Namibia: Erfolgreicher Protest gegen Delfinfänge

von | 7. Januar 2017 | News - Delfinarien

Chinesen werfen Delfinschützern Rassismus vor

Keine Delfinfänge in Namibia: Untermalt von Rassismus-Vorwürfen gegen Delfin- und Meeresschützer, hat sich das chinesische Unternehmen, das vor der Küste Namibias Delfine, Orcas, Haie, Südafrikanische Seebären und andere Meerestiere fangen und für asiatische Aquarien und Delfinarien exportieren wollte, kurz vor Weihnachten anscheinend von dem Vorhaben verabschiedet. Auf der “Einkaufsliste” der Chinesen standen über 1 000 Meerestiere, darunter auch Atlantische Große Tümmler, die vor Namibia vom Aussterben bedroht sind. Als Gründe für den Rückzug werden öffentliche Proteste und mangelnde Unterstützung der Regierung genannt.

Internationale Proteste verhindern Ausverkauf von mariner Artenvielfalt!

Sollte die Fangaktion tatsächlich eingestellt werden, wäre dies ein großartiger Erfolg für den Delfin- und Meeresschutz im südlichen Afrika und für den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft über Ländergrenzen hinweg. Wir unterstützen seit Anfang Oktober 2016 eine Protestaktion der Earth Organisation Namibia und haben den namibischen Staatssekretär Dr. Moses Maurihungirire vom Ministerium für Fischerei und Meeresressourcen (MFMR) aufgefordert, keine Fang- und Exporterlaubnis zu erteilen.

An der avaaz-Petition der Earth Organisation Namibia “Stop the Live Capture of our Marine Species” haben sich über 15 000 Menschen aus der ganzen Welt beteiligt.

Heaviside-Delfine vor der Küste Namibias. Die Art kommt nur vor Namibia und dem westlichen Südafrika vor.
Foto: Manfred Marschner

Gegner der Fangaktion hätten wegen ihrer weißen Hautfarbe von Apartheid-Regelungen profitiert

Laut eines Berichts der Allgemeinen Zeitung Namibia kritisiert die für die Fangaktion verantwortliche Beijing Ruier Animal Breeding and Promotion Company, dass unter den “wenigen Gegnern” des Projekts in und außerhalb Namibias auch solche seien, die im Wohlstand lebten, die die Apartheid unterstützt und “wegen ihrer weißen Hautfarbe direkt von den diskriminierenden Apartheid-Regelungen profitiert” hätten. Gleichzeitig wird bedauert, dass nun eine Anfangsinvestition von angeblich “mehr als 100 Millionen namibischen Dollar” (umgerechnet knapp 7 Millionen Euro) nicht umgesetzt werde.

Gefahr noch nicht gebannt? Werden doch Delfine gefangen?

Anfang Januar 2017 sorgte laut Allgemeiner Zeitung Namibia eine anonyme Nachricht für viel Aufregung. Demnach habe der von der chinesischen Firma angeheuerte altersschwache russische Frachter “Ryazanovka” den Hafen von Walvis Bay verlassen und vor Langstrand, etwa 19 Kilometer nördlich von Walvis Bay, Anker geworfen. Vor Langstrand sollen regelmäßig Delfine vorkommen.

Namibische Bürger, die sich dort an der Küste aufhalten, sollen verdächtige Aktivitäten der “Ryazanovka” umgehend telefonisch melden.

Namibian Broadcasting Corporation berichtet, dass auch die örtliche Polizei das Schiff überwacht, um mögliche illegale Fangaktionen und den Schmuggel von gefangenen Delfinen außer Landes unterbinden zu können. Dies wird allerdings von der Gruppe Namibians Against Plundering Our Seas, die die “Ryazanovka” als “Killer Vessel” bezeichnet, stark in Frage gestellt. Laut vorliegenden Hintergrundinformationen beobachte die Namibische Polizei das Schiff nicht!

Angeblich soll das Schiff repariert werden

Am 18. Januar dann berichtet die Allgemeine Zeitung Namibia, dass die “Ryazanovka” auf einen Platz im Walvis Bayer Hafen warte, wo Reparaturarbeiten ausgeführt werden sollen und zitiert Staatssekretär Moses Maurihungirire vom Fischereiministerium mit der Aussage: “Unsere Fischereiinspektioren beobachten das Schiff genau.”
Heaviside-Delfin, Foto oben: Manfred Marschner

l

Weitere Pressemitteilungen

GRD übergibt 24.144 Unterschriften gegen Delfinschlachtungen

Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day (Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen aufmerksam.

weiterlesen

Isar-Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer

Zum fünften Mal in Folge fand das Isar Clean-Up der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell statt. Am 7. September sammelten ca. 30 Freiwillige zwischen Wittelsbacher- und Corneliusbrücke Plastik, Kronkorken, Zigarettenkippen und weiteren Abfall. Seit 2021 wurden so bereits über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar entfernt, darunter mehr als 90.000 Zigarettenfilter, die potenziell rund 5,5 Millionen Liter Wasser hätten verunreinigen können.

weiterlesen

Delfine auf dem Teller? No way!

Am Freitag, den 12. September, organisiert die GRD eine Protestveranstaltung in Berlin gegen die nach wie vor in Japan und auf den Färöer-Inseln stattfindenden grausamen Schlachtungen von Delfinen und Walen. Mit einer menschlichen Protestkette zwischen den Botschaften beider Länder wollen wir ein unmissverständliches Signal senden: Zwei Nationen, ein gemeinsames Verbrechen – das brutale Abschlachten intelligenter Meeressäuger muss enden!

weiterlesen

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!