Massaker auf den Färöer-Inseln: 1428 sinnlos abgeschlachtete Delfine

von | 16. September 2021 | News - Delfine

Schweinswal-Massenstreicheln in der Ostsee bei Grömitz

Färinger sind für brutale Vernichtung von Delfinschulen verantwortlich

Die Bucht des Skala Fjords war am vergangenen Sonntag, 12. September, Schauplatz einer der größten Massentötungen von Delfinen. Mindestens 1428 erwachsene Tiere sowie zahlreiche Kälber fielen dem sogenannten „Grind“ zum Opfer. Trotz der massiven internationalen Kritik gibt es seitens der Färinger kaum Einsicht geschweige denn Anzeichen eines Einlenkens, um den maßlosen Blutrausch zu stoppen.

Boykottiert Waren von den Faröer Inseln! 1428 Delfine wurden beim jüngsten Massaker auf der Inselgruppe völlig sinnlos abgeschlachtet (hier gibt es detaillierte Infos: https://tinyurl.com/58eaf4bs). Effektives Mittel, um gegen diese Massentötungen zu protestieren, ist der Boykott. Fischprodukte zum Beispiel machen mehr als 95 Prozent der Exporte aus, rund die Hälfte davon sind Zuchtlachse. Deshalb: Kauft keine Produkte mehr von den Färöer Inseln und unterstützt ebenfalls nicht den Tourismus der Inselgruppe. Leitet diesen Boykottaufruf an Eure Kontakte weiter. Vielen Dank im Namen der Delfine und Wale!

Seit Jahren stehen die Färöer-Inseln aufgrund ihrer fortlaufenden und unzeitgemäßen Walfangpraktiken weltweit in der Kritik. In regelmäßigen Abständen werden im Rahmen sogenannter „Grinds“ oder „Grindadráps“ Dutzende von Grindwalen – daher der Name dieser Delfin-Spezies – sowie andere Delfinarten in die Buchten der Fjorde getrieben, um sie im seichten Wasser abzuschlachten. Das Fleisch der Meeressäuger wird anschließend kostenlos an die Einwohner verteilt.

Massentötung mit Volksfestcharakter

Der jüngste „Grind“ am vergangenen Sonntag sprengte alle Dimensionen. Mehr als 1400 Weißseitendelfine wurden in den Skala Fjord im Osten der Färöer Inseln getrieben und dort einer nach dem anderen abgeschlachtet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass damit ein erheblicher Teil der Weißseitendelfinpopulation im Nordatlantik vernichtet wurde. Aufgrund der großen Anzahl an Delfinen haben die Tötungen wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen als üblich – bis zu ihrem Tod durch Messer oder Lanzen haben die Meeressäuger im seichten Wasser panisch um ihr Leben gekämpft. Am Ende des Tages war die Bucht des Fjords blutgetränkt; am Strand lag ein toter Weißseitendelfin neben dem anderen. 

Die Einheimischen feiern das grausame Schauspiel derweil wie ein Volksfest: Angestellte bekommen Urlaub und Kinder schulfrei. Sie dürfen dem Spektakel beiwohnen und wie auf Bildern zu erkennen ist, nehmen sie auch selbst daran teil. Mit Messern, Haken und Seilen bewaffnet greifen sie die gestrandeten Tiere an.

Der Fjord als Schlachtbank

Medienberichten zufolge bemerkten die an der Aktion beteiligten Färinger bereits frühzeitig, dass die Anzahl an Delfinen, die von ihnen in den Fjord getrieben wurde, bei diesem „Grind“ besonders groß war. Trotzdem haben sie die Jagd fortgesetzt und großes Tierleid in Kauf genommen. Und auch wenn sich nach dem Massaker einige einsichtige Insulaner zu Wort meldeten, die große Zahl der getöteten Tiere kritisierten, beharrt die autonome Regierung auf ihren Traditionen. Jacob Vestergaard ist begeistert von der Leistung seiner gewählten Männer und findet die Grinwaljagd vom letzten Sonntag vorbildlich, die Männer verdienen Lob“, so der Fischereiminister. Die „Grindadráps“ seien „gut organisiert und vollkommen reguliert“. 

Sijurour Skaale, ein Abgeordneter des Färöer-Parlaments, äußerte sich gegenüber der „Tagesschau” deutlich anders: „Die Tötung der Delfine geriet außer Kontrolle. Das ist nicht die Art, wie wir das wollen, und es fällt schwer, das zu verteidigen. Deshalb möchte eine klare Mehrheit auf den Färöern, dass das aufhört“. Diese Aussage lässt zwar hoffen, doch für die über 1400 Weißseitendelfine kommt dieser Aufruf zu spät.

Kritik an der Waljagd wird als kultureller Imperialismus abgeschmettert

Die Färöer-Inseln gehören zum dänischen Reichsverband, sind jedoch bis auf die Bereiche der Justiz und der Verteidigung unabhängig von ihrem Mutterland Dänemark. Demnach gelten für die Färöer-Inseln nicht die internationalen Walfangbeschränkungen in der EU. Auf das beispiellose Töten von Walen und Delfinen angesprochen, berufen sich die Färinger auf alte Traditionen und auf Subsistenzwirtschaft. Zudem empfinden sie die weltweite Kritik an ihrer Waljagd als „kulturellen Imperialismus“.

Wie sinnlos das Mordritual mit Volksfestcharakter an den Meeressäugern ist, zeigt allein die Tatsache, dass die Gesundheitsbehörde der Färöer seit 2008 davor warnt, das Fleisch von Grindwalen zu verzehren. Aufgrund der hohen Konzentration an Giftstoffen im Fleisch sei es nicht für den Menschen geeignet. Mehr noch: Für Schwangere und Kinder ist es den Informationen der Behörde zufolge gesundheitsgefährdend!

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Protestschreiben an die Regierung

Bereits 2015 rief die GRD dazu auf, keine Produkte der Färöer zu kaufen und die Inseln als Reiseziel zu meiden. Vor allem 95% des in Deutschland vertriebenen Zuchtlachses stammt von den Inseln. In der Zwischenzeit haben sich große Kreuzfahrtgesellschaften aufgrund der wachsenden Kritik dazu entschlossen, die Inselgruppe nicht mehr anzulaufen.

Darüber hinaus haben wir einen Protestaufruf an den Ministerpräsidenten der Färöer, Bárður á Steig Nielsen, sowie an die Königlich Dänische Botschaft formuliert. Mit diesem Schreiben können Sie gegen das grausame Massaker protestieren, bitte informieren Sie ebenfalls Freunde und Verwandte.

Foto oben: Erik Christensen / Wiki Commons

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