Traurige Nachrichten aus der Bucht von Taiji

von | 20. Januar 2021 | News - Delfinarien

Zwergwal grausam ertränkt

Der Zwergwal, der sich seit dem 24. Dezember in einem Fischernetz der Delfinfänger der Küstenstadt Taiji, Japan, verfangen hatte, ist tot! Er wurde am Morgen des 11. Januar von den Fischern getötet. Mit einem Seil zogen sie das geschwächte Tier unter Wasser und ertränkten es kaltblütig.

Tierschützer, u.a. Mitglieder der Tierschutzorganisation „Life Investigation Agency“ forderten 19 Tage lang die Freilassung des Zwergwals. Vergebens, denn die Fischer ließen sich nicht darauf ein. Inzwischen geht das Töten weiter und die Fischer treiben wieder Delfine in die Bucht von Taiji.

Delfinjagd in Taiji

Die Bucht von Taiji ist berühmt berüchtigt, aufgrund ihrer jährlich stattfindenden Delfinjagd. Die Saison beginnt jedes Jahr am 1. September und dauert bis März des darauffolgenden Jahres. Für die Saison 2020/2021 gab die japanische Regierung 1749 Delfine zur Jagd frei. Bisher wurden 285 Delfine getötet, davon 35 Streifendelfine (Stenella coeruleoalba), 102 Rundkopfdelfine (Grampus griseus) und 148 Breitschnabeldelfine (Peponocephala electra) und weitere 118 Meeressäuger wurden gefangen genommen.  

Davon 106 Große Tümmler (Tursiops truncatus) und 12 Schlankdelfine (Stenella attenuata). Die Treibjagd auf Delfine und Wale sorgt seit vielen Jahren weltweit für Empörung. Taiji erlangte mit dem Oscar-prämierten Dokumentarfilm „The Cove” (deutsch: „Die Bucht”) aus dem Jahr 2010 weltweit Beachtung. 

Doch trotz vieler Protestaktionen gemeinnütziger Organisationen weltweit, wie dem „Dolphin Project“ von Ric O’Barry (ehemaliger Trainer von Delfin „Flipper“) und „Sea Shepard International“, hält Japan an der jährlichen Jagd in die Bucht von Taiji fest. Denn nach wie vor ist der Handel mit den Delfinen ein sehr lukratives Geschäft.

Foto: Delfine werden Im Hafenbecken zusammengetrieben Delfinmassaker In Japan

Delfine für Delfinarien

Delfinfleisch landet heutzutage zwar noch auf dem japanischen Fischmarkt, wird aber tatsächlich immer seltener von den Einheimischen gegessen. Auch sie wissen, dass der Verzehr des Fleisches als gesundheitlich bedenklich gilt, da es mit Schad- und Giftstoffen, wie Quecksilber, belastet ist und Gesundheitsrisiken birgt. 

Die prächtigsten der gefangenen Exemplare aus der Bucht in Taiji werden für viel Geld an die Betreiber von Delfinarien verkauft. Das Geschäft mit den lebenden Meeressäugern ist deutlich gewinnbringender als der Verkauf des Delfinfleischs. Die Delfinarienindustrie schürt das Geschäft mit der Delfinjagd in Taiji.

Foto: Delfine während einer Delfinshow in einem Delfinarium

Fangzahlen für die Walfangsaison 2021

Aber nicht nur in Taiji geht die Jagd auf Meeressäuger weiter. Japan hat sich 2019 aus der IWC (International Whaling Comission) zurückgezogen und setzt seitdem den Walfang auf Großwale zu kommerziellen Zwecken ungehindert fort. Die Nation hat bereits die Fangzahlen für die Saison 2021 bekannt gegeben. Demnach sollen 338 Wale, davon 171 Zwergwale (Balaenoptera acutorostrata), 187 Brydewale (Balaenoptera edeni) und 25 Seiwale (Balaenoptera borealis) getötet werden.  (Lesen Sie auch: Massaker auf den Färöer-Inseln: 1428 sinnlos abgeschlachtete Delfine)

Stoppt die grausame Delfinjagd in Japan

Wir fordern Sie auf, Delfinarien und andere Freizeitparks mit in Gefangenschaft gehaltenen Meeressäugern zu boykottieren und bitten Sie unsere Protestaktion „Stoppt die grausame Delfinjagd in Japan“ zu unterstützen, damit das Töten der Delfine in der Bucht von Taiji endlich ein Ende nimmt. 

l

Weitere Artikel

Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords

Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!

weiterlesen

Buckelwal in der Flensburger Förde

In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.

weiterlesen

Delfinarien: Vier Todesfälle und ein Hoffnungsschimmer

Wenn es noch weitere Beweise gebraucht hätte, um Delfinarien als tierfeindliche Einrichtungen zu entlarven, so wurden sie in den ersten drei Monaten geliefert. Dass von Schweden über Frankreich bis hin nach Kanada kontinuierlich in Gefangenschaft lebende Delfine und Wale viel zu früh ihr Leben verlieren, ist mit nichts zu entschuldigen. Zumindest in Miami wurden jetzt Konsequenzen gezogen.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!