Über 100 tote Delfine in Florida – Bauern verursachen Massensterben

von | 30. November 2018 | News - Delfine

Wenn ein so großes Säugetier umkommt, dann stimmt etwas nicht

Viele tote Delfine in Florida – Bauern verursachen ein Massensterben. Das Delfin-Massensterben in Florida findet einfach keine Ende. Ende August waren es 41 tote Delfine, die im Südwesten von Florida gestrandet waren. Seitdem ist die Zahl auf 123 Große Tümmler gestiegen. Ursache ist eine giftige Red Tide (rote Flut) Algenblüte. Sie dauert nun schon fast ein Jahr. Ausgelöst wird sie Abwässern aus der Landwirtschaft.

Algenblüte Red Tide

Abwässer aus der industrialisierten Landwirtschaft lösen mit Rückständen von Düngemitteln wie Stickstoff und Phosphor ein explosionsartiges Wachstum der zum Phytoplankton gehörenden Kieselalgenart Karenia brevis aus.

Auf der Meeresoberfläche bilden die Winzlinge viele Quadratkilometer große rote Teppiche – die gefürchtete rote Flut. Die Milliarden von Algen produzieren Neurotoxine. Wie bei einem Giftgasangriff wehen tödliche Dämpfe über das Wasser. Alles Leben, das in eine Red Tide gerät, ist verloren. An Land getriebene Giftgaswolken lösen bei Menschen schwere Schleimhautreizungen und Atemprobleme aus. Der Verzehr von Fischen, die das Nervengift aufgenommen haben, kann zu Lähmungen und Gedächtnisstörungen führen. Fische sterben unmittelbar, Delfine später durch Aufnahme vergifteter Nahrung.

Die rote Flut ist in der Sarasota-Bucht beim Longboat Key angekommen. Quelle: Sarasota Dolphin Research Program – Facebookseite

Auswirkungen der roten Flut auf Meerestiere sind beispiellos

“Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann könnte das ernsthafte Auswirkungen auf die Population der Großen Tümmler haben”, sagt Blair Maser von der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) der USA.

Die wenigen Delfine, die die gegenwärtige Red Tide überleben, werden später nur noch wenig Nahrung finden. Das war zuletzt nach der schlimmen Red Tide von 2005/2006 der Fall. Damals hatte sich das Nahrungsangebot urplötzlich um 90 Prozent verringert. In der Folge suchten Delfine ihre Beute auch in der Nähe von Anglern und Fischerbooten. Das schwächte die Population weiter.

So starben zwei Prozent der in der Sarasota-Bucht residenten Delfine nach einer Red Tide weil sie Netzreste und Angelschnüre verschluckt hatten. Und alle Tiere zeigten deutliche Anzeichen von Unterernährung.

Landwirtschaft vernichtet Meeresökosysteme

Die toten Delfine in Florida sind ein trauriger Beweis, für die katastrophalen Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft auf Meeresökosysteme. Bauern vernichten das Leben in küstennahen Meeresgebieten, töten Delfine.

Bei uns in der Ostsee gibt es riesige Todeszonen ohne Sauerstoff. Sie werden von Blaualgen verursacht, die durch aus der Landwirtschaft stammende Düngemittel als Algenblüte gedeihen. In Florida und anderen Ländern gibt es Karena brevis. Die Folgen sind immer gleich: Das Leben in den Meeren stirbt, die Meere verwüsten.

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Foto oben: Gestrandeter Adria-Tümmler von Dr. Martina Duras 

 

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