Gemeinsam da durch – Wir stehen in schwierigen Zeiten zu unseren Partnern!

Teil 5: Delfin- und Walschutz vor La Gomera
Die Corona-Krise trifft die Kanarischen Inseln im März 2020 mit ungebremster Wucht. Kurz nachdem die ersten Infizierten gemeldet wurden, werden die Inseln für den Tourismus geschlossen. Alle Gäste werden ausgeflogen bzw. nach Hause geholt, der Flugverkehr kommt praktisch vollständig zum Erliegen. Spanien verhängt eine strikte Ausgangssperre: Kein Wandern im Nationalpark-Wald, kein Schwimmen im Meer ist mehr erlaubt. Die Strafen bei Nichteinhaltung sind drakonisch.
La Gomera im Stillstand
Für ein Top-Touristenziel wie die Kanaren ist COVID-19 ein herber Schlag. Fast alle sind hier vom Tourismus abhängig. Und auch die Walbeobachter stehen von heute auf morgen vor dem Nichts – sämtliche Boote bleiben im Hafen. Für unseren Whale Watching-Partner OCEANO brechen harte Zeiten an, die Zukunft ist extrem ungewiss. Für unsere Datenerhebung, die normalerweise auf den Walbeobachtungsbooten vonstatten geht, heißt es ebenfalls: Zwangspause!
Natürlich wären wir gerne in der Lage, die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wale und Delfine vor der Insel mit Daten nachzuzeichnen, aber das wird wohl kaum möglich sein. Jetzt können wir nur spekulieren, wie es den Tieren da draußen geht. Wundern sie sich, dass es plötzlich so ruhig geworden ist? Freuen sie sich, dass keine lauten und gefährlichen Schnellfähren mehr zwischen den Inseln hin- und herbrausen? Darüber, dass es (mutmaßlich) mehr Fisch zu fressen gibt? Wir ahnen es, können es aber nicht wissen.

La Gomera im Stillstand Foto: Pixabay
Dauerausstellung auf unbestimmte Zeit geschlossen
Unsere Dauerausstellung “Delfine und Wale vor La Gomeara – Artenvielfalt im Wandel” ist indes ebenfalls geschlossen. Wen könnte man in dieser Zeit auch informieren, für wen eine Veranstaltung organisieren? Der angeordnete Stillstand ist eine Bedrohung für alle, die hier leben und arbeiten. Wann und wie wird es weiter gehen? Die Zukunft ist vollständig offen.
In Deutschland geht die Arbeit weiter
Hier in Deutschland versuchen wir indes, die „Fahnen hoch zu halten“. Vor einigen Tagen haben wir einen Fachartikel bei einem wissenschaftlichen Journal eingereicht, die sich mit den von uns beobachteten Krankheiten der Wale und Delfine vor La Gomera befasst. Ein wichtiges Stück Forschung – immerhin. Auch habe ich Ende April bei einer sehr interessanten Diskussionsveranstaltung teilgenommen, bei der es um die Verbindung von Wissenschaft und Kunst ging: https://www.facebook.com/fiona.Unknown/videos/10217111320598402/
Wir dürfen unseren Mut nicht verlieren
Mir persönlich, als Vorsitzendem des MEER e.V., ist in dieser Zeit vor allem wichtig, Mut und Zuversicht zu verbreiten, auch wenn es im Moment für viele sehr düster aussieht. Wir dürfen nicht vergessen, dass jede Krise auch eine Chance ist.
Ich bin der Meinung, dass wir aus dieser Krise das beste machen müssen – wir bekommen die Gelegenheit, Dinge anders zu sehen und anders zu machen. Dass die Welt in einer Sackgasse war, ist ja jedem bekannt. Vielleicht geschieht ja nun sogar der große gesellschaftliche Wandel, den der Planet – und v.a. die Menschen – so dringend notwendig haben.
Wir verlieren gerade viel in dieser Krise, doch keinesfalls dürfen wir das Wichtigste verlieren: unseren Mut!
Gemeinsam da durch
Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn nur mit Ihrer Hilfe können wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass es eine bessere Zukunft gibt. Für bedrohte Meerestiere und für Menschen! Denn es ist für uns selbstverständlich, in dieser extremen Situation zusammen zu stehen. Wir lassen unsere Partner nicht allein und helfen, so lange es geht! Wir gehen gemeinsam da durch oder gar nicht.
Alle Corona-Perspektivspenden kommen unseren in Not geratenen Partnern zu Gute!
Helfen Sie den Delfinen vor La Gomera jetzt mit Ihrer Patenschaft

FAMILIENTYPEN
Indische Grindwale sind Delfine und leben in Familienverbänden. Ihre Körperlänge variiert von 3,5 bis 6,5 m.

SPAßMACHER
Zügeldelfine sind mit ihren etwa 2 Metern Länge relativ klein. Jungtiere sind ungefleckt, erst mit dem Alter nimmt die Fleckung immer mehr zu.

Die SCHÖNEN
Gewöhnliche Delfine gehören mit ihrer unverkennbaren sanduhrförmigen Musterung an den Seiten sicherlich zu den schönsten Delfinen.
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