Frankreich verbietet Nachzuchten in Delfinarien

von | 8. Mai 2017 | News - Delfinarien

Schwerer Schlag gegen Delfinarien

Völlig unerwartet brachte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal noch kurz vor der Präsidentschaftswahl ein Gesetz auf den Weg, welches die Nachzucht von Delfinen und Orcas in Gefangenschaftshaltung verbietet. Die GRD begrüßt das Gesetz als “historisch und sensationell”.

Volle Breitseite auf Delfinarien

Ebenso soll zukünftig ein Haltungsverbot für die Meeressäuger gelten. Davon ausgenommen sind allerdings Delfine und Orcas, die sich zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Erlasses schon in Gefangenschaft befanden. Trotzdem bedeutet die Regelung einen schweren Schlag gegen die Delfinariumsindustrie in Frankreich, deren Ende nun absehbar ist. So spricht, laut Spiegel-Online, der Chef des Freizeitparks Marineland in Antibes, von einer “Breitseite”.

Harte Auflagen

In Frankreich und und Französisch-Polynesien sollen laut “Le Monde” in vier Delfinarien und Aquaparks rund 30 Delfine und vier Orcas leben. Für diese Tiere dürfte sich das Leben in Gefangenschaftanders als in Deutschland – jetzt etwas entspannter gestalten, während der Erlass von Ségolène Royal den Betreibern der Anlagen noch reichlich Kopfzerbrechen und sinkende Einnahmen bescheren dürfte.

So müssen die Showbecken um mindestens 150 Prozent vergrößert werden. Auch ein direkter Kontakt zwischen den Besuchern und Meeressäugern ist künftig verboten – das betrifft auch das finanziell lukrative Angebot von “Schwimmen mit Delfinen Programmen“. Und bei der Wasseraufbereitung für die Becken darf kein Chlor mehr eingesetzt werden. Diese technisch sehr aufwändigen und teuren Umbauten und Modifikationen wurde den Betreibern eine Frist von drei Jahren eingeräumt.

Vor ziemlich genau fünf Jahren hatte das Schweizer Parlament einem Importverbot für Delfine zugestimmt, das einem Nachzucht- und Haltungsverbot gleichkam: In der Folge musste das letzte Schweizer Delfinarium, das Lipperswiler “Connyland”, im November 2013 schließen.

Bleibt zu hoffen, dass das Gesetz von Ségolène Royal auch unter einer neuen Regierung Bestand haben wird.

 

l

Weitere Artikel

GRD übergibt 24.144 Unterschriften gegen Delfinschlachtungen

Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day (Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen aufmerksam.

weiterlesen

Isar-Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer

Zum fünften Mal in Folge fand das Isar Clean-Up der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell statt. Am 7. September sammelten ca. 30 Freiwillige zwischen Wittelsbacher- und Corneliusbrücke Plastik, Kronkorken, Zigarettenkippen und weiteren Abfall. Seit 2021 wurden so bereits über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar entfernt, darunter mehr als 90.000 Zigarettenfilter, die potenziell rund 5,5 Millionen Liter Wasser hätten verunreinigen können.

weiterlesen

Adria: Mehrere tote Delfine binnen weniger Tage

Innerhalb weniger Tage wurden in der kroatischen Adria drei tote Delfine gefunden – in der Nähe der Pelješac-Brücke, südlich von Split bei Šolta und Brač sowie bei den Kornaten-Inseln. Die Fundorte liegen über 200 Kilometer auseinander, doch die zeitliche Häufung lässt uns aufhorchen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

weiterlesen

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!