Las Vegas: Das Sterben der Wüsten-Delfine

von | 26. April 2022 | News - Delfinarien

Im „Dolphin Habitat“ des Mirage Hotel Las Vegas ist erneut ein Delfin gestorben

Mindestens 14 tote Delfine seit 1990 – das ist die erschütternde Bilanz des „Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphin Habitat“ im Mirage Hotel Las Vegas. Erst vor wenigen Tagen wurde der Tod der 13 Jahre alten Delfin-Dame „Bella“ bekanntgegeben. Immer wieder wird Kritik an den viel zu kleinen Becken geübt, in denen die Meeressäuger zudem großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Durch den Verkauf des Hotels gibt es aber aktuell Hoffnung, dass der Betrieb des Delfinariums eingestellt werden könnte.

Der Tod des Großen Tümmlers „Bella“ soll laut Angaben der Betreiber des Hotels aufgrund einer Gastroenteritis erfolgt sein, an der die Delfin-Dame vor einigen Wochen erkrankt war. „Bella“ wurde nur 13 Jahre alt und verbrachte ihr ganzes Leben in den Tanks der Wüstenmetropole Las Vegas. Deren unzureichende Dimensionierung sowie die fehlende Beschattung der Delfine vor den UV-Strahlen der Sonne sorgen seit der Fertigstellung der Anlage im Jahr 1990 für Kritik von Tierschützern. 

Auch die Ausbeutung der Tiere – zu einem Preis ab 100 Dollar gibt es „Erlebnisse“ wie „Malen mit Delfinen“ oder „Yoga mit Delfinen“ – wurde via Petition mehrfach öffentlichkeitswirksam angeprangert.

Wie viele Delfine im „Dolphin Habitat“ des Luxushotels in der Wüste von Nevada bis dato ihr Leben gelassen haben, darüber liegen keine offiziellen Zahlen vor. Es sollen seit 1990 aber mindestens 14 Tiere in den Becken verstorben sein. (Lese-Tipp: Schweden: Schließung des letzten Delfinariums)

Touristen können im Mirage Las Vegas besondere Experiences” erwerben wie Malen mit Delfinen” (Foto) oder Yoga mit Delfinen”.

Las Vegas: Werden die neuen Eigentümer das "Dolphin Habitat" endlich schließen?

Es gibt aktuell aber auch Anzeichen der Hoffnung auf ein Ende der Gefangenschaft für die Delfine: Das Mirage Hotel – und damit auch „Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphin Habitat“ – wurde unlängst für eine Milliarde Dollar an die Hotelgesellschaft Hard Rock Hotels verkauft. Noch haben sich die neuen Besitzer nicht dazu geäußert, ob sie weiterhin Delfine in der Wüste halten und durch deren Zurschaustellung Touristen aus aller Welt zur Kasse bitten.

Dass Delfinarien keine Daseinsberechtigung haben (und noch nie hatten), erkennen immer mehr touristische Organisationen wie zuletzt Expedia oder Club Med. Ob dieses Umdenken auch in der Glücksspielmetropole Las Vegas Einzug hält, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt haben sich Aktivisten organisiert, um Druck auf die neuen Betreiber auszuüben. Ziel eines Protests am 30. April im Mirage Hotel ist es – und dies ist ganz im Sinne der GRD –, dass alle Delfine aus den Tanks befreit und in akkreditierte Auffangstationen übersiedelt werden.

Foto oben: “Bella” mit ihrem Kalb. Credit: MGM Resorts

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Umfrage

l

Weitere Artikel

Manifest für die Plastikwende

Zum heutigen Start der vierten Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommenl im kanadischen Ottawa fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, darunter BUND, Greenpeace und Heinrich Böll Stiftung, ein starkes und global verbindliches Plastikabkommen. Festgehalten sind die Forderungen im „Manifest für eine #plastikwende. Jetzt!“, das die GRD vollumfänglich unterstützt und mitgezeichnet hat. Es enthält einen dringenden Appell an die Politik, die Weichenstellung für gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen zur Lösung der weltweiten Plastikkrise vorzunehmen.

weiterlesen

Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords

Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!

weiterlesen

Buckelwal in der Flensburger Förde

In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!