Gemeinsam da durch – Wir stehen in schwierigen Zeiten zu unseren Partnern!
Teil 7: Kein Tourismus - Kein Schwimmen mit Delfinen in Mosambik
Am 31. März verhängte Mosambik offiziell den COVID-19 Ausnahmezustand. Allerdings schloss man die Grenzen zu Südafrika aufgrund von Unruhen bereits am 12. März. Und seit dem 27. März sind auch alle Grenzen zu den Nachbarstaaten dicht. Jetzt wurde der Notstand bis mindestens Ende Juni verlängert!
Kein Tourismus bedeutet auch kein Schwimmen mit Delfinen in Mosambik und natürlich keine Einnahmen für unsere Projektpartner von DolphinCare Africa (DCA). Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeit des von uns unterstützten Delfinschutzprojekts. Forschung, Monitoring der Meeressäuger und Aufklärungsarbeit finanzieren sich ganz wesentlich aus Einnahmen aus dem sanften Delfintourismus.
Ein Land am Rande des Abgrunds
Allgemein ist die wirtschaftliche Situation Mosambiks nicht gut. Das Land ist abhängig von den Importen aus China und Südafrika. Die Einnahmen aus dem Tourismus – allen voran das Schwimmen mit Delfinen – sind Lebensgrundlage für viele Bewohner an der Küste.
Aufgrund der durch Corona noch weiter verschärften wirtschaftlichen Lage, verbunden mit der chronischen medizinischen Unterversorgung des Landes, sieht man derzeit sehr viel mehr Armut und Elend in den Vierteln und Gemeinden.
Für DCA sind damit existenzbedrohende Zeiten angebrochen. Gemeinnützige Organisationen werden vom Staat nicht unterstützt. Gleichzeitig gibt es keine Einnahmen bei weiterlaufenden Kosten!
30 Millionen Einwohner - ein Testlabor
Das Land mit seinen 30 Millionen Einwohnern hat bisher 254 „bestätigte“ Corona-Infektionsfälle und zwei „bestätigte“ Todesfälle! Doch für die Bevölkerung gibt es nur ein Krankenhaus mit einem Testlabor, und (natürlich) sind die Tests den Privilegierten vorbehalten.
Hinfallen, aufstehen, weitermachen – ein starkes Delfinschutzteam
Angie Gullan von DCA und ihr Team versuchen auch in der jetzigen Situation stark und positiv zu bleiben. Corona ist nicht die erste Krise, die die Delfinschützer bewältigen müssen. So zerstörte 2010 ein großes Buschfeuer die DCA-Forschungsstation. Dann, 2019, verwüstete Zyklon Idai weite Teile von Mosambik.
Trotzdem lassen sie sich nicht unterkriegen, fahren mit ihrer Delfinschutzarbeit – so gut es eben geht – fort. Das abgebrannte Forschungscenter wurde auch an anderer Stelle wiederaufgebaut und ist seit Anfang des Jahres fertiggestellt. Allerdings bleibt es jetzt aufgrund der Corona-Einschränkungen bis auf weiteres geschlossen.
Man darf sein Wohnhaus nur verlassen, um lebensnotwendige Dinge, wie Lebensmittel, zu besorgen. Auch ist es untersagt, mit dem Boot rauszufahren, um die Delfine zu beobachten.
Die Arbeit geht trotzdem weiter
Angie vermutet, dass der Tourismus bis Ende des Jahres ausbleiben wird. Daher nutzt das Team die aktuelle Situation für Grundsätzliches. So arbeiten sie eifrig an einem verbesserten Managementkonzept für das Ponta do Ouro Meeresschutzgebiet. Denn zuletzt stieg die Nachfrage nach Möglichkeiten zum Schwimmen mit Delfinen in Mosambik.
Aus diesem Grund gab es auch immer mehr kommerzielle Tourenanbieter. Das hatte die „üblichen“ Folgen wie ein erhöhtes Aufkommen von Motorbooten und mehr Menschen im Wasser bei den Delfinen.
Daher ist es wichtig, dass zusätzliche Schutzzonen und „No-Swim Times“ für die Zeit nach Corona etabliert werden.
Es hängt von uns ab
Angie freut sich sehr, dass die Delfine eine ausgiebige Erholungspause vor Touristen und Booten genießen können. Einige der residenten Delfine haben einen Zustand ohne Menschen und Boote bisher noch nie erlebt.
Trotz aller Zuversicht und Optimismus, ist die Existenz von DCA – und damit die wichtige Delfin- und Meeresschutzarbeit in Mosambik – stark bedroht. Nur mit unserer Hilfe werden sie fortbestehen können!
Gemeinsam da durch
Es ist für uns selbstverständlich, in dieser extremen Situation solidarisch zu sein. Wir lassen unsere Partner jetzt nicht „im Regen stehen“ und helfen, so lange es geht! Wir gehen gemeinsam da durch oder gar nicht.
Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn nur mit Ihrer Hilfe können wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass es eine bessere Zukunft gibt. Für bedrohte Meerestiere und für Menschen!
Alle Corona-Perspektivspenden kommen unseren in Not geratenen Partnern zu Gute!
Helfen Sie Delfinen aus Mosambik jetzt mit Ihrer Patenschaft
INGRID
Ingrid ist ein Weibchen und wurde 2006 identifiziert. Sie wurde nach einer Frau benannt, deren letzter Wunsch es war, einmal mit Delfinen zu schwimmen. Ingrid verbrachte besonders viel Zeit mit ihr...
GULLIVER
Gulliver ist die 2007 geborene Tochter von Gilly und gleichfalls sehr kontaktfreudig. Besonderes Merkmal ist ein aufgrund eines Haiangriffs stark lädierter Schwanzstock.
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