Bitteres Ende vom Connyland: Erneut ein Delfin tot

von | 8. November 2013 | News - Delfinarien

Es ist unglaublich

Schon wieder ist im Schweizer Freizeitpark “Connyland” ein Delfin gestorben! Unmittelbar bevor er in ein Delfinarium in Jamaika verfrachtet werden sollte, erkrankte der achtjährige “Angel” und starb bereits am 3. November, wie die Geschäftsleitung des “Connyland” am 11. November eingestehen musste. Laut Aussagen der Betreiber des “Connyland” starb “Angel” an einer stressbedingten Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Angeblich waren die Transportvorbereitungen zu viel für “Angel”, die tägliche Routine wurde umgestellt, der Abtransport mit einer speziellen Trage wurde intensiv geübt – vielleicht zu intensiv?

Schweiz verhängt Importverbot für Delfine

“Chicky”, die Mutter von “Angel”, und ihr Junges “Secret” waren unter Polizeischutz und in speziellen Boxen verpackt am 9. November mit einer Boeing 737 vom Flughafen Zürich auf den Weg nach Jamaika gebracht worden. Dort sollen sie am folgenden Tag in ihrer neuen Heimat, dem Lagunen-Delfinarium “Dolphin Cove”, angekommen sein. Im Mai 2012 hatte das Schweizer Parlament einem Importverbot für Delfine zugestimmt, die Mehrheit der Parlamentarier folgte dabei der Argumentation, wonach Delfine nicht artgerecht gehalten werden könnten – schon gar nicht im Binnenland Schweiz. Das war der Anfang vom Ende vom Connyland.

Ohne neue Delfine konnte das “Connyland” die Gefangenschaftshaltung nicht weiterführen, da die drei verbliebenen Tümmler alle miteinander verwandt sind (eine Mutter mit ihren zwei männlichen Jungtieren) – an dieser Sackgasse, in die sich das “Connyland” letztendlich selbst manövriert hat, wird einmal mehr der haarsträubende Unsinn der Haltung von Delfinen in Gefangenschaft deutlich. So musste nach 40 Jahren die Delfinhaltung in der Schweiz endlich aufgegeben werden. Viele Delfine – viel zu viele – haben diesen eidgenössischen Irrsinn mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Neun tote Delfine in nur 4 Jahren

Ende November 2011 waren im “Connyland” die beiden Großen Tümmler “Shadow” und “Chelmers” binnen einer Woche unter immer noch nicht restlich geklärten Umständen einen offensichtlich sehr schmerzvollen Tod gestorben. Damit hatte das “Connyland” in gerade nur vier Jahren acht Delfine verloren, jetzt ist mit Angel der neunte dazugekommen. Das ist das traurige Ende vom Connyland.

l

Weitere Artikel

Schwarzdelfine bevorzugt: Wichtige Erkenntnisse zum Jagdverhalten von Orcas im Humboldtstrom

Erstmals ist es Wissenschaftler:innen gelungen, eine bis dato weitgehend unbekannte Population von Orcas vor der chilenischen Küste zu erforschen – insbesondere hinsichtlich ihres Jagdverhaltens. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass diese Orcas außergewöhnlich geschickte Säugetierjäger sind, die Delfine attackieren und ihre Beute anschließend untereinander aufteilen. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie zum Ökotyp Typ A gehören – ein potenziell wichtiges Puzzlestück für das Verständnis und die Erhaltung der Orca-Populationen in der südlichen Hemisphäre.

weiterlesen

Meeresraumplanung in der Nordsee: Gibt es noch Platz für die Schweinswale?

Die Schweinswale in der Nordsee sind gefährdet – was nicht verwundert, denn der Nutzungsdruck auf unser heimisches Meer ist enorm. Ob als Nahrungsquelle, zur Energiegewinnung, zum Rohstoffabbau, als Verkehrsnetz, für Freizeit und Tourismus – die Liste ist lang und ließe sich leicht fortsetzen. Die entscheidende Frage ist: Können die vielfältigen und zum Teil miteinander konkurrierenden Interessen in Einklang gebracht werden, ohne dass der Naturschutz und damit auch die Schweinswale auf der Strecke bleiben? Da diese Frage elementar für die Zukunft des Schweinswals ist, haben wir Sebastian Unger, Meeresbeauftragter der Bundesregierung, und Lothar Koch, Biologe und Naturschützer, um ihre Einschätzung in Form eines Interviews gebeten.

weiterlesen

Interview mit Lothar Koch, Biologe und Naturschützer

Sebastian Unger ist der erste Meeresschutzbeauftragter der deutschen Bundesregierung. Mit seiner Ernennung im September 2022 will die Bundesregierung die wachsende Bedeutung des Meeresschutzes und die Führungsrolle, die Deutschland dabei einnehmen will, unterstreichen. Die GRD befragte den 48-jährigen Meeresbiologen zu den bedrohten Schweinswalen vor den deutschen Küsten und zur Rolle des Walschutzgebietes vor Sylt.

weiterlesen

 

 

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
SozialBank AG
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

 

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!