Hoffnung aus dem Weltraum: Satelliten sollen bei Delfin- und Walstrandungen helfen

Strandungen von Delfinen und Walen: Forscher wollen Satelliten zur Überwachung einsetzen
Hochauflösende Satellitenbilder könnten künftig dazu beitragen, langfristige Programme zur Überwachung von Wal- und Delfinstrandungen in entlegenen Regionen sowie die Installation von Strandungsnetzen aufzubauen. Entscheidend ist hierfür ein unkomplizierter Zugang zu Satellitenbildern.
Gegen Strandungen von Meeressäugern gibt es kein Patentrezept und doch wird es mit Blick auf die bedeutende Rolle von Walen und Delfinen für stabile Ökosysteme in den Weltmeeren zunehmend wichtiger, dass sich die Populationen erholen. Nicht von ungefähr haben führende Experten für Meeressäuger die Bekämpfung von Walstrandungen zu einem der drei Hauptziele der Weltmeeressäugerkonferenz 2019 erklärt. Im Zuge dessen hat ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des British Antarctic Survey kürzlich Forschungsergebnisse präsentiert, wie der Einsatz neuer Technologien helfen könnte, Strandungen zukünftig zu verhindern.
Die Forscher wollen Satelliten zur Überwachung einsetzen – insbesondere an Orten, an denen die Kapazitäten für Rettungsaktionen sehr begrenzt sind. „Wir müssen die Überwachung von Massenstrandungen auf der ganzen Welt verstärken, um die Walpopulationen und ihre Bedrohungen besser zu verstehen“, erklären die Wissenschaftler in ihrer Studie. Satelliten würden den Forschern dabei die Möglichkeit bieten, grundlegende Daten in solchen Regionen zu sammeln.
Bald vermeidbar? 50 Grindwale strandeten im Oktober an der isländischen Küste. (Foto: Bernhard)
Aus diesem Grund fordert das Forschungsteam neue Partnerschaften zwischen Satellitenanbietern, Regierungen und NGOs, um einen gleichberechtigten Zugang zu den Satellitenbildern zu gewährleisten.
Ziel ist im ersten Schritt die Analyse, ob Satelliten dazu beitragen können, die Umweltbedingungen und die vom Menschen verursachten Veränderungen vor einer Massenstrandung zu verstehen. Weitere Daten könnten dazu beitragen, Veränderungen in der Meeresumwelt aufzuzeigen und ein Frühwarnsystem einzurichten, um Massenstrandungen einzudämmen. Auch hat es sich das Forschungsteam vorgenommen, die derzeitigen Strandungsnetze zu verbessern bzw. weiterzuentwickeln.
Weitere Artikel
GRD übergibt 24.144 Unterschriften gegen Delfinschlachtungen
Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day (Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen aufmerksam.
weiterlesenIsar-Clean-Up: 26,7 Kilogramm Müll pro Kilometer
Zum fünften Mal in Folge fand das Isar Clean-Up der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), Voice of the seas und ColorSwell statt. Am 7. September sammelten ca. 30 Freiwillige zwischen Wittelsbacher- und Corneliusbrücke Plastik, Kronkorken, Zigarettenkippen und weiteren Abfall. Seit 2021 wurden so bereits über 200 Kilogramm Müll vom Ufer der Isar entfernt, darunter mehr als 90.000 Zigarettenfilter, die potenziell rund 5,5 Millionen Liter Wasser hätten verunreinigen können.
weiterlesenAdria: Mehrere tote Delfine binnen weniger Tage
Innerhalb weniger Tage wurden in der kroatischen Adria drei tote Delfine gefunden – in der Nähe der Pelješac-Brücke, südlich von Split bei Šolta und Brač sowie bei den Kornaten-Inseln. Die Fundorte liegen über 200 Kilometer auseinander, doch die zeitliche Häufung lässt uns aufhorchen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
weiterlesen