Japanischer Delfin stirbt nach Ankunft in Südkorea
Was für ein Schicksal!
Die brutale Treibjagd in die Todesbucht in Taiji (Japan) hat er überlebt. Er hat miterlebt, wie Menschen fast alle Mitglieder seiner Gruppe, Verwandte, Freunde, Bekannte, unbarmherzig niedermetzelten. Tiefrot färbte sich das Wasser der Bucht. Doch er wurde verschont, aussortiert und am Leben gelassen. Für eine Weile. Bis er seine Reise ins 1000 Kilometer entfernte Delfinarium im südkoreanischen Ulsan antrat. Es war seine letzte. Kurz nach der Ankunft Ende Februar starb der Große Tümmler. Die Todesursache ist unklar. In seinen Lungen und im Brustkorb fanden Tierärzte viel Blut.
Regierung soll den Import von Delfinen verbieten
Koreanische Tierschützer, wie Hotpinkdolphins, fordern jetzt von der Regierung einen vollständigen Einfuhrstopp für Delfine, berichtet The Korea Times. Bislang dürfen Große Tümmler mit einer Einfuhrerlaubnis des Fischereiministeriums offiziell nach Korea verfrachtet werden. Nach Angaben von Hotpinkdolphins stammen die meisten der 41 in acht koreanischen Delfinarien lebenden Großen Tümmler aus Japan, verkauft von den Delfinschlächtern aus Taiji.
Gefangene Delfine sollen Nachfrage nach Whale-Watching verstärken
Whale-Watching gehört in der im Südosten von Südkorea gelegenen Stadt Ulsan zu einer beliebten Touristenattraktion. Das Delfinarium dort wurde, so The Korea Times, eigens gebaut, um den Whale-Watching-Tourismus noch beliebter zu machen! Hotpinkdolphins fordert die Freilassung der im Ulsan-Delfinarium verbliebenen 4 Delfine und die Schließung der Anlage.
Ohne den Handel mit lebenden Delfinen keine Taiji-Massaker
Auch nachdem der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) vor zwei Jahren seine Mitglieder aufgefordert hatte, keine Delfine aus Taiji mehr zu beziehen, bleibt Südkorea Einfallstor für Tiere aus der Todesbucht. Große Delfinarien befinden sich dort auf der Geoje-Insel, in Seoul, Ulsan und auf der südlich der Koreanischen Halbinsel gelegenen Vulkaninsel Jejudo. Immer wieder kommt es unter den importierten Delfinen zu unerklärlichen Todesfällen. Ihr Leben in Gefangenschaft währt meist nicht sehr lange.
Der Verkauf von Delfinen in Delfinarien ist Hauptantrieb für die Fischer von Taiji, ihr blutrünstiges Tun fortzuführen. Sämtliche Versuche, die japanischen Regierung zum Handeln zu bewegen, um den sinnlosen Massakern Einhalt zu gebieten, waren bislang vergeblich.
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