Traurige Nachrichten aus der Bucht von Taiji

Zwergwal grausam ertränkt
Der Zwergwal, der sich seit dem 24. Dezember in einem Fischernetz der Delfinfänger der Küstenstadt Taiji, Japan, verfangen hatte, ist tot! Er wurde am Morgen des 11. Januar von den Fischern getötet. Mit einem Seil zogen sie das geschwächte Tier unter Wasser und ertränkten es kaltblütig.
Tierschützer, u.a. Mitglieder der Tierschutzorganisation „Life Investigation Agency“ forderten 19 Tage lang die Freilassung des Zwergwals. Vergebens, denn die Fischer ließen sich nicht darauf ein. Inzwischen geht das Töten weiter und die Fischer treiben wieder Delfine in die Bucht von Taiji.
Delfinjagd in Taiji
Die Bucht von Taiji ist berühmt berüchtigt, aufgrund ihrer jährlich stattfindenden Delfinjagd. Die Saison beginnt jedes Jahr am 1. September und dauert bis März des darauffolgenden Jahres. Für die Saison 2020/2021 gab die japanische Regierung 1749 Delfine zur Jagd frei. Bisher wurden 285 Delfine getötet, davon 35 Streifendelfine (Stenella coeruleoalba), 102 Rundkopfdelfine (Grampus griseus) und 148 Breitschnabeldelfine (Peponocephala electra) und weitere 118 Meeressäuger wurden gefangen genommen.
Davon 106 Große Tümmler (Tursiops truncatus) und 12 Schlankdelfine (Stenella attenuata). Die Treibjagd auf Delfine und Wale sorgt seit vielen Jahren weltweit für Empörung. Taiji erlangte mit dem Oscar-prämierten Dokumentarfilm „The Cove” (deutsch: „Die Bucht”) aus dem Jahr 2010 weltweit Beachtung.
Doch trotz vieler Protestaktionen gemeinnütziger Organisationen weltweit, wie dem „Dolphin Project“ von Ric O’Barry (ehemaliger Trainer von Delfin „Flipper“) und „Sea Shepard International“, hält Japan an der jährlichen Jagd in die Bucht von Taiji fest. Denn nach wie vor ist der Handel mit den Delfinen ein sehr lukratives Geschäft.

Foto: Delfine werden Im Hafenbecken zusammengetrieben Delfinmassaker In Japan
Delfine für Delfinarien
Delfinfleisch landet heutzutage zwar noch auf dem japanischen Fischmarkt, wird aber tatsächlich immer seltener von den Einheimischen gegessen. Auch sie wissen, dass der Verzehr des Fleisches als gesundheitlich bedenklich gilt, da es mit Schad- und Giftstoffen, wie Quecksilber, belastet ist und Gesundheitsrisiken birgt.
Die prächtigsten der gefangenen Exemplare aus der Bucht in Taiji werden für viel Geld an die Betreiber von Delfinarien verkauft. Das Geschäft mit den lebenden Meeressäugern ist deutlich gewinnbringender als der Verkauf des Delfinfleischs. Die Delfinarienindustrie schürt das Geschäft mit der Delfinjagd in Taiji.

Foto: Delfine während einer Delfinshow in einem Delfinarium
Fangzahlen für die Walfangsaison 2021
Aber nicht nur in Taiji geht die Jagd auf Meeressäuger weiter. Japan hat sich 2019 aus der IWC (International Whaling Comission) zurückgezogen und setzt seitdem den Walfang auf Großwale zu kommerziellen Zwecken ungehindert fort. Die Nation hat bereits die Fangzahlen für die Saison 2021 bekannt gegeben. Demnach sollen 338 Wale, davon 171 Zwergwale (Balaenoptera acutorostrata), 187 Brydewale (Balaenoptera edeni) und 25 Seiwale (Balaenoptera borealis) getötet werden. (Lesen Sie auch: Massaker auf den Färöer-Inseln: 1428 sinnlos abgeschlachtete Delfine)
Stoppt die grausame Delfinjagd in Japan
Wir fordern Sie auf, Delfinarien und andere Freizeitparks mit in Gefangenschaft gehaltenen Meeressäugern zu boykottieren und bitten Sie unsere Protestaktion „Stoppt die grausame Delfinjagd in Japan“ zu unterstützen, damit das Töten der Delfine in der Bucht von Taiji endlich ein Ende nimmt.
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