Wunder gibt es immer wieder: Košara lebt!
Schwerverletzter Adria-Delfin 2019 wieder bei Zadar gesichtet
Er ist wieder da! Der schwerverletzte Adria-Delfin “Košara” tauchte am 21. Juni zwischen den Inseln Rivanj und Sestrunj nahe Zadar auf. Noch im vergangenen Jahr hatte niemand mehr diesen ganz besonderen Delfin gesichtet. Das verhieß nichts Gutes. War es doch schon ein Wunder, dass Košara es überhaupt bis ins Jahr 2017 schaffte. Denn schlimm sah er aus, als wir 2013 zum ersten Mal auf ihn trafen. Nur ein kümmerlicher Rest der Schwanzfluke war ihm geblieben. Große Gewebewucherungen von eingewachsenen Resten eines Fischernetzes auf seinem Rücken. Eingewachsene Netzreste zwischen den Flippern und auf seinem Bauch. Experten gaben dem Tier damals keine Überlebenschance. Schön, dass man sich auch mal so irren kann! Wunder gibt es immer wieder.
Rettungsaktion scheitert
Meeressäuger-Spezialisten von der Universität Zagreb vom Projekts “Rettung der letzten Adria-Delfine” starteten 2013 eine aufwändige Rettungsaktion. Mehrere Tage lang wurde versucht, den auf den Namen “Košara” getauften Delfin einzufangen. Unbedingt wollten wir ihn von den schrecklichen eingewachsenen Netzresten befreien und veterinärmedizinisch behandeln. Aber die Aktion scheiterte. Leider. Denn “Košara” gehört nicht zu den Delfinpersönlichkeiten, die von sich aus Hilfe bei Menschen suchen.
Niemand rechnete damals damit, dass dieser Delfin mit seiner Behinderung und den akuten, schweren Wunden lange leben würde. Doch Wunder gibt es immer wieder: “Košara” hielt durch! In der Folge sah man ihn 2014 einmal kurz. Und dann wieder im Sommer 2016. Einmal bei der vor Šibenik gelegenen Insel Žirje und dann noch vor Vrgada.
“Auf den Fotos sieht man nicht genau, ob er noch Netzreste in der Wunde hat. Es könnte sein, dass er sie losgeworden ist. Die Wunde ist nicht größer geworden und sieht besser aus als vor drei Jahren. Wir sind sehr froh, ihn lebend zu sehen”, freute sich damals die kroatische Tierärztin, Meeressäugerexpertin und Leiterin des Schutzprojekts Dr. Martina Đuras aus Zagreb.
Košara springt im Kanal zwischen Rivanj und Sestrunj
Im Juni 2019 nun entdeckte Andrej Simčić den Großen Tümmler wie er im Kanal zwischen Rivanj und Sestrunj munter aus dem Wasser springt. Dabei schlug er immer wieder mit Kopf auf die Wasseroberfläche. Vielleicht um Parasiten loszuwerden oder weil ihn die immer noch sichtbaren, doch merklich weniger gewordenen ins Fleisch eingewachsenen Netzreste störten. Jedenfalls sind seine Wunden weiter verheilt.
Er ist fit! Denn er hat gelernt, mit dem kümmerlichen Rest seiner Schwanzfluke geschickt zu tauchen, zu schwimmen und zu springen! Wunder gibt es immer wieder…
Aufmerksam auf Košara wurden wir durch eine Urlauberin, die uns 2013 von einem verletzten Delfin berichtete, der ein Seil mit sich herumschleppte. Kurze Zeit später fanden ihn unsere Partner und leiteten in Zusammenarbeit mit örtlichen Fischern die dank zahlreicher Spenden ermöglichte, aufwändige Such- und Rettungsaktion ein.
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STRELICA
Strelica (Pfeil) wurde gemeinsam mit den Patendelfinen Dobro Jutro und Poveliki beim Wellenreiten beobachtet.
VESELJAK
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