Solarpanel, Stühle, WCs: Was macht dieser Müll in der Ostsee?
GRD unterstützt Unterwasser-Clean-Up in Flensburg
Tatort Flensburg, Yachthafen Sonwik: Beim jüngsten Flensburger Hafen-Clean-Up bargen rund 40 Freiwillige am vergangenen Sonntag erneut erschütternde Funde vom Meeresboden: E-Scooter, Sitzmöbel, ein Solarpanel, ein Außenborder und sogar WC-Elemente. Diese Aktion zeigt eindrücklich, wie wichtig Unterwasser-Clean-Ups sind und weshalb die GRD solche Einsätze unterstützt und fördert. Denn: Ohne engagierte Taucher:innen und Meeresschützer:innen würde dieser Müll unbemerkt weiter das Ökosystem der Förde gefährden.
Wo Seegras wachsen sollte, liegt Elektroschrott
Am Sonntag sind rund 40 engagierte Freiwillige dem Aufruf unseres Kooperationspartners Mission Förde e.V. nach Flensburg gefolgt und haben am Yachthafen Sonwik ein Unterwasser-Clean-Up durchgeführt. Die bittere Erkenntnis: Die Taucher:innen sahen mit eigenen Augen was passiert, wenn Verantwortungslosigkeit auf ein sensibles Ökosystem trifft. Statt Seegras, Fischen oder Muscheln fanden sie E-Scooter, Skateboards, Café-Stühle, Verkehrsleitkegel, einen großen Sonnenschirm, einen Außenborder und sogar ein WC.
Nach der Einsatzbesprechung starteten die Taucher:innen ihren Clean-Up-Tauchgang in der Förde.
Doch das war noch nicht alles. Unter den Segelyachten im Hafenbecken lagen auch eine Starterbatterie und ein Solarpanel, das ist hochgefährlicher Sondermüll. Denn: Starterbatterien geben Blei und Säure ab, Solarpanels setzen Schwermetalle und Mikroplastik frei. Beides schädigt das Ökosystem, gefährdet Meerestiere und belastet langfristig die gesamte Nahrungskette.
Im Video unseres Netzberger Robert Röske wird dokumentiert, wieviel Müll aus der Förde geborgen wird.
Clean-Ups allein reichen nicht, sind aber leider unverzichtbar und benötigen viele helfende Hände
Zu den 17 Taucher:innen, die unter schwierigen Bedingungen den Meeresboden aufräumten, gehörte auch unser Geisternetzbergungs-Profi Robert Röske (Dive Baltic Sea Rügen). Für den Hafenputz investierte er nicht nur Zeit, sondern auch 800 Kilometer An- und Abfahrt, um ehrenamtlich seinen Beitrag zum Schutz der Ostsee zu leisten. Von ihm stammt auch das obenstehende Video vom Unterwasser-Clean-Up.
Vom Solarpanel bis zur Toilette: Es ist unfassbar, was manche Menschen in der Förde versenken.
Regelmäßige Einsätze wie dieser leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz des empfindlichen Ökosystems der Förde. Die damit einhergehende Botschaft ist klar: Müll gehört nicht ins Meer. Mit jedem Hafenputz wird deutlich, wie notwendig ein bewussterer Umgang mit Abfällen und Gewässern ist. Auch aus diesem Grund unterstützt die GRD die Unterwasser-Clean-Ups von Mission Förde e.V. seit 2024 sowohl finanziell als auch medial. Unser Dank gilt den Organisator:innen und allen freiwilligen Teilnehmer:innen für ihren großartigen Einsatz!
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