Paracas-Tümmler aus Peru
selten und bedroht
Bedrohte Populationen
Paracas-Delfine - Große Tümmler
Nördlich der Paracas-Halbinsel (im Süden von Peru) wird in der gleichnamigen Bucht eine Gruppe ortstreuer Großer Tümmler entdeckt. Seit 2000 bis heute wurden 135 Individuen identifiziert, und in einen Katalog mit Foto ihrer Finne aufgenommen.
Diese Delfine sollen bereits seit den frühen 1990er Jahren in der Bucht leben, doch damals gab es zwischen 130 und 150 Individuen.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich etwa 55 Kilometer entlang der Küste zwischen der Paracas-Bucht und der Provinz Chincha. Die Paracas-Tümmler sind zahlreichen negativen menschlichen Einflüssen ausgesetzt: Meeresverschmutzung durch Industrieanlagen und ungeklärte Haushaltsabwässer, zunehmender Schiffsverkehr aufgrund industriellen Wachstums, Verknappung der Nahrungsressourcen durch nicht nachhaltige Fischerei sowie Beifangverlusten.
Der Schutz der Paracas-Delfine gehört zu den Aufgaben des GRD-Delfinschutzprojekts in Peru in Zusammenarbeit mit der peruanischen Meeresschutzorganisation ACOREMA.
Erfolgreiche Schutzbemühungen
Mit den gewonnen Erkenntnissen über die residenten Großen Tümmler und die Ursachen ihrer Gefährdung konnte die Bevölkerung für ihren Schutz sensibilisiert und begeistert werden. Sogar viele Fischer sind integriert und melden Beobachtungen “ihrer” Delfine. Dolphin-Watching wird in der Paracas-Bucht zur Sensation bei Touristenausflügen.
Für die Paracas-Delfine gab es in den letzten Jahren keine negativen Auswirkungen der lokalen Fischerei. Im Gegenteil, die meisten Fischer vor Ort kennen durch die großangelegte Öffentlichkeitsarbeit von ACOREMA die identifizierten Delfine und melden sogar Sichtungen.
Die Delfine werden dort nicht gejagt und harpuniert, sondern geschützt!
Fotos: Julio Reyes – ACOREMA