Orcaweibchen der Southern Residents wieder schwanger

von | 17. August 2020 | News - Delfine

Trauriges Schicksal eines Orcas

Vor rund zwei Jahren ereilte einem Orcaweibchen, das zur Population der Southern Residents zählt, ein trauriges Schicksal. Denn ihr geborenes Kalb wurde leider nur wenige Stunden alt. Das Weibchen konnte sich allerdings lange nicht von ihrem Baby trennen: Insgesamt hielt die Orcamutter ihr verstorbenes Kalb 17 Tage über Wasser. Dieses Verhalten konnten Forscher des Center for Whale Research in Friday Harbor (San Juan Island zwischen Vancouver und Seattle) im Juli 2018 beobachten. Nun ist das Weibchen wieder schwanger.

Die Bilder des Orcaweibchens berührten die ganze Welt

Tahlequah (J35) hat im Jahr 2018 gemeinsam mit den anderen Mitgliedern ihres Pods ein einzigartiges Trauerverhalten gezeigt. Die Wissenschaftler des Whale Researchs in Friday Harbor bezeugten dieses eindrucksvolle Schauspiel. Nicht nur die trauernde Mutter kümmerte sich intensiv um den toten Orcakörper, sondern auch die anderen Wale des Pods übernahmen das Tragen und Schieben des Babys. Dieses Erlebnis zeigt, wie stark die sensiblen Säugetiere trauern.

Orcaweibchen trägt totes Baby Quelle: Robin W. Baird

<iframe width='100%' height='325' src='//players.brightcove.net/1509317113/3a88c7ac-7308-40e7-8334-1cfe33120b22_default/index.html?videoId=5816309646001' allowfullscreen frameborder=0></iframe>

Drone footage of orca mother Tahlequah, or J35, taken as she carried her dead orca calf along the west side of San Juan Island. (Michael Weiss, of the University of Exeter, working with the Center for Whale Research)

Positive Neuigkeiten vom trauernden Orcaweibchen

Endlich gibt es positive Neuigkeiten zu berichten, denn Tahlequah ist wieder schwanger. Das ist sehr positiv zu bewerten, da die Southern Residents leider stark vom Aussterben bedroht sind. Sie halten sich während der Sommermonate küstennah in den Gewässern von Washington State (USA) bis ins südliche British Columbia (Kanada) auf. Insgesamt besteht die Population aus drei Pods (J, K und L).

Besonders dramatisch: Fast 70 Prozent der Schwangerschaften waren bislang erfolglos. Auch J35 musste bereits zwei tote Kälber zu Grabe tragen. Laut der Meeresschützergruppierung SR3 befindet sich derzeit in jedem der drei Pods mindestens ein Weibchen, das schwanger ist. (Lesetipp: Phänomen weißer Orca)

Trotz dieser erfreulichen Nachricht darf nicht vergessen werden, dass die Southern Residents bedroht sind. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Darunter Nahrungsknappheit durch Überfischung, Verschmutzung der Meere – u. a. durch Umweltgifte – sowie massiver Schiffsverkehr.

Eine Orcafamilie (Pod). Quelle: Pixabay

l

Weitere Artikel

Geisternetzbergungen: GRD-Workshops an neuem Standort und in höherer Frequenz

Das nötige Fachwissen für Bergungsaktionen von Fischerei-Altlasten vermittelt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) seit 2022 in einem zweitägigen Workshop. Künftig wird diese Tauchausbildung in Theorie und Praxis nicht mehr nur auf Rügen, sondern auch an einem zentraleren Standort in Deutschland angeboten. Darüber hinaus steigert die GRD aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Taucher:innen die Frequenz der angebotenen Workshops.

weiterlesen

Vor Mallorca: Delfinmutter trauert um verstorbenes Jungtier

Zu Wochenanfang sind mehrere Videos in den sozialen Medien aufgetaucht, die ein offensichtlich totes Jungtier in der Bucht von Santa Ponça zeigen. In diesen Aufnahmen ist zu sehen, wie ein erwachsener Delfin das tote Jungtier immer wieder mit seiner Schnauze anstupst. Diese Geste wurde zunächst als Versuch einer Wiederbelebung gedeutet, ist aber vielmehr Bestandteil eines ausgeprägten Trauerverhaltens. Derartige Verhaltensweisen, die an menschliche Trauerreaktionen erinnern, wurden bei Delfinen schon mehrfach dokumentiert.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!