Endlich: DERTOUR beendet Zusammenarbeit mit Loro Parque & Co.
Wann zieht TUI nach und stoppt den Verkauf von Delfinarien-Tickets?
Die DERTOUR Group, einer der führenden Reisekonzerne Europas, hat angekündigt, alle Angebote zu streichen, die Meeressäuger in ihrer natürlichen Lebensweise beeinträchtigen. Explizit nennt DERTOUR das Schwimmen mit Delfinen und das sogenannte „Beaching“, das im Loro Parque auf Teneriffa zum Alltag gehört.
Jahrelange Kritik zeigt Wirkung
Seit vielen Jahren stand die Reisesparte der REWE Group bei Tierschützer:innen weltweit in der Kritik, weil sie durch den Verkauf von Eintrittskarten für Einrichtungen wie den Loro Parque von dem Leid von Orcas und Delfinen profitierte. Proteste und Petitionen gegen diese Praxis zeigen nun Wirkung: Am 29. Oktober verkündete DERTOUR, sämtliche Ausflüge mit Meeressäugern in Gefangenschaft dauerhaft aus dem Programm zu nehmen.
So sollen ab November 2025 keine Aktivitäten mehr angeboten werden, bei denen es zu direktem Kontakt zwischen Menschen und Meeressäugern kommt – wie etwa beim Delfinschwimmen. Auch Shows, in denen Tiere zu unnatürlichem Verhalten gezwungen werden, sowie Angebote, bei denen Meeressäuger das Wasser verlassen müssen (Stichwort „Beaching“), werden gestrichen.
Tierschutzstrategie als Grundlage
Man wolle sicherstellen, dass die angebotenen Reisen den höchsten Standards des Tierschutzes entsprächen, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Dazu gehöre, keine Attraktionen zu unterstützen, die den Bedürfnissen der Tiere widersprächen. Die Auslistung erfolgt im Rahmen der konzernweiten Tierschutzstrategie, die sich an den globalen Tierwohlstandards des britischen Reiseverbands ABTA orientiert.
Die GRD begrüßt die Entscheidung der DERTOUR Group. Sie ist ein wichtiges Signal gegen die Gefangenhaltung von Delfinen und Walen in Einrichtungen wie SeaWorld oder Loro Parque. Gleichzeitig zeigt sie, dass der anhaltende Protest von NGOs und Tierschützer:innen gegen die Ausbeutung von Meeressäugern in Gefangenschaft Wirkung zeigt und dass große Reiseveranstalter ihrer Verantwortung gerecht werden können. Unternehmen wie Thomas Cook, Expedia oder Club Med hatten sich in der Vergangenheit bereits von unethischen Tierattraktionen distanziert.
TUI steht weiter in der Kritik
Die große Frage lautet nun: Wann übernimmt TUI Verantwortung? Der weltweit agierende Konzern wird seit Jahren kritisiert, weil er weiterhin Reisen und Tickets zu Delfinarien wie SeaWorld und Loro Parque anbietet. Wir und andere Tierschutzorganisationen werfen TUI vor, dadurch Tierleid zu fördern und hinter internationalen Standards für tierfreundlichen Tourismus zurückzubleiben. Auf den Punkt gebracht: Dass der Konzern vom Leid von Orcas und Großen Tümmlern profitiert, ist schlichtweg nicht hinnehmbar. Daher unterstützt die GRD die Petition von PETA: „Stoppen Sie den Ticketverkauf für Orca-Zoos wie SeaWorld und Loro Parque!“
Foto oben: Orca während einer Show im Loro Parque | Credit: Harleikin Pixabay
Weitere Artikel
Solarpanel, Stühle, WCs: Was macht dieser Müll in der Ostsee?
Tatort Flensburg, Yachthafen Sonwik: Beim jüngsten Flensburger Hafen-Clean-Up bargen rund 40 Freiwillige am vergangenen Sonntag erneut erschütternde Funde vom Meeresboden: E-Scooter, Sitzmöbel, ein Solarpanel, ein Außenborder und sogar WC-Elemente. Diese Aktion zeigt eindrücklich, wie wichtig Unterwasser-Clean-Ups sind und weshalb die GRD solche Einsätze unterstützt und fördert. Denn: Ohne engagierte Taucher:innen und Meeresschützer:innen würde dieser Müll unbemerkt weiter das Ökosystem der Förde gefährden.
weiterlesenIn 2026: Leserreisen mit Tiefgang
2026 wirft seine Schatten voraus, auch auf die GRD-Projektpartner:innen: So lädt auf La Gomera Fabian Ritter und das Team von M.E.E.R.e.V. zusammen mit OCEANO zur inspirierenden „WIR WALE“-Erlebnisreise ein, während Angela Ziltener am Roten Meer bei der TAUCHEN-Leserreise „Let’s care for Dolphins“ faszinierende Begegnungen mit Delfinen ermöglicht. Beide Reisen verbinden intensives Naturerleben mit tiefem Respekt für die Meeressäuger und ihrem Schutz.
weiterlesenMysteriöses Orca-Massensterben vor Feuerland
26 Individuen einer äußerst seltenen Orca-Variante, dem sogenannten „Ökotyp D“, sind im September vor der südargentinischen Küste verstorben. Auch mehrere Wochen später herrscht noch Rätselraten über die Gründe ihrer Massenstrandung. Und darüber, weshalb sie hunderte Kilometer entfernt von ihrer Heimat in den subantarktischen Gewässern unvermittelt auftauchen. Forschende sprechen von einem außergewöhnlichen und rätselhaften Ereignis, das Fragen über Klimaveränderungen, Unterwasserlärm und die Veränderung mariner Lebensräume aufwirft.
weiterlesen
