20 Jahre Delfin-Monitoring auf der Paracas-Halbinsel

Updates zu den Supay- und Paracas-Delfinen 2019
Traurige Entdeckung:
Während eines Strand Monitoring im Januar 2019 entdeckten unsere Projekt-Partner von ACOREMA ein totes Kalb. Der Fundort lässt darauf schließen, dass es aus der Gruppe der Supay-Tümmler stammte. Unablässig engagiert beobachten die Delfinschützer seit 20 Jahren diese besonders gefährdete Population. Sie besteht derzeit aus nur 24 per Foto-ID Katalog identifizierten und uns bekannten Tieren. Trotz vieler positiver Entwicklungen der letzten Jahre, sind leider noch nicht alle Gefahren für unsere peruanischen Patendelfine gebannt.

Überleben der ortstreuen Supay-Delfine immer noch in Gefahr?
Gerade für die Supay-Tümmler wäre Nachwuchs zur Vermeidung von Inzucht und gleichzeitigen Erhaltung der genetischen Vielfalt enorm wichtig. Vor allem residente und kleinere Populationen von Walen und Delfinen – besonders Große Tümmler – sind von dieser Problematik betroffen.
In der vergangenen Saison wurden in dieser Gruppe leider keine erfolgreichen Geburten verzeichnet. Wenn dann noch Alttiere versterben, kann das Gleichgewicht schnell kippen. Weitere Schutzanstrengungen sind dringend nötig. Nach wie vor besteht ein hohes Risiko des Verschwindens dieser lokal beliebten und bekannten Delfin-Gemeinschaft. Und dieses gilt es zu minimieren.
Erfreulich: Zuwachs bei den Paracas-Delfinen
Auf der anderen Seite der Paracas-Halbinsel gibt es hingegen viele positive Entwicklungen. Während der Einsätze auf See traf ACOREMA auf einige unserer altbekannten GRD-Patendelfine, darunter: “Breeze“, “Juna“, “Sharpy“, “Trinity” und “Longscar”.
Zusätzlich freuen wir uns über die Sichtung von fünf bisher unbekannten Tümmlern und zwei neugeborenen Kälbern an der Seite ihrer Mütter. Dadurch steigt die Gesamtzahl der bisher identifizierten Paracas-Tümmler um sieben Tiere, auf insgesamt 135. Die beiden Delfinmütter wurden bereits in vorangegangenen Expeditionen katalogisiert. Ihre Jungtiere bekommen ihren “Personalausweis” erst, sobald sie eindeutig wiederzuerkennen sind.

Neuzuwachs bei den Paracas-Tümmlern: Delfinmutter “PBD 127” an der Seite ihres Jungtier
Die Wiedererkennung einzelner Tiere erfolgt auf Basis der Erkennung einzigartiger, unterscheidbarer Merkmale und kann mit einem Fingerabdruck verglichen werden. Zu den Unterscheidungsmerkmalen bei der Fotoidentifikation gehören die Form der Rückenfinne, sichtbare Wunden oder Narben, und unterschiedliche Färbungen. Diese Technik ermöglicht neben dem Überwachen von Populationsgrößen vor Allem unschätzbare Einblicke in die Lebenszyklen und komplexen sozialen Strukturen der verschiedenen Arten.

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