Die Faszination Meer erlebbar machen – für alle Kinder
GRD-Workshop „Für MEER Inklusion“
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) hat es sich seit der Gründung vor fast 35 Jahren zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für die Bedrohung unserer Meere zu schärfen und durch Aufklärung einen nachhaltigen Beitrag zum Meeresschutz zu leisten. Damit dieser Gedanke schon die Jüngsten erreicht, hat das GRD-Team das Projekt „Für MEER Inklusion“ ins Leben gerufen – ein Erlebnisangebot für Kinder mit und ohne Handicap. Jüngst fand die erste Veranstaltung an der Münchner Montessori-Schule (Aktion Sonnenschein) statt, wo rund 120 Grundschüler:innen an interaktiven Sinnesstationen spielerisch in die faszinierende Welt der Ozeane eintauchten. Im Mittelpunkt standen die Bedeutung gesunder Meere und der Schutz bedrohter Meeressäuger – lebendig, greifbar und mit jeder Menge Spaß am Entdecken.
Sinnesstationen, um die Kinder mit dem Ozean und seinen Bewohner vertraut zu machen
Eine aufgeregte Gruppe von Erstklässlern bewegt sich neugierig über den Pausenhof der Montessori-Schule Großhadern. In ihren Händen halten sie ein auf einer Spindel aufgerolltes Band, das sie neugierig Zentimeter für Zentimeter abwickeln – immer auf der Suche nach dem nächsten Holzschild. „Ostsee-Schweinswal“, „Großer Tümmler“, „Orca“, „Pottwal“ – diese Meeressäuger haben sie bereits bei 1,85, 4, 10 und 18 Metern entdeckt. Doch was kommt noch? Vereinzelt wird „Blauwal“ geflüstert. Und tatsächlich: Bei 33 Metern endet das Band – das Schild mit dem Blauwal, dem größten Lebewesen unserer Erde, kommt zum Vorschein. Die Kinder blicken beeindruckt zurück zum Startpunkt und beginnen zu begreifen, wie gewaltig dieses Tier ist. Dass ein ausgewachsener Blauwal bis zu 150 Tonnen wiegt – so viel wie drei Flugzeuge – sorgt für weiteres Staunen und bleibt spürbar hängen.
Währenddessen wird in den Klassenzimmern eifrig gebastelt: Mit Reis gefüllte Küchenrollen verwandeln sich im Handumdrehen in Musikinstrumente des Meeres. Denn sobald die Enden fest verschlossen sind, lassen die Kinder ihre Röhren langsam von einer Seite zur anderen kippen – und lauschen dem leisen Rauschen, das an die Brandung erinnert. An weiteren Sinnesstationen laufen sie barfuß über Sand und Kieselsteine, schmecken Salz, riechen Algen, hören erst Walgesänge und dann Klicklaute von Delfinen – oder erfühlen ein echtes Geisternetz, das aus der Ostsee geborgen wurde. Auch in der Kreativwerkstatt ist einiges los: Mit Stiften, Farben und viel Fantasie lassen die Kinder bunte Meerestiere auf dem Papier lebendig werden.
Nachhaltiges Bewusstsein für die Ozeane, das über den Moment hinaus wirkt
„Mit diesem Workshop ermöglichen wir den Kindern nicht nur einen lehrreichen, sondern auch einen spielerischen und inklusiven Zugang zur Bedeutung von Meeresschutz und biologischer Vielfalt“, erklärt Martina Alt. Ihr Kollege Mathias Hansen ergänzt: „Durch kreative und interaktive Stationen schaffen wir ein nachhaltiges Bewusstsein, das über den Moment hinaus wirkt und zum Schutz unserer Ozeane beiträgt“. Die beiden GRD-Mitarbeiter:innen führten den Workshop Ende März an vier Tagen durch – im Rahmen einer schulischen Themenwoche, bei der sich die Grundschulkinder auch in anderen Projekten intensiv mit dem Lebensraum Meer beschäftigten. Dabei griffen sie auch kritische Themen wie die Plastikverschmutzung der Ozeane auf.
Fleißig am Basteln für den Meeresschutz: In der Projektwoche haben die Kinder ihrer Kreativität freien lauf gelassen.
Inklusion spielt in diesem Workshop-Konzept, das mit großzügiger Förderung der Postcode Lotterie realisiert wird, eine zentrale Rolle. Alle Kinder sollen gleichermaßen teilnehmen und profitieren können – unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Ziel des Workshops ist es, Wissen zu vermitteln und die Kinder zu inspirieren, selbst aktiv zu werden und sich für den Schutz der Meeres einzusetzen.
Nach der Auftaktveranstaltung in der Montessori-Schule Großhadern sollen in loser Folge weitere Workshops stattfinden, um möglichst vielen Kindern ein grundlegendes Verständnis für die Bedeutung der Meere und ihrer Bewohner zu vermitteln – insbesondere für gefährdete Arten wie Meeressäuger.
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