Flussdelfin stirbt nach über 45 Jahren in Gefangenschaft

von | 13. Januar 2021 | News - Delfinarien

Tierleid im Duisburger Zoo hat ein Ende

Der Amazonas-Flussdelfin „Orinoko“, auch bekannt als „Baby“ ist tot. Er wurde nach Krankheit im Dezember 2020, nach über 45 Jahren in Gefangenschaft, im Duisburger Zoo eingeschläfert!

Flussdelfin „Baby“ stirbt allein in Gefangenschaft

„Baby“ lebte 45 Jahre und 9 Monate im Duisburger Zoo. Der Amazonas-Flussdelfin wurde 1975 als Jungtier mit seiner Mutter, die ihn noch säugte und drei anderen Tieren aus der freien Wildbahn gefangen und verbrachte seither seine Zeit in grausamer Gefangenschaft. Seinen letzten Artgenossen namens „Vater“ verlor der Flussdelfin vor 14 Jahren. Anschließend verbrachte „Baby“ sein restliches Leben einsam und allein in seinem Aquarium.

Foto: Amazonas-Flussdelfin in freier Wildbahn (Inia geoffrensins) von Michael Noonan

Haltung von Delfinen in Gefangenschaft nicht artgerecht

Wir sprechen uns entschieden gegen die Haltung und die weitere Zucht von Delfinen in Gefangenschaft aus und begrüßen sehr, dass Behörden dem Zoo untersagt haben, „Baby“ durch einen neuen Vertreter seiner Art zu ersetzen.

Delfine können in Delfinarien nicht artgerecht gehalten werden, denn ihre grundlegenden natürlichen Verhaltensweisen können nicht ausgelebt werden. Zum einen sind die Becken nicht ausreichend dimensioniert und auch das Echo-Ortungssystem verkümmert in Gefangenschaft, weil es von den Wänden mehrfach reflektiert zurückprallt. Außerdem ist das in Delfinarium verwendete Futter nicht artgerecht, denn es wird toter Fisch gefüttert, der mit Aufbau- und Vitaminpräparaten versetzt ist, um eine annähernd ausreichende Versorgung zu gewährleisten.

Säugetiere können in Gefangenschaft ihre angeborenen, natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben.

 

Helft mit!

 

l

Weitere Artikel

Geisternetzbergungen: GRD-Workshops an neuem Standort und in höherer Frequenz

Das nötige Fachwissen für Bergungsaktionen von Fischerei-Altlasten vermittelt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) seit 2022 in einem zweitägigen Workshop. Künftig wird diese Tauchausbildung in Theorie und Praxis nicht mehr nur auf Rügen, sondern auch an einem zentraleren Standort in Deutschland angeboten. Darüber hinaus steigert die GRD aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Taucher:innen die Frequenz der angebotenen Workshops.

weiterlesen

Vor Mallorca: Delfinmutter trauert um verstorbenes Jungtier

Zu Wochenanfang sind mehrere Videos in den sozialen Medien aufgetaucht, die ein offensichtlich totes Jungtier in der Bucht von Santa Ponça zeigen. In diesen Aufnahmen ist zu sehen, wie ein erwachsener Delfin das tote Jungtier immer wieder mit seiner Schnauze anstupst. Diese Geste wurde zunächst als Versuch einer Wiederbelebung gedeutet, ist aber vielmehr Bestandteil eines ausgeprägten Trauerverhaltens. Derartige Verhaltensweisen, die an menschliche Trauerreaktionen erinnern, wurden bei Delfinen schon mehrfach dokumentiert.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!