Plastikverschmutzung: Müllhalde Arktis

Arktis: Die Verschmutzung des Arktischen Ozeans durch Plastik hat bedenkliche Ausmaße angenommen

Die Arktis und das Plastik: Auch der hohe Norden kann sich der globalen Bedrohung durch die Plastikverschmutzung nicht entziehen. Eine jüngst vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) veröffentlichte Studie zeigt, dass die Plastikflut alle Bereiche der Arktis erreicht hat. Große Mengen an Plastikteilen treiben im Arktischen Ozean, unzählige Geisternetze liegen auf dem Meeresgrund und hohe Konzentrationen von Mikroplastik finden sich selbst in Eis und Schnee. Die Folgen sind ernst. 

Heute kommen praktisch alle untersuchten Meeresorganismen – vom Plankton bis zum Pottwal – mit Plastikmüll und Mikroplastik in Kontakt. Das gilt für alle Bereiche der Welt. Der hohe Norden macht da keine Ausnahme. 

Die AWI-Studie zeichnet ein düsteres Bild, da die Arktis in praktisch sämtlichen Lebensräumen – von den Stränden über die Wasseroberfläche bis hin zum Meeresboden – ein ähnlich hohes Maß an Plastikverschmutzung aufweist wie dicht besiedelte Regionen rund um den Globus.

Plastik: Wie kommt es zur Verschmutzung in der dünn besiedelten Arktis?

Insbesondere Ozeanströmungen aus dem Atlantik und aus der Beringstraße (Nordpazifik) tragen zur Plastikflut bei. Darüber hinaus transportiert die Luft Mikroplastik gen Norden. Und auch Flüsse haben ihren Anteil.  

Fokussiert man die lokalen Quellen der Plastikverschmutzung, stechen vor allem die Altlasten aus der Fischerei hervor. Laut Studie kann belegt werden, dass ein Großteil des Mülls im europäischen Teil der Arktis aus der Fischerei stammt: An einem Strand auf Spitzbergen waren es fast 100 Prozent der angeschwemmten Plastikmasse.

Wie gelangt der Müll ins Meer? Auf diesem Bild fungiert Meereis als Mikroplastik-Senke. Es bindet die Partikel, solange das Eis gefroren ist. (Foto: Martin Künsting)

Was ist über die Auswirkungen der Plastik-Flut in der Arktis bekannt?

Ebenso wie in unseren Breitengraden verheddern sich in der Arktis viele Tiere wie Eisbären, Robben oder Meeresvögel im Plastikmüll oder den Netzen und sterben. Auch in der Arktis führt gefressenes Mikroplastik zu verringertem Wachstum und verringerter Fortpflanzung bei den Tieren. Erste Studien liefern zudem Indizien dafür, dass eingeschlossenes Mikroplastik die Eigenschaften von Meereis und Schnee verändert. So könnten die zahlreichen dunklen Partikel im Eis dazu führen, dass es mehr Sonnenlicht absorbiert und dadurch schneller schmilzt. 

Die Folgen sind in der Arktis sogar noch ernster als anderswo, da sie sich im Zuge des Klimawandels drei Mal schneller erwärmt als der Rest der Welt.

Was ist zu tun?

Die Forderung in Richtung Politik kann nur lauten, die globale Verbreitung des Plastikaufkommens drastisch zu reduzieren (die beschlossene Resolution für ein globales Plastikmüll-Abkommen ist ein erster Schritt) und die internationale Schifffahrt in Bezug auf Müll und die Fischerei in Bezug auf Netze oder Netzteile stärker zu regulieren und zu kontrollieren.

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