Ölpest im Golf von Mexiko: Das große Delfinsterben

780 tote Delfine

Der Tod zahlreicher Delfine im Golf von Mexiko ist auf die Ölkatastrophe durch die Explosion der Bohrplattform “Deepwater Horizon” im vergangenen Jahr zurückzuführen. Laut einer Studie von US-Wissenschaftlern und nach Angaben der US-Behörden wurden seit Jahresanfang bereits 84 tote Delfine gefunden, 2011 starben 362 Delfine und von Februar bis Dezember 2010 fand man 260 tote Tiere an den Küsten von Florida, Labama, Mississippi und Lousiana. Auffällig waren die vielen toten Delfinbays. Es wurden zehn Mal so viel tote Delfin-Babys angespült wie in den Jahren vor der Ölpest im Golf von Mexiko.

Fast 16-mal so viele tote Delfine wie sonst in einem Jahrzehnt

In den Jahren vor der Explosion der”Deepwater Horizon” lag der Durchschnittswert bei 74 toten Delfinen im Jahr. Allein in Louisiana, dem am stärksten betroffenen Gebiet, stieg die Zahl tot angeschwemmter Meeressäuger von einem Jahresdurchschnitt von 20 vor der Katastrophe auf 138 in 2010 und 159 in 2011. Insgesamt verendeten vor der Küste Lousianas in den letzten zwei Jahren damit fast 16-mal so viele Delfine wie sonst in einem Jahrzehnt.

Mittlerweile sehen Experten einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im vergangenen Jahr einerseits und dem massiven Einsatz chemischer Dispersionsmittel, die zur Zersetzung des ausgelaufenen Öls eingesetzt wurden. Die toten Delfine wurden in Gebieten gefunden, die besonders stark von der Ölpest betroffen waren.

Hochgiftiges Corexitin

Bei dem Versuch das Öl zu binden wurden große Mengen hochgiftiges Corexitin eingesetzt. Kritiker hatten vor dem Einsatz dieses Bindemittels wegen seiner Toxizität gewarnt. Das Gift könnte sich bei den Delfinmüttern über die Nahrungskette angereichert und die wachsenden Embryos langsam vergiftet haben.

Im Golf von Mexiko leben nach Angaben des Institute for Marine Mammal Studies zwischen 2000 und 5000 Delfine. Im Frühjahr ist die Fortpflanzungszeit und in diesen Zeitraum fällt auch die Explosion der”Deepwater Horizon” (20.04.2010). Die Tragzeit der Meeressäuger liegt bei elf bis zwölf Monaten und dementsprechend kamen bis in den April 2011 hinein ihre Jungen zur Welt.

Und so begann fast ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ein großes Delfinsterben. Das aus dem leckgeschlagenen Bohrloch ausgetretene Öl, man schätzt, dass es 780 Millionen Liter waren, war in dichten Schwaden durch den Golf von Mexiko gezogen und so auch in die Buchten und in flachen Gewässer gelangt, in denen die Delfine ihre Jungen gebären.

l

Weitere Artikel

Manifest für die Plastikwende

Zum heutigen Start der vierten Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommenl im kanadischen Ottawa fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, darunter BUND, Greenpeace und Heinrich Böll Stiftung, ein starkes und global verbindliches Plastikabkommen. Festgehalten sind die Forderungen im „Manifest für eine #plastikwende. Jetzt!“, das die GRD vollumfänglich unterstützt und mitgezeichnet hat. Es enthält einen dringenden Appell an die Politik, die Weichenstellung für gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen zur Lösung der weltweiten Plastikkrise vorzunehmen.

weiterlesen

Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords

Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!

weiterlesen

Buckelwal in der Flensburger Förde

In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!