Erste-Hilfe-Leitfaden für Adria-Delfine
Auf einen Blick: Notfall-Nummern, Handlungsanweisungen und Tipps
Wenn kranke oder gestrandete Delfine an der Adriaküste gefunden werden, hat schnelle Hilfe oberste Priorität. Einen Überblick über die wichtigsten Notfallnummern in Kroatien sowie elementare Handlungsanweisungen liefert ein neuer Erste-Hilfe-Leitfaden der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD). In diesem wird ebenfalls erklärt, wie Augenzeugen von Jagdszenen der verschiedenen touistischen Tourenanbieter auf Delfine zu handeln haben.
Adria-Delfine sind vom Aussterben bedroht - deshalb ist effektive Hilfe extrem wichtig
Welche Notfallnummer ist zu wählen, wenn ich einen gestrandeten Adria-Delfin entdeckt habe? Wie verhalte ich mich, nachdem ich einen toten Delfin entdeckt habe? Welche kroatischen Behörden und Organisationen verständige ich, wenn ich eine Delfinjagd beobachtet habe. Diese und weitere Fragen beantwortet ein neuer Erste-Hilfe-Leitfaden auf der Website der Gesellschaft zur Rettung der Delphine. Ziel ist es, jenen Tourist:innen, die im Netz akut auf der Suche nach Hilfestellung sind, ebenso kurz wie informativ Antworten bzw. Handlungsempfehlungen zu vermitteln.
Oberste Priorität hat hierbei, den Fund eines kranken, toten oder gestrandeten Delfins umgehend der örtlichen Polizei zu melden. Dies gilt auch für die zunehmenden Fälle an Verfolgungsjagden durch Tourenanbieter auf Delfine, die in der Adria fast schon an der Tagesordnung sind. Den Tieren hinterher zu rasen oder sie zu umzingeln, um den Gästen an Bord größtmögliches Entertainment zu bieten, entspricht nicht dem Verhaltenskodex, an dem sich Tourenanbieter zu orientieren haben. In derartigen Fällen muss eine Anzeige zwingend erfolgen.
Apropos Orientierung: Wer sich Delfinen in freier Wildbahn nachhaltig nähern möchte, sollte jene Regeln kennen, die dies überhaupt erst ermöglichen. Seit drei Jahren bietet die GRD interessierten Delfinfreund:innen hierfür einen Leitfaden zur sanften und respektvollen Begegnung mit Delfinen und Walen an. Darin enthalten sind wichtige Orientierungshilfen bei der Auswahl eines geeigneten Tourenanbieters, die an das „Whale Watching Handbook“ der Internationalen Walfangkommission angelehnt sind. Der Leitfaden steht hier kostenlos zum Download bereit.
Alle Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensbedingungen und Überlebenschancen der letzten Adria-Delfine zu verbessern
Die Großen Tümmler in den kroatischen Küstengewässern sind nach wie vor stark vom Aussterben bedroht, da die kleine Population lediglich aus weniger als 300 Tieren besteht. Jeder einzelne Todfund schmerzt – daher setzt sich sich die GRD zusammen mit der Tiermedizinischen Fakultät der Universität Zagreb und der kroatischen Meeresschutzorganisation VAL (Welle) seit mittlerweile über 20 Jahren vehement für den Schutz und die Rettung der letzten Adria-Delfine ein.
Weitere Artikel
Mysteriöses Orca-Massensterben vor Feuerland
26 Individuen einer äußerst seltenen Orca-Variante, dem sogenannten „Ökotyp D“, sind im September vor der südargentinischen Küste verstorben. Auch mehrere Wochen später herrscht noch Rätselraten über die Gründe ihrer Massenstrandung. Und darüber, weshalb sie hunderte Kilometer entfernt von ihrer Heimat in den subantarktischen Gewässern unvermittelt auftauchen. Forschende sprechen von einem außergewöhnlichen und rätselhaften Ereignis, das Fragen über Klimaveränderungen, Unterwasserlärm und die Veränderung mariner Lebensräume aufwirft.
weiterlesenMarineland erpresst Regierung: „Wir töten 30 Belugawale!“
Das Management des kanadischen Themenparks Marineland hat eine öffentliche Erklärung abgegeben, in der es behauptet, die verbleibenden 30 Belugawale einschläfern zu müssen, falls die Regierung keine Notfallfinanzierung bereitstellt. Dieses Statement kommt nicht nur einer Erpressung gleich – es offenbart auch eine tiefe moralische Verfehlung der Betreiber. Tragischerweise zeigt die Drohung Wirkung, denn es scheint keine Alternative zu geben, als die Tiere der Obhut dieser Einrichtung zu entziehen. Die GRD schließt sich daher dem Appell zahlreicher Tierschutzorganisationen an, die Ontarios Premier Doug Ford auffordern, sofort zu handeln, um das Leben der Wale zu retten und weiteres Leid zu verhindern.
weiterlesenGRD übergibt 24.144 Unterschriften gegen Delfinschlachtungen
Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day (Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen aufmerksam.
weiterlesen
