Las Vegas: Das Sterben der Wüsten-Delfine
Im „Dolphin Habitat“ des Mirage Hotel Las Vegas ist erneut ein Delfin gestorben
Mindestens 14 tote Delfine seit 1990 – das ist die erschütternde Bilanz des „Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphin Habitat“ im Mirage Hotel Las Vegas. Erst vor wenigen Tagen wurde der Tod der 13 Jahre alten Delfin-Dame „Bella“ bekanntgegeben. Immer wieder wird Kritik an den viel zu kleinen Becken geübt, in denen die Meeressäuger zudem großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Durch den Verkauf des Hotels gibt es aber aktuell Hoffnung, dass der Betrieb des Delfinariums eingestellt werden könnte.
Der Tod des Großen Tümmlers „Bella“ soll laut Angaben der Betreiber des Hotels aufgrund einer Gastroenteritis erfolgt sein, an der die Delfin-Dame vor einigen Wochen erkrankt war. „Bella“ wurde nur 13 Jahre alt und verbrachte ihr ganzes Leben in den Tanks der Wüstenmetropole Las Vegas. Deren unzureichende Dimensionierung sowie die fehlende Beschattung der Delfine vor den UV-Strahlen der Sonne sorgen seit der Fertigstellung der Anlage im Jahr 1990 für Kritik von Tierschützern.
Auch die Ausbeutung der Tiere – zu einem Preis ab 100 Dollar gibt es „Erlebnisse“ wie „Malen mit Delfinen“ oder „Yoga mit Delfinen“ – wurde via Petition mehrfach öffentlichkeitswirksam angeprangert.
Wie viele Delfine im „Dolphin Habitat“ des Luxushotels in der Wüste von Nevada bis dato ihr Leben gelassen haben, darüber liegen keine offiziellen Zahlen vor. Es sollen seit 1990 aber mindestens 14 Tiere in den Becken verstorben sein. (Lese-Tipp: Schweden: Schließung des letzten Delfinariums)
Touristen können im Mirage Las Vegas besondere „Experiences” erwerben wie „Malen mit Delfinen” (Foto) oder „Yoga mit Delfinen”.
Las Vegas: Werden die neuen Eigentümer das "Dolphin Habitat" endlich schließen?
Es gibt aktuell aber auch Anzeichen der Hoffnung auf ein Ende der Gefangenschaft für die Delfine: Das Mirage Hotel – und damit auch „Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphin Habitat“ – wurde unlängst für eine Milliarde Dollar an die Hotelgesellschaft Hard Rock Hotels verkauft. Noch haben sich die neuen Besitzer nicht dazu geäußert, ob sie weiterhin Delfine in der Wüste halten und durch deren Zurschaustellung Touristen aus aller Welt zur Kasse bitten.
Dass Delfinarien keine Daseinsberechtigung haben (und noch nie hatten), erkennen immer mehr touristische Organisationen wie zuletzt Expedia oder Club Med. Ob dieses Umdenken auch in der Glücksspielmetropole Las Vegas Einzug hält, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt haben sich Aktivisten organisiert, um Druck auf die neuen Betreiber auszuüben. Ziel eines Protests am 30. April im Mirage Hotel ist es – und dies ist ganz im Sinne der GRD –, dass alle Delfine aus den Tanks befreit und in akkreditierte Auffangstationen übersiedelt werden.
Foto oben: “Bella” mit ihrem Kalb. Credit: MGM Resorts
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