Ghost Fishing: Geisternetze aus den Meeren holen!

Geisternetze? Was ist das?
Geisternetze sind verlorengegangene oder absichtlich liegen gelassene Netze. Sie führen zum sogenannten „ghost fishing“. Ghost fishing beschreibt das effektive Weiterfischen der eigentlich nicht mehr benötigten Netze, die in den Meeren und am Meeresboden herumtreiben und sich unselektiv Meereslebewesen darin verfangen können.
Erstes Ghost Fishing in Irland
Sehr bald wird das erste Ghost Fishing Projekt von der GHOST DIVING Stiftung in Irland stattfinden, um Geisternetze und anderen Müll, aus dem Atlantik und seinen Riffen und Wracks zu bergen. GHOST DIVING ist eine internationale gemeinnützige Stiftung, die mit technischen Tauchern und verschiedenen Firmen, die Abfall recyceln, weltweit zusammenarbeitet. GHOST DIVING arbeitet ausschließlich mit Ehrenamtlichen zusammen. Das erfolgreiche Durchführen der Geisternetzbergungen und die Beschaffung des dafür notwendigen Equipments, ist auf Sponsoren, Förderern und Spenden angewiesen.
Geisternetze töten still und fast unbemerkt weiter!
Die sich in diesen Netzen verhedderten Fische sterben und locken dann wiederum Räuber wie Haie und Delfine an, die sich dann im selben Netz verfangen und darin elendig verenden. Diese Geisternetze werden so zu einer tödlichen Falle, und können aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit (Plastik) mehrere Hundert Jahre überdauern. Sie fangen unentwegt Fisch, Vögel und Meeressäuger auf dem Meeresgrund. Hinzu kommt, dass die Netze über die Meeresströmungen eine große Reichweite haben, welche es zu stoppen gilt. Geschätzte 640.000 Tonnen Geisternetze töten jedes Jahr mehr als 136.000 Seehunde, Seelöwen und Wale, zusätzlich Millionen Vögel, Schildkröten und Fische.

Warum ist eine Bergung der Geisternetze in Irland so wichtig
Irland ist mit 24 Wal- und Delfinarten, eines der wertvollsten Gebiete für Wal- und Delfinbeobachtung in Europa. Der Artenreichtum der Meeressäuger ist dort atemberaubend und seit einiger Zeit sind dort neben den Gewöhnlichen Delfinen auch Buckelwale, Finnwale und Minkewale zu sehen. Allerdings gibt es im Atlantik, wie leider mittlerweile überall in den Meeren, auch ein Problem mit der Meeresverschmutzung, unter anderem auch durch Geisternetze.
Das Projekt
Birgit Ischner (jahrelange Unterstützerin der GRD) hat die Bergung der Geisternetze in Irland angestoßen und die GHOST DIVING STIFTUNG kontaktiert und möchte nun Hand in Hand mit lokalen Partnern, wie dem Meeresbiologen Nic Slocum (Whale Watch West Cork) und Matt Jevon (South West Technical Diving, Kinsale), den Geisternetzen in Irland den Garaus machen. Gemeinsames Ziel ist nicht nur, die Netze zu entfernen sondern durch das Veröffentlichen von Fotos und Filmen der Säuberungsaktion auch ein Bewusstsein für das gravierende Problem der Geisternetze zu schaffen. Die GRD unterstützt dieses wichtige Projekt zur Bergung der Geisternetze. Herzlichen Dank an Birgit Ischner und Ghost DIVING für das tolle Engagement zum Schutz unserer bedrohten Meere! Bitte unterstützen Sie die geplante Geisternetz-Bergung in Irland!
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