Meeresschutz: Wenn nicht jetzt, wann dann?

„Welttag der Meere" in diesem Jahr unter dem Motto „Revitalisation“

Heute am 8. Juni ist der „Welttag der Meere“, den die United Nations (UN) 2009 ins Leben gerufen hat. Leider muss festgestellt werden, dass der Zustand unserer Ozeane nach wie vor in höchstem Maße alarmierend ist! Verantwortlich sind Meeresverschmutzung, Überfischung, Artensterben, Eisschmelze, Overtourism etc.. Wie es aktuell um unsere Ozeane bestellt ist, haben wir in sieben bedrückenden Fakten dokumentiert. Nichtsdestotrotz nehmen wir den „Welttag der Meere“ auch zum Anlass, euch Neuigkeiten im Rahmen unserer Initiative „FÜR MEER LEBEN“ zu präsentieren.

„Revitalisierung“ – so lautet das diesjährige Motto des „World Oceans Day“. Mittels kollektiven Handelns für die Ozeane sollen nach Meinung der UN Ideen und Lösungen beleuchtet werden, um sowohl die Ozeane als auch das Leben in ihnen zu schützen und zu beleben.” Im Vordergrund stehen der Schutz der Meere, der Ökosysteme und der Artenvielfalt sowie die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel.

Wie die nachfolgenden Fakten belegen, ist eine gemeinsame Kraftanstrengung längst überfällig, um überhaupt eine Basis für die Rettung der Ozeane zu schaffen: 

  • Jedes Jahr gelangen zwischen fünf und knapp 13 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Über 800 Meeres- und Küstentiere sind von dieser Plastifizierung betroffen – beispielsweise, indem sie Plastik verschlucken oder sich darin verfangen. Die Folge: Jedes Jahr werden mehr als eine Million Seevögel und über 100.000 Säugetiere durch Plastikmüll getötet. (UNESCO) 
    >>> Macht mit bei unserer Umfrage: Wer ist hauptverantwortlich für die Plastifizierung der Ozeane?
  • Bis zum Jahr 2100 könnten ohne signifikante Veränderungen mehr als die Hälfte der weltweiten Meerestierarten vom Aussterben bedroht sein. (UNESCO)
  • Bis zum Jahr 2100 werden sich die Ozeane bei niedrigen Emissionen höchstwahrscheinlich um das Zwei- bis Vierfache und bei hohen Emissionen um das Fünf- bis Siebenfache gegenüber den seit 1970 beobachteten Veränderungen erwärmen. (Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC))
  • Der Säuregehalt der Ozeane hat seit der vorindustriellen Zeit um etwa 26 Prozent zugenommen. Bei diesem Tempo wird bis zum Ende des Jahrhunderts ein Anstieg um 100 bis 150 Prozent vorhergesagt – mit schwerwiegenden Folgen für das Leben im Meer. Korallen, Schalentiere und Seesterne beispielsweise bekommen Probleme mit dem Aufbau ihrer Skelette und Schalen (UN)
  • Pro Jahr werden mehr als zehn Millionen Tonnen Fisch aufgrund schädlicher Fischereipraktiken sinnlos getötet. Diese Menge würde ausreichen, um eine Delfinpopulation mit 1000 Tieren rund 30 Jahre (!) zu ernähren (UNDP)
  • Ein großes Problem stellen die überfischten Fischbestände dar. Für ihre Erholung braucht es vor allem eines: Zeit! In der Regel das Zwei- bis Dreifache der Lebenszeit der jeweiligen Art. Deshalb ist es so wichtig, dass JETZT damit begonnen wird!
  • In den vergangenen 20 Jahren hat die Erde fast die Hälfte aller Korallenriffe verloren. Damit nicht genug: Bis 2050 könnten nahezu alle Korallenriffe der Welt verschwunden sein. (University of Essex). Das hat ganz nebenbei auch erhebliche Folgen für uns: Gesunde Korallenriffe tragen zum Tourismus und zur Fischerei bei und bieten Millionen von Menschen einen Arbeitsplatz. Allein die Kosten des durch die Korallenbleiche bedingten Rückgangs des Tourismus werden auf bis zu 12 Milliarden Dollar jährlich geschätzt. (UN)

Es ist noch nicht zu spät!

Auch wenn die Fakten bedrückend sind, so ist es noch nicht zu spät, die Ozeane vor dem Kollaps zu bewahren. Hoffnung macht beispielsweise die politische Weichenstellung, dass bis 2030 rund 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz stehen sollen. Aktuell sind es ca. sieben Prozent.

Die United Nations rufen zum kollektiven Handeln auf – zurecht. Nur auf diese Weise kann der Zustand der Weltmeere nachhaltig verbessert werden. Gleichzeitig muss die Politik deutlich aktiver werden und konkrete Maßnahmen beschließen. Mit dem Abkommen gegen Plastikmüll wurde im März ein erster Schritt getan, viele weitere müssen jetzt folgen.

Weshalb wir die Ozeane schützen müssen:

Ganz einfach: Unsere Meere sind das schlagende blaue Herz unseres Planeten und der größte Lebensraum der Erde. Die Ozeane bedecken über 70 Prozent der Erdoberfläche und beherbergen die größte Artenvielfalt auf der Erde. Gleichzeitig bilden Atlantik, Pazifik, Mittelmeer und Co. das Kohlenstoffreservoir und sind damit entscheidend für den atmosphärischen CO2-Gehalt. Da sie 50 Prozent unseres Sauerstoffs liefern, kann zweifelsfrei behauptet werden, dass jeder zweite Atemzug seinen Ursprung im Meer hat.

Schützenswert sind die Ozeane aber noch aus anderen Gründen: Die Weltmeere fungieren als Klimaregulator und ihre Strömungen sorgen dafür, dass Wärme und Kälte perfekt über die Erde verteilt werden. Ohne Golfstrom beispielsweise wären die Temperaturen in Europa deutlich niedriger. Darüber hinaus versorgen sie die Meere und die Menschen weltweit mit eiweißreicher Nahrung.

Und nicht zuletzt sind wir alle Teil eines gigantischen Kreislaufs, der auf Veränderungen äußerst sensibel reagiert. Zerstören wir Lebensräume wie das Leben unter Wasser, so greifen wir immens in die Nahrungskette ein und löschen Arten aus. Das darf keine Option sein. Vielmehr müssen wir das biologische Gleichgewicht erhalten und dafür Sorge tragen, dass die Ressourcen nicht bis zur Erschöpfung ausgenutzt werden.

Ihr Beitrag zum Umweltschutz

Aber auch jeder Einzelne kann seinen Beitrag zum Schutz der Ozeane leisten! Und dies gelingt oft leichter, als man denkt. Hilfestellung gibt unser kostenloses E-Book „Umweltschutz im Alltag“. Es zeigt nicht nur wie es um die Erde und ihre Natur bestellt ist, sondern gibt Ihnen zehn hilfreiche Tipps an die Hand, die Sie kinderleicht in Ihren Alltag integrieren und umsetzen können

„FÜR MEER LEBEN“-Initiative: Stylisches Fußbändchen in limitierter Auflage

Vor exakt einem Jahr – ebenfalls anlässlich des Welttags der Ozeane – haben GRD und ColorSwell handmade design ihre Kooperation bekannt gegeben. Unser gemeinsames Motto lautet FÜR MEER LEBEN. Im Mittelpunkt steht ein gemeinsam produziertes Armband aus einem ehemaligen Geisternetz, das die GRD aus der Ostsee geborgen hat. Heute wurde der Initiative mit einem stylischen Fußbändchen ein weiteres Accessoire hinzugefügt.

 

Dieses wurde ebenfalls aus den Resten des ehemaligen Ostsee-Geisternetzes upgecycelt und wird in einer limitieren Auflage von lediglich 50 Stück produziert. Erhältlich ist das flexibel in der Größe verstellbare Fußbändchen für 24 Euro zzgl. Versand. Sämtliche Erlöse gehen zu 100 Prozent in das Projekt zur Bergung von Geisternetzen in der Ostsee rund um Rügen. Weitere Infos gibt es im GRD-Shop unter Delfin-Laden.de

l

Weitere Artikel

Flensburger Förde im desolaten Zustand: Gemeinsam aktiv zum Schutz des Ostseefjords

Trübe Aussichten – im wahrsten Sinne des Wortes – erwartete die Taucher:innen beim jüngsten Unterwasser-Clean-Up in der Flensburger Förde: Bei einer Sicht von ca. einem Meter wurden rund 350 Kilogramm Müll (Altreifen, Feuerwerksbatterien, ein Stuhl, eine Plastikbank und vieles mehr) vom schlammigen Grund geborgen. Alle Teilnehmer:innen der von Mission Förde organisierten Aktion leisteten Schwerstarbeit für einen guten Zweck: dem marinen Ökosystem der Flensburger Förde zu helfen!

weiterlesen

Buckelwal in der Flensburger Förde

In den vergangenen Tagen wurde ein äußerst seltener Besucher in der Ostsee gesichtet: ein zwölf Meter langer Buckelwal. Die erste Beobachtung gab es im Sportboothafen von Glücksburg, gefolgt von einer weiteren an der Spitze des Flensburger Hafens. Angesichts von Schlamm und sehr flachem Wasser ist dies jedoch keineswegs die ideale Umgebung für ein solches Meeressäugetier. Die große Hoffnung besteht darin, dass er zurück in den Atlantik findet.

weiterlesen

Delfinarien: Vier Todesfälle und ein Hoffnungsschimmer

Wenn es noch weitere Beweise gebraucht hätte, um Delfinarien als tierfeindliche Einrichtungen zu entlarven, so wurden sie in den ersten drei Monaten geliefert. Dass von Schweden über Frankreich bis hin nach Kanada kontinuierlich in Gefangenschaft lebende Delfine und Wale viel zu früh ihr Leben verlieren, ist mit nichts zu entschuldigen. Zumindest in Miami wurden jetzt Konsequenzen gezogen.

weiterlesen

 

Spendenkonto

Gesellschaft zur Rettung der Delphine
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN:
DE09 3702 0500 0009 8348 00
BIC:
BFSWDE33XXX

 

Ihre Spenden, Patenschafts- und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Ihre Hilfe kommt an

Die GRD ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.

Zum Newsletter anmelden

Bitte tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.

Vielen Dank für Ihr Abonnement!