Mit GRD-Unterstützung: Flensburger Hafenputz fördert fast eine Tonne Meeresmüll ans Tageslicht

Absolut erschreckend, wieviel Unrat in der Ostsee landet
Rund 100 engagierte Teilnehmer:innen präsentierten am Nachmittag des 9. November ein beeindruckendes Ergebnis: Beim zweiten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde konnten sie knapp eine Tonne (!) Müll bergen. Das Ausmaß der Fundstücke macht gleichzeitig nachdenklich, denn von Fahrrädern über Planen bis hin zu einer Schiffs-Gangway scheint jeglicher Unrat in der Ostsee zu landen. Die GRD hat die Aktion der jungen NGO Mission Förde e.V. zum zweiten Mal finanziell unterstützt. Hilfe kam auch seitens unserer Geisternetztaucher:innen.
Rund 200 helfende Hände beim Flensburger Hafenputz
„Wir haben unter anderem einen Einkaufswagen, einen E-Scooter und unzählige weitere Müllstücke aus der Förde geholt“, berichtet Taucherin Susi Bordin im Video. Neben ihr steht Robert Röske, der die Liste ergänzt: Fahrräder, Anker samt Ketten und sogar Skateboards hat er auf dem schlammigen Grund entdeckt und an die Oberfläche gebracht. Die beiden Taucher:innen – seit Jahren bei den Geisternetzbergungen der GRD vor Rügen aktiv – folgten dem Aufruf und beteiligten sich am jüngsten Unterwasser-Clean-Up von Mission Förde, das seit April in Kooperation mit der GRD steht.

Registrierkasse, E-Roller, Reifen, Gläser und, und, und: Die Förder verkommt zur Müllkippe.
„Trotz des Erfolgs der Aktion war es – wie auch schon bei den letzten Clean-Ups – sehr erschreckend anzusehen, wie viel Meeresmüll in dem so sensiblen und schützenswerten Ökosystem Ostsee landet“, erklärt Lauritz Graf Bülow von Dennewitz, Mitgründer und Vorsitzender des Flensburger Vereins. Gemeint sind damit neben dem bereits erwähnten Sondermüll auch Straßenschilder, eine Registrierkasse, Blechdosen, Flaschen, Teppiche, Absperrungen, Planen sowie – quasi das „Prunkstück“ der jüngsten Aktion – die Gangway von einem Schiff. Nicht möglich gewesen wäre dieser Hafenputz ohne den engagierten Einsatz der knapp 100 Teilnehmer:innen.


Flensburger Förde leidet zunehmend unter der Verschmutzung
In der Flensburger Förde ist außer der Wasserqualität auch das gesamte Ökosystem bedroht. Nicht nur der Müll, zu dem ebenso Altlasten aus der Fischerei gehören, belasten diesen Teil der Ostsee. Das fragile Gleichgewicht der Förde wird zusätzlich durch Überdüngung und Abwassereinträge gestört, was zu vermehrtem Algenwachstum und Sauerstoffmangel führt. Die Notwendigkeit für umfassende Schutzmaßnahmen und regelmäßige Reinigungsaktionen ist dringlicher denn je, um die Förde und ihre Biodiversität langfristig zu erhalten. Grund genug sowohl für Susi Bordin und Robert Röske als auch für die GRD, die wichtigen Unterwasser-Clean-Ups von Mission-Förde nach Kräften zu unterstützen.
Im Video unseres Netzberger Robert Röske wird dokumentiert, wieviel Müll in der Förde entsorgt wird.
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