US-Golfküste: Führte ein milliardenschweres Projekt 2019 zum Tod hunderter Delfine?

von | 5. August 2021 | News - Delfine

Schweinswal-Massenstreicheln in der Ostsee bei Grömitz

Wasser-Umleitungsprojekt an der Golfküste könnte Tod von Delfinen nach sich ziehen

Delfin-Tod an der Golfküste: Eine Strandung von 337 Delfinen im Mississippi-Delta im Jahr 2019 ist derzeit Thema in den US-Medien. In diesem Kontext behauptet eine ehemalige Forscherin für Meerestiere der Regierung von Louisiana, dass ein neues Wasserumleitungssystem zu dem tödlichen Unglück führte.

Die Forscherin Mandy Tumlin arbeitete von 2005 bis 2019 als Koordinatorin für das Stranden von Meeressäugern beim Louisiana Department of Wildlife and Fisheries. Im letzten Jahr ihrer Tätigkeit – bevor sie eigenen Angaben zufolge entlassen wurde – machte die Forscherin sie darauf aufmerksam, wie der „Bonnet Carre Spillway“ – ein Notfallsystem, das Wasser vom Mississippi in den Lake Pontchartrain umleitet – ein Massensterben von 337 Delfinen verursachte. Wie genau kam es zum Tod der Delfine?

Den Berichten des Louisiana Illuminator und der New York Post zufolge war der Überlauf insgesamt 118 Tage lang geöffnet und führte zu einem gefährlichen Zufluss von Süßwasser in den Golf von Mexiko. Der plötzliche und reichliche Zustrom von Süßwasser habe bei den Delfinen Verletzungen verursacht, welche die Tiere anfälliger für Infektionen machten. Strandungen und Todesfälle waren die Folge.

Delfin-Tod: Heimat von 5.000 Großen Tümmlern an der Golfküste in Gefahr

Durch das Veröffentlichen der Informationen über den „Bonnet Carre Spillway“ verhinderte Mandy Tumlin Medieninformationen zufolge den 1,4-Milliarden-Dollar-Plan des Staates, das erodierende Delta wieder aufzubauen, indem der Sedimentfluss des Mississippi umgeleitet wurde. Gemäß einer Einschätzung der Marine Mammal Commission könnte das Umleitungsprojekt ein „funktionales Aussterben“ von Delfin-Populationen in zwei Gebieten an der Golfküste verursachen, in denen Große Tümmler beheimatet sind. Deren Tod gilt es mit aller Macht zu verhindern.  

Im Mississippi und seinen umliegenden Gewässern sollen Schätzungen zufolge 5.000 Delfine beheimatet sein. 

Screenshot: UPI.com aus 2019

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