative, betont: „Das die EU endlich handelt, war dringend nötig. Nun haben wir eine starke Stimme der EU-Bürger im Rücken, um den Handel mit Haiflossen in der EU endlich zu beenden.“ Die Initiative ruft weiterhin dazu auf, auf www.stop-finning-eu.org Unterstützungsbekundungen abzugeben. Denn je mehr Bürger nun noch Ihre Stimme abgeben, desto gewichtiger wird der Wunsch der Bürger wahrgenommen werden. Das ist wichtig, damit aus einer erfolgreichen Initiative am Ende auch eine gute Gesetzgebung wird.
Was Sie über den Handel mit Haiflossen wissen müssen
Die ungeschönte Wahrheit beim „Finning“ sieht wie folgt aus: Den Haien werden oft bei vollem Bewusstsein die Flossen abgetrennt und ihre Körper direkt auf offener See entsorgt. Die Tiere sterben daraufhin einen qualvollen Tod im Meer. Diese Praxis – in der EU offiziell verboten – wird angewandt, um auf den Schiffen Frachtraum zu sparen und nur die gewinnträchtigen Flossen an Land zu bringen. Leider werden nur ca. fünf Prozent der Trawler kontrolliert, sodass dieses Verbot kaum durchgesetzt wird. Fakt ist, dass jedes Jahr viele Millionen Haie gefangen und ihre Flossen abgetrennt werden. Diese werden anschließend mit hohem Profit verkauft. Das Endziel ist Südostasien, das Endprodukt die prestigeträchtige und teure Haiflossensuppe, in der sich nur wenige Gramm Flossen befinden.
Unter den 20 größten Haifang-Nationen finden sich drei EU-Länder. Allein im Jahr 2016 wurden durch spanische Flotten offiziell 29.000 Tonnen Blauhai angelandet. Das entspricht der unfassbaren Zahl von einer Million Tiere. Allein daraus resultiert ein Markt von 3500 Tonnen Flossen mit einem Gesamtwert von etwa 52 Millionen Euro jährlich.

Vorreiter: USA und Großbritannien stoppen Handel mit Haiflossen.
Es stellt sich die Frage: Warum legitimiert die Europäische Union diesen blutigen Handel? Beziehungsweise: Warum weigern sich die Politiker in Brüssel, ein generelles Handelsverbot für Haiflossen einzuführen? Andere Länder sind längst weiter: Nachdem das Vereinigte Königreich bereits im Mai 2021 ein Handelsverbot mit Haiflossen eingeführt hat, folgte der US-Senat am 8. Juni 2021. „Mit ihrem generellen Handelsverbot von Haiflossen senden die USA und Großbritannien ein wichtiges Signal an die EU, endlich gesamt-europäisch und international aktiv zu werden. Weltweit werden mindestens 73 Millionen Haie allein wegen ihrer Flossen brutal getötet. Nur gemeinsam können wir das Aussterben der Haie verhindern“, erklärt Petra Schwerdtfeger, Vorsitzende von Sharkproject Germany.

Diesem Hai wurden zunächst die Flossen abgetrennt, anschließend wurde er zurück ins Meer geworfen.
Fotos: Klaus Jost, Wolfram Koch, Santi Burgos, Shwan Heinrichs, Nancy Boucha, www.scubasystems.org 2005/Marine Photobank.
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