Finnwale in der Adria nördlich von Split gesichtet

von | 5. Juni 2012 | News - Kroatien

Grund für den Walbesuch dürfte ein durch günstige Strömungen verursachtes reichhaltiges Nahrungsangebot sein

Man kann es ruhig eine Sensation nennen, was ein deutscher Segler am Pfingstmontag in der kroatischen Adria erlebte. Er sichtete 6-8 Finnwale bei der auf Höhe von Split gelegenen Insel Vis. Die mit bis zu 25 m Länge zweitgrößten Tiere der Welt tauchen zwar immer mal wieder als “Gäste” in der kroatischen Adria auf. „Aber derart viele Finnwale wurden uns seit Beginn unserer Aufzeichnungen zum Vorkommen von Meeressäugern in der kroatischen Adria vor 11 Jahren noch nie gemeldet“, freut sich Ulrike Kirsch, Leiterin des Projekts zur Rettung der letzten Adria-Delfine bei der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD). Grund für den Walbesuch dürfte ein durch günstige Strömungen verursachtes reichhaltiges Nahrungsangebot sein.

Spektakulärer Beginn der Beobachtungssaison

So spektakulär hat die Beobachtungssaison für die GRD noch nie begonnen. Vor zwei Wochen erst hatte die Organisation Kroatienurlauber zur Mithilfe aufgerufen und darum gebeten, Delfinsichtungen in der kroatischen Adria zu melden. 10 Seemeilen nördlich der mitteldalmatinischen Insel Vis machte ein Segler die folgende Beobachtung: „Ich habe 2 Gruppen von jeweils 3-4 Walen beobachtet. Die beiden Gruppen waren zeitgleich so weit auseinander, dass man sagen kann, dass es nicht ein und dieselbe Gruppe war.“

Bereits Ende April meldeten die kroatischen Medien die Sichtung eines über 16 m langen Finnwals in der Nähe von Vis. Finnwale, deren gelegentliches Vorkommen in der Adria im frühen 18. Jahrhundert erstmals registriert wurde, sind wie alle Meeressäuger in Kroatien gesetzlich geschützt und so werden bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergriffen. Wie etwa im August 2000, als sich eine Finnwalmutter mit ihrem Nachwuchs bei der Insel Hvar aufhielt. Zu ihrer Sicherheit wurde der Kanal von Hvar auf Veranlassung der GRD-Projektpartner in Kroatien von der Universität Zagreb für die Schifffahrt gesperrt.

Die von der GRD gesammelten Sichtungsdaten fließen in Analysen ein, die für die Internationale Walfangkommission (IWC) von den Mitgliedsländern aufgestellt werden. Sie sind Teil der Bewertungsgrundlage für Maßnahmen, um bedrohte Meeressäuger zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten. So haben in der Adria, in der bis in die 60er-Jahre mehrere Tausende Delfine beheimatet gewesen sein sollen, nur noch 220 Große Tümmler überlebt.
Foto Finnwale vor Vis: Sven Sjöström

Helfen Sie Adria-Delfinen jetzt mit Ihrer Patenschaft

STRELICA

Strelica (Pfeil) wurde gemeinsam mit den Patendelfinen Dobro Jutro und Poveliki beim Wellenreiten beobachtet.

VESELJAK

Veseljak (Spaßvogel) verdankt seinen Namen seiner schier unbändigen Lust an akrobatischen Sprüngen. Oft hielt er mit seiner Energie den Rest der Delfingruppe “auf Trab”.

LUNA

Luna wurde im Juli 2015 vom “Adriatic Dolphin Observer” Werner Kellerer in der südlichen kroatischen Adria vor Slano identifiziert.

l

Weitere Pressemitteilungen

Finnwal-Forschung vor der spanischen Mittelmeerküste

An der katalanischen Küste ziehen jedes Jahr im Zeitraum von Februar bis Juni die zweitgrößten Tiere unseres Planeten vorbei: Finnwale. Erforscht werden die Meeressäuger im Iberischen Meer von der gemeinnützigen NGO EDMAKTUB, mit der die Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. (GRD) seit diesem Jahr im Rahmen des „Finnwalschutz-Projekts Iberisches Meer“ zusammenarbeitet. Unterstützer:innen haben jetzt die Möglichkeit, sich mit der Übernahme einer Wal-Patenschaft für das Projekt und somit für den Schutz der Meeressäuger und ihrem Lebensraum zu engagieren.

weiterlesen

Natur- und Tierschutzschutzverbände reichen Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland ein

Die Umweltverbände Naturschutzinitiative e.V. (NI) und der Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität (VLAB) kritisieren die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck zur weiteren Beschleunigung beim Ausbau der Windenergie. Sie verstoßen gegen den Schutz der Lebensgrundlagen nach dem Grundgesetz und führen zu einem ökologischen Desaster. Auch die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) hat sich der Pressemitteilung angeschlossen. Der Münchner Delfin- und Meeresschutzverein sieht eine massive Gefahr für die marine Artenvielfalt über und unter Wasser.

weiterlesen

Geisternetz tötet Kegelrobbe vor Rügen

Herrenlose Fischernetze töten über Jahrzehnte unaufhörlich weiter! Diese Tatsache bestätigte sich bei der aktuellen Geisternetzbergung der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) vor Rügen einmal mehr. Bei der Bergung eines Schleppnetzes entdeckten ehrenamtliche Sporttaucher:innen den Kadaver einer Kegelrobbe, die erst kürzlich qualvoll verendet ist. Noch am gleichen Tag wurde das Netz durch den beherzten Einsatz der Meeresschützer:innen geborgen und stellt jetzt für die marine Artenvielfalt keine Gefahr mehr dar.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!