Bei Strandungen: Erste Hilfe für Meeressäuger
 
			
			So können Sie Delfinen, Walen und Schweinswalen bei einer Strandung helfen
Ein am Strand liegender Delfin, Wal oder Schweinswal benötigt sofortige Hilfe. Wie Sie diesen Tieren effektiv helfen können, haben wir nachfolgend zusammengefasst:
- Rufen Sie – wenn möglich – ein spezialisiertes Rettungsteam für Meerestiere zur Hilfe. Weiterhelfen können Ihnen beispielsweise die Küstenwache, die Seehundjäger, eine Schutzstation oder die Wasserschutzpolizei. Sie können den Vorfall auch bei der Polizei über den Notruf melden.
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Helfen Sie dem Tier in eine aufrechte Position. Aushöhlungen unter den Brustflossen sind hilfreich. 
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Decken Sie das Tier mit nassen Laken oder Handtüchern (auch Algen) ab oder halten Sie es durch Übergießen mit Meerwasser feucht. 
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Meeressäuger holen mit dem Blasloch auf ihrem Kopf Luft. Dort darf keinesfalls Wasser oder Sand hineingelangen. 
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Jede Bewegung um ein gestrandetes Tier herum sollte ruhig und sanft sein. Übermäßiger Lärm und Störungen werden es nur noch mehr stressen. 
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Suchen Sie nach Anzeichen einer Verletzung und zählen Sie die Anzahl der Atemzüge (Öffnung des Blaslochs), die über eine Minute erfolgen – dies kann einen wichtigen Hinweis darauf geben, wie gestresst das Tier ist. 
- Gehen Sie mit Delfinen, Schweinswalen oder Walen sehr behutsam vor. Halten Sie sich von ihrem Schwanz fern, da dieser schwere Verletzungen verursachen kann.
- Es ist in Ordnung, einen kleineren Delfin oder Schweinswal im Wasser zu stützen, solange das Blasloch immer über dem Wasser gehalten wird, beispielsweise mittels einer Plane. Der Meeressäuger darf aber keinesfalls an Flossen oder am Schwanz gezogen bzw. angehoben werden.
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Lassen Sie das Tier nicht ins Meer, bevor das Rettungsteam eingetroffen ist. Ohne die Ersteinschätzung bzw. erste Hilfe durch erfahrenes Personal kann die tatsächliche Freilassung des Tieres mehr schaden als nützen. 
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Beachten Sie: Auch Wale und Delfine können Krankheiten auf Menschen übertragen. Halten Sie daher Abstand vom Atem des Tieres, da dieser für den Menschen gefährliche Bakterien enthalten kann. Wenn Sie Kontakt zu dem Meeressäuger hatten, sollten Sie sich unbedingt gründlich die Hände waschen bzw. Handschuhe tragen, sofern vorhanden. Beiträge zum Thema: Delfin- und Walstrandungen: Proben für den Ernstfall 
 Gestrandet – Gefunden – Gerettet
 Geglückte Rettung: Diese Delfine und Wale haben ihre Strandung überlebt
Foto oben: Ilan-Adler
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