Von rosa Delfinen, einer Gähn-Premiere und dem Wunder der Geburt

Gute und überraschende Delfin-Nachrichten aus aller Welt
Meldungen von gestrandeten Delfinen und Walen, von Schiffskollisionen oder vom Leid der Meeressäuger in Delfinarien erreichen uns in steter Regelmäßigkeit. Es gibt aber auch viele positive Nachrichten, die ebenfalls Beachtung verdienen. So wie die Geschichte des sonnenverbrannten Tümmlers aus dem Norden Schottlands, der für ein kleines Wunder sorgte.
Schottisches Wunder: Todgeweihter Delfin bekommt Kalb
„Spirtle” ist ein ganz besonderer Delfin: 2016 überlebte der Große Tümmler schwer verletzt, nachdem er erst 24 Stunden nach seiner Strandung aus dem schottischen Watt befreit werden konnte. Durch die lange Zeit, die „Spirtle” außerhalb des Wassers verbringen musste, zog sich das Weibchen schwere und deutlich sichtbare Verbrennungen zu. Tierschützer befürchteten, dass sie schlussendlich doch noch ihren Verletzungen erliegen könnte.
Doch weit gefehlt: „Spirtle” hat nicht nur ihren unfreiwilligen Strandaufenthalt gut verkraftet, sie hat darüber hinaus noch ein gesundes Kalb zur Welt gebracht, wie schottische Delfinbeobachter in der vergangenen Woche meldeten.
Charlie Phillips, Field Officer des Wal- und Delfinschutzes, hat „Spirtle“ seit 2016 überwacht und ist begeistert von ihrem Nachwuchs. Seiner Meinung nach sei „Spirtle“ schlicht und ergreifend ein „Wundermädchen”.
Vietnamesischer Glücksbringer: Rosafarbener Delfin taucht auf
Groß war die Freude auch in Vietnam, genauer gesagt an der Küste von Do Son: Nach sehr langer Zeit ist dort wieder ein Rosa Delfin aufgetaucht. Der zu den Indopazifischen Buckeldelfinen zählende Meeressäuger ist stark vom Aussterben bedroht, die Population in der Taiwan-Straße und vor Hongkong wird auf nur noch 2000 Exemplare geschätzt.
Zuletzt gab es Vermutungen, dass sich durch den pandemiebedingt reduzierten Schiffsverkehr im Südchinesischen Meer der Bestand der Indopazifischen Buckeldelfine wieder etwas erholen könnte. Es ist sehr zu hoffen, dass dies der Fall ist.
Die Einheimischen am Strand von Do Son haben ihrerseits das Erscheinen des Rosa Delfins als gutes Omen gefeiert. Für sie ist diese Spezies ein Glückssymbol und wird für eine gute Ernte sorgen.
Übrigens: Die rosa Färbung dieser Delfinart wird durch sichtbare Blutgefäße hervorgerufen.
Japanische Sensation: Delfin beim Gähnen beobachtet
Wissenschaftler aus Japan haben erstmals einen gähnenden Delfin gefilmt. Dies sei die erste Dokumentation eines solchen Verhaltens bei Meeressäugetieren. Das Ergebnis deutet laut der Forscher der Mie University darauf hin, dass Gähnen unter Wasser möglich ist – auch wenn hierbei keine Luft aufgenommen wird.
Wie genau das Forschungsergebnis einzuordnen ist, darüber sind sich die Experten noch uneins: „Das bloße Öffnen des Mundes könnte ihnen helfen, wach zu bleiben“, sagt Prof. Tadamichi Morisaka gegenüber den Medien. Andere Studien haben ergeben, dass Delfine nach dem Gähnen noch eine Weile aktiv sind.
Fotos: Facebook Screenshots Shin-ychi Kikuchi, Mashable Southeast Asia, Blue Planet Society
Weitere Artikel
Isar-Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer
Zum fünften Mal in Folge fand das Isar Clean-Up der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell statt. Am 7. September sammelten ca. 30 Freiwillige zwischen Wittelsbacher- und Corneliusbrücke Plastik, Kronkorken, Zigarettenkippen und weiteren Abfall. Seit 2021 wurden so bereits über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar entfernt, darunter mehr als 90.000 Zigarettenfilter, die potenziell rund 5,5 Millionen Liter Wasser hätten verunreinigen können.
weiterlesenAdria: Mehrere tote Delfine binnen weniger Tage
Innerhalb weniger Tage wurden in der kroatischen Adria drei tote Delfine gefunden – in der Nähe der Pelješac-Brücke, südlich von Split bei Šolta und Brač sowie bei den Kornaten-Inseln. Die Fundorte liegen über 200 Kilometer auseinander, doch die zeitliche Häufung lässt uns aufhorchen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
weiterlesenGemeinsam gegen tödliche Geisternetze – Einsatz auf der Ostsee
Am vergangenen Wochenende wurde die Tauch-Crew der GRD auf eine harte Probe gestellt. Die Bergung von gefährlichen Geisternetzen an zwei Wracks nördlich von Rügen stand auf der Agenda. Trotz guter Wetterprognosen kippten die Windverhältnisse am Nachmittag des ersten Seetages zu unseren Ungunsten. Es bleibt das Vertrauen in das eigene Können und der Erfolg, den besonders umweltschädlichen Teil des Geisternetzes geborgen zu haben.
weiterlesen