Flussdelfin stirbt nach über 45 Jahren in Gefangenschaft

Tierleid im Duisburger Zoo hat ein Ende
Der Amazonas-Flussdelfin „Orinoko“, auch bekannt als „Baby“ ist tot. Er wurde nach Krankheit im Dezember 2020, nach über 45 Jahren in Gefangenschaft, im Duisburger Zoo eingeschläfert!
Flussdelfin „Baby“ stirbt allein in Gefangenschaft
„Baby“ lebte 45 Jahre und 9 Monate im Duisburger Zoo. Der Amazonas-Flussdelfin wurde 1975 als Jungtier mit seiner Mutter, die ihn noch säugte und drei anderen Tieren aus der freien Wildbahn gefangen und verbrachte seither seine Zeit in grausamer Gefangenschaft. Seinen letzten Artgenossen namens „Vater“ verlor der Flussdelfin vor 14 Jahren. Anschließend verbrachte „Baby“ sein restliches Leben einsam und allein in seinem Aquarium.

Foto: Amazonas-Flussdelfin in freier Wildbahn (Inia geoffrensins) von Michael Noonan
Haltung von Delfinen in Gefangenschaft nicht artgerecht
Wir sprechen uns entschieden gegen die Haltung und die weitere Zucht von Delfinen in Gefangenschaft aus und begrüßen sehr, dass Behörden dem Zoo untersagt haben, „Baby“ durch einen neuen Vertreter seiner Art zu ersetzen.
Delfine können in Delfinarien nicht artgerecht gehalten werden, denn ihre grundlegenden natürlichen Verhaltensweisen können nicht ausgelebt werden. Zum einen sind die Becken nicht ausreichend dimensioniert und auch das Echo-Ortungssystem verkümmert in Gefangenschaft, weil es von den Wänden mehrfach reflektiert zurückprallt. Außerdem ist das in Delfinarium verwendete Futter nicht artgerecht, denn es wird toter Fisch gefüttert, der mit Aufbau- und Vitaminpräparaten versetzt ist, um eine annähernd ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
Säugetiere können in Gefangenschaft ihre angeborenen, natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben.
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