Spinnen die Delfine?
Echte Kraftpakete!
Spinnerdelfine sind natürlich keine „Spinner“, auch wenn ihre Sprünge schon ein wenig verrückt sind. Ihr Name leitet sich ab vom englischen Wort „spin“, was so viel bedeutet wie „sich wie ein Kreisel um die eigene Achse drehen“.
Was hat nun ein Kreisel mit einem Delfin zu tun?
Ganz einfach: Wenn dieser Delfin aus dem Wasser springt, und zwar so hoch wie der Dreimeter-Turm im Schwimmbad oder noch höher, dann dreht er sich, manchmal bis zu 14 Mal hintereinander, ganz schnell um die eigene Achse!
Es ist eine Art Pirouette, wie sie Balletttänzer oder Eiskunstläufer vollführen, eben nur in der Luft. Und diesem Kunststück verdankt die Art ihren Namen. So etwas kann sonst nur noch sein Cousin, der Clymene-Delfin.
Spinnerdelfin vor Hawaii von Hermann Popp
Wie stellt der Spinner-Delfin das an?
Für seine akrobatischen Sprünge setzt ein Spinner-Delfin seine Fluke (Schwanzflosse) ein: Drei bis sechs Mal schlägt er kräftig mit ihr im Wasser, um sich hoch in die Luft zu schleudern und dort Pirouetten zu drehen! Diese rund 2 m langen Delfine sind echte Kraftpakete!
Spinnerdelfine. Foto: Friedrich Koller
Angeber
Warum diese Delfine ihre akrobatischen Sprünge vollführen, weiß man nicht genau. Delfinforscher haben hierzu mehrere Ideen: Vielleicht schütteln die „Spinner“ auf diese Weise Parasiten ab, so ähnlich wie ein nasser Hund, der sich nach dem Schwimmen schüttelt, um das Wasser aus dem Fell zu „schleudern“. Oder sie wollen ihren Artgenossen damit sagen: „Leute, ich bin hier, falls mich jemand sucht!“ Vielleicht spielen sie auch einfach nur und möchten die anderen beeindrucken: „Ätsch, ich kann was, was du nicht kannst!“
Zuhause
Zuhause ist der zu den Fleckendelfinen (Stenella) gehörende „Spinner“ (Stenella longirostris) nicht nur vor Hawaii, sondern auch in anderen warmen Gewässern im Pazifischen, Atlantischen und Indischen Ozean. Auf dem offenen Meer ziehen sie häufig in riesigen Gruppen mit mehreren Hunderten Delfinen umher. Manchmal sind es sogar 1000 Tiere oder mehr: Dann brodelt die Wasseroberfläche richtig, wenn sie es eilig haben und mit langen, flachen Sprüngen über das Wasser schnellen.
Foto oben: Andreas Schmidt
Weitere Artikel
Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords
Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!
weiterlesenBuckelwal in der Flensburger Förde
In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.
weiterlesenDelfinarien: Vier Todesfälle und ein Hoffnungsschimmer
Wenn es noch weitere Beweise gebraucht hätte, um Delfinarien als tierfeindliche Einrichtungen zu entlarven, so wurden sie in den ersten drei Monaten geliefert. Dass von Schweden über Frankreich bis hin nach Kanada kontinuierlich in Gefangenschaft lebende Delfine und Wale viel zu früh ihr Leben verlieren, ist mit nichts zu entschuldigen. Zumindest in Miami wurden jetzt Konsequenzen gezogen.
weiterlesen