Studie: Wachsende Tourismusaktivitäten können Delfine vertreiben
Reagieren, bevor es zu spät ist
Das Schwimmen mit Delfinen erfreut sich weltweit nach wie vor großer Beliebtheit und erobert immer neue Urlaubsregionen. Kehrseite der Medaille: In vielen Untersuchungen wurden bereits Verhaltensänderungen bei jenen Delfinen dokumentiert, die durch Tourist:innen und Ausflugsboote kontinuierlich gestört werden.
Dolphin Encountours Research Center (DERC) & Dolphin Care Africa (DCA)
Die Meeressäuger verlassen in der Folge kurzzeitig ihre angestammten Lebensräume, sodass die unmittelbare Gefahr besteht, dass die Delfine gänzlich vertrieben werden. Um derartigen Szenarien in Ponta do Ouro vorzubeugen, haben unsere Projektpartner:innen von Dolphin Encountours Research Center (DERC) an einer Studie mitgewirkt, welche die Auswirkungen der Begegnungen von Tourist:innen mit wildlebenden Delfinen vor der Südküste Mosambiks zum Thema hatte. Hierzu wurden Daten und Verhaltensweisen aus dem Beobachtungszeitraum von 2007 bis 2009 mit Äquivalenzwerten aus den Jahren 2017 bis 2019 verglichen und analysiert.
Die Ausfahrten der Swim-with-dophins- und Ocean-Safari-Anbieter:innen hatten sich in dieser Zeit um 51 Prozent erhöht, was sich in den Verhaltensweisen der Delfine widerspiegelte: Sozialkontakte, Nahrungssuche und Ruhezeiten litten unter dem Einfluss der zunehmenden Tourismusaktivitäten. (Tipp: Wie sanftes und respektvolles Dolphin Watching gelebt werden kann, haben wir in diesem kostenlos zum Download bereitstehenden Leitfaden zusammengefasst)
Unreguliertes Wachstum
Für die Autor:innen der Studie, darunter Angie Gullan von DERC, geben diese Ergebnisse Anlass zur Besorgnis. Sie empfehlen Zeit- und Gebietssperren, Geschwindigkeitsbeschränkungen sowie obligatorische Schulungsprogramme für Tourenanbieter:innen. Die nationalen Behörden sollen Lehren aus anderen Destinationen mit unregulierter Zunahme von Swim-with-dophins-Tourist:innen ziehen und die gegenwärtigen Aktivitäten entlang der mosambikanischen Küste streng regulieren. Solche Vorschriften seien dringend erforderlich, um langfristig negative Effekte auf die Meeressäuger-Populationen zu minimieren.
Foto oben: Pexels / Daniel Torobekov
Helfen Sie Delfinen aus Mosambik jetzt mit Ihrer Patenschaft
INGRID
Ingrid ist ein Weibchen und wurde 2006 identifiziert. Sie wurde nach einer Frau benannt, deren letzter Wunsch es war, einmal mit Delfinen zu schwimmen. Ingrid verbrachte besonders viel Zeit mit ihr...
GULLIVER
Gulliver ist die 2007 geborene Tochter von Gilly und gleichfalls sehr kontaktfreudig. Besonderes Merkmal ist ein aufgrund eines Haiangriffs stark lädierter Schwanzstock.
Weitere Artikel
Bereits zum 66. Mal: Coastal-Clean-Up in Mosambik
66 Clean-Ups in 14 Jahren: Diese stolze Bilanz können unsere Projektpartner:innen von Dolphin Encountours Research Center und Dolphin Care Africa vorweisen, die erst vor wenigen Tagen in Zusammenarbeit mit dem Maputo National Park, der Peace Parks Foundation, Lwandi Surf und Ocean Conservancy ein weiteres Mal zum Müllsammeln aufgerufen haben. Vor allem Plastikmüll wurde gefunden – für die vor der Küste schwimmenden Meereswohner ist dieser Unrat mitunder lebensgefährlich.
weiterlesenInternational Coastal Cleanup Day in Mosambik
Am 14. September fand zum 14. Mal die Küstensäuberungsaktion anlässlich des Internationalen Coastal Cleanup Day von Ponta do Ouro statt. Eine halbe Tonne Plastikmüll kam zusammen!
weiterlesenDelfine in Mosambik während der Corona-Pandemie
Es gibt erfreuliche Nachrichten von den Delfinen in Ponta do Ouro, doch die Corona-Pandemie geht weiter. Trotz aller Zuversicht ist die Existenz unserer Kooperationspartner von DolphinCareAfrica/Dolphin Encountours – und damit die wichtige Delfin- und Meeresschutzarbeit in Mosambik – stark bedroht. Nur mit Ihrer Hilfe werden sie fortbestehen können!
weiterlesen