Erfolg gegen Plastikmüll: Dominica verbietet Einfuhr von Einwegplastik
Pottwalschützer freuen sich über wichtigen Erfolg gegen die Plastikvermüllung der Meere
Die Regierung des kleinen Karibikstaates Dominica will mit Beginn des kommenden Jahres Einfuhr und Einsatz von Einwegplastik (Getränkebecher, Strohhalme, Einweggeschirr oder Styroporverpackungen) verbieten. Damit würde sich der Eintrag des Plastikmülls, der von der Insel unkontrolliert ins Meer gelangt, erheblich verringern.
Große Begeisterung für "Dreck-weg-Tage"
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) und Pottwale e.V. führen im Rahmen ihres Pottwalschutzprojekts auf Dominica seit 2016 regelmäßig erfolgreiche und sehr beliebte Strandsäuberungsaktionen (beach cleaning days) für einheimische Schulklassen durch. Für die auch „Dreck-weg-Tage“ genannten Aktionen werden Schulklassen eingeladen, Müll an verschiedenen Küstenabschnitten aufzusammeln, bevor dieser durch Wind und Wellen in die Meere gelangt. Anschließend wird der gesammelte Plastikabfall professionell entsorgt.
Die Aktionen stießen auf Dominica schnell auf großes Interesse, Presse und das örtliche Fernsehen berichteten.
Beach Clean Up auf Dominica
Kleiner Plastikmüll tötet riesige Wale
Junge Pottwale liegen oft lange alleine an der Wasseroberfläche und spielen mit herumtreibenden Plastikmüll. Wird dieser versehentlich herunter geschluckt, kann dies für die Tiere tödlich enden. Die vor Dominica residente Pottwal-Population leidet seit einigen Jahren unter einem dramatischen Rückgang, bedingt durch eine hohe Sterblichkeitsrate der Jungtiere. „Das angekündigte Verbot von Eimalplastik wird den Pottwalen und auch den anderen Meeresbewohner vor der Insel unmittelbar zu Gute kommen“, freut sich Andrea Steffen von Pottwale e.V., die gemeinsam mit ihrem Mann Wilfried Steffen 2008 das Pottwalschutzprojekt Dominica ins Leben rief.
Dennoch kein Ende der Plastikmüllflut in Sicht
„Beach cleaning days“ wird es auf Dominica allerdings auch in Zukunft geben. Zwar wird die Mülllast auf der Insel insgesamt sinken, mit der Meeresströmung gelangt jedoch ständig neuer Plastikmüll an die noch weitgehend unberührten Strände der Karibikinsel.
Dominica wäre damit der erste Karibikstaat mit so weitgehenden Vorschriften zur Verringerung des Plastikaufkommens.
Kontakt Pottwale e.V.:
E-Mail: Pottwal@pottwale.de
www.pottwale.de
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